InhaltDer Almanach zu Magnimar wird im üblichen 64 seitigen Format einer Erweiterung der Golarion Kampagnenwelt präsentiert. Der Kampagnenband unterteilt sich hierbei in drei Kapitel, wobei sich das längste mit der Stadt selbst beschäftigt. Das zweite mit möglichen Intrigen und Gefahren, die man in der Stadt antreffen kann und das letzte stellt neue Monster und NSCs Werte vor. An der Innenseite des Umschlags findet sich gleich eine vollfarbige Karte, welche Magnimar mit den Grenzen der einzelnen Bezirke zeigt.
Das erste Kapitel heißt schlicht und einfach Magnimar und es nimmt mit 40 Seiten den Großteil des Kampagnenbandes ein. Zuerst gibt es eine Einführung in die Entstehung der Stadt und darüber, in welcher Situation sie sich heute befindet. Das Ganze wird abgerundet durch einen sehr kurzen geschichtlichen Überblick in Form einer Tabelle. Beim ersten Mal lesen war ich durch diesen tabellarischen Überblick in erster Linie verwirrt, da er viel Wissen über Geschehnisse, Orte und Personen voraussetzt, die erst später im Band erklärt werden. Hier hätte ich mir gerne eine etwas umfassendere geschichtliche Aufarbeitung der Stadt gewünscht, die beim erstmaligen Lesen weniger Fragen offenlässt. Bevor sich das Kapitel dann den einzelnen Bezirken der Stadt zuwendet, gibt es in einem Seitenbalken noch eine Erklärung wie die magischen Monumente der Stadt funktionieren.
Nun geht es an die Stadt selbst: In 9 Unterkapiteln werden die Bezirke der Stadt im Detail vorgestellt. Der Aufbau ist hier jedes Mal gleich. Die Unterkapitel beginnen mit einem Block der Spielwerte für den Bezirk, die ähnlich aufgebaut sind, wie die Werte einer ganzen Stadt. Zusätzlich werden hier bedeutende Monumente, Geschäfte, Tempel, Schenken und anderes aufgeführt. In jedem Unterkapitel findet sich zudem auch ein detaillierter Plan des Bezirks, der auch zeigt wo in der Stadt sich der Bezirk befindet. In den Karten sind auch die Positionen jener bedeutenden Gebäude markiert, die im Rahmen eines kleinen Stadtführers erklärt werden. Diese Beschreibungen beinhalten Hunderte von Abenteueraufhängern, die es problemlos ermöglichen sollten eine ganze Kampagne in der Stadt zu spielen. Abgerundet werden die Subkapitel noch durch Porträts von wichtigen NSCs (in jedem Kapitel ist mindestens eine solche Abbildung), Ganzkörperdarstellungen von NSCs und Zeichnungen, welche bedeutende Orte in der Stadt zeigen.
Aufgelockert werden die einzelnen Subkapitel durch Seitenbalken, welche unter anderem Informationen zu Feiertagen, den himmlischen Herrschern, Diebesgilden, Stadtwachen und berühmten Bewohnern beinhalten. So bildet sich ein durchaus rundes Bild von Magnimar. Insgesamt weiß das erste Kapitel damit sehr zu gefallen.
Im zweiten Kapitel geht es um die Intrigen und Gefahren, auf die man in Magnimar und dem Umland der Stadt treffen kann. Hierfür wird auf die Hinterlande der Stadt, die Kanalisation, die Geheimnisse der Brücke Zornspann, welche ein markantes Merkmal der Stadt darstellt, und die Organisation der Kinder der Mitternacht eingegangen. Auch dieses Kapitel beinhaltet etliche Abenteueraufhänger und weitere Informationen zu den Bösewichten der Stadt, ist zum Teil aber etwas allgemein gehalten. Im Großen und Ganzen ist auch dieses Kapitel äußerst zufriedenstellend.
Das letzte Kapitel fällt gegenüber den ersten beiden leider etwas aus dem Rahmen: Hier geht es um die Bewohner der Stadt. Das Kapitel startet mit, meiner Meinung nach, völlig unnötigen fünf Zufallstabellen für Begegnungen in der Stadt und beschreibt dann 5 Monster und 8 NSCs. Während die Monster im Großen und Ganzen gut zur Stadt, ihrer Geschichte und ihrer Umgebung passen, finde ich die NSCs eher unnötig. Hier erhalten etwa Krieger der 2. Stufe einen einseitigen Eintrag oder auch einfache Schurken der 2. Stufe. Ich finde, Werte für solch einfache niedrigstufige Charaktere könnte man sich sparen, da sie zum einen bereits zur Genüge an anderer Stelle abgedruckt worden sind und sie sich auch schnell selbst bauen lassen. Die dazugehörigen Beschreibungen sind nicht schlecht und erklären das Verhalten und Auftreten der Stadtwache, der Gladiatoren und intriganter Adeliger. Die Werte jedoch hätte man sich wirklich sparen können.
Fazit:Das erste Kapitel bietet eine extreme Informationsdichte, viele gute Abbildungen, sowohl von NSCs als auch von wichtigen Orten, sowie zahlreiche Abenteueraufhänger. Diese sollten sowohl für Dungeoncrawls als auch für intrigante Abenteuer und alles andere dazwischen geeignet sein. Den einzigen Wehrmutstropfen den ich im ersten Kapitel sehe, ist die in meinen Augen zu geringe Bevölkerungszahl in der Stadt und damit auch in den einzelnen Bezirken. Die Bezirke scheinen mir sowohl in der Anzahl der Gebäude, als auch in ihrer Ausdehnung viel zu groß zu sein, um nur einer so kleinen Bevölkerung Platz zu bieten. Auch das zweite Kapitel gefällt mir sehr gut mit den zusätzlichen potentiellen Gefahren und Intrigen der Stadt. Nur, wie bereits oben geschrieben, das dritte Kapitel fand ich zu lang. Hier hätte man mehr Platz für das erste Kapitel – im speziellen für die Geschichte der Stadt – schaffen können. Alles in allem aber ein sehr gutes Produkt, dass man auf jeden Fall besitzen sollte, wenn man im Einflussbereich der Stadt Magnimar ein Abenteuer oder gar eine ganze Kampagne spielt.
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