Inhalt:(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)Zum Umschlag muss man echt nicht bei der EW-Reihe nicht viel sagen. Die Titelbilder sind passend und stimmungsvoll, die Rücken sind wie aus einem Guss und sehen im Bücherregal klasse aus. Mehr kann man da nicht verlangen. Dazu kommt ein in diesem Band wirklich saugutes Lektorat von Charly Zapf und eine wie immer solide Übersetzung von Alex Kühnert. Einzig die Innen-Illus sind selbst mir zu „schuftig-old-schoolig“, da könnte etwas Erneuerung nicht schaden – aber wer würde da mitten im Galopp das Pferd wechseln? Da wird also vermutlich nicht viel passieren.
Entschuldigt, wenn ich nicht auf die Spielmechanismen eingehe, aber die wurden schon in etlichen der Besprechungen der vorhergehenden Bände geschildert und es hat sich auf diesem Sektor nicht viel verändert.
Aber gehen wir doch mal direkt rein ins Geschehen. Ich habe mir ja bei den Neuauflagen von Mantikore angewöhnt mit dem angehängten Bonusabenteuer zu beginnen, da ich ja die eigentlichen Abenteuer im Kern schon aus der Goldmann-Version der 80er kenne. Das ist seit Band 13 zwar nicht mehr notwendig, da wir mittlerweile in Neuland vorgestoßen sind, aber „old habits die hard“ und so habe ich mir auch dieses Mal das 150 Abschnitte umfassende Bonus-Abenteuer „Aus tiefster Dunkelheit“ von August Hahn vorgenommen. Hier spielen wir einen Soldaten, der nun als untote Kreatur durch Kaag stolpert. Er trifft aber auf einen Kai-Lord (den Einsamen Wolf, wie man später beim Spielen des Hauptabenteuers feststellt), der ihm wieder den „Weg zum Licht“ zeigt und so wird unser Untoter – der auf den schicken Namen „Düster“ hört – vom Licht Kais beseelt und versucht aus der verfluchten Stadt zu entkommen (was ihm mit meiner tatkräftigen Hilfe auch im ersten Anlauf gelungen ist). Das Abenteuer funktioniert nach den gleichen Regeln wie alle anderen EW-Abenteuer, es gibt allerdings zusätzlich speziell angepasste Regeln für das Spielen des Untoten. Ich hatte beim ersten Spielen etwas den Eindruck, dass die Wahl der „richtigen“ Untotenfertigkeiten hier eine große Rolle spielte, aber der zweite Durchlauf mit anderen Mächten hat mir gezeigt, dass die Schwierigkeiten lediglich an anderer Stelle auftraten.
Im eigentlichen Abenteuer muss unser Großmeister des Kai Ordens, der „Einsame Wolf“, in die Stadtfestung Kaag eindringen und versuchen, seinen Freund, den Magier Banedon, den der geneigte Leser schon seit dem ersten Band kennt, aus den Klauen des Bösen zu befreien. Ich weiß nicht, ob ich besonders geschickte Fertigkeiten gewählt habe, aber ich musste im Laufe des Abenteuers nur 4 Kämpfe absolvieren, die allesamt knackig, aber schaffbar waren. Gut hat mir gefallen, dass man an einer Stelle tatsächlich einen kleinen Vorteil hatte, wenn man sich an vorausgehende Bände erinnert hat. Der Vorteil war nicht so gewaltig, dass er ein Riesen-Nachteil für Leute ist, die nur diesen Band spielen, aber er war immerhin ein schickes kleines „Dankeschön“ an die echten Fans. Noch besser war mein persönlicher Glücksmoment, denn es ist mir gelungen ein mathematisches Rätsel zu lösen – das ist nun wirklich eine Seltenheit, denn mein Gehirn funktioniert normalerweise nicht „so“. Die Geschichte entwickelt sich langsam aber unaufhaltsam und am Ende gibt es sogar noch eine schicke Wendung, mit der ich wirklich nicht gerechnet hatte, denn der Fiesling, der Banedon festhält, ist ein alter Bekannter. Leider konnte er mir entkommen – vielleicht habt ihr ja mehr Glück…
Fazit:Ein mehr als solider Einsamer Wolf, bei dem mir allerdings das Zusatzabenteuer von der Story her fast noch besser gefallen hat als das Hauptabenteuer. Langsam holen wir Deutschen ja die englischsprachige Version ein – dort steht ja die aktuelle Collector’s Edition (die neuerdings auch bei Mantikore erscheint) bei Band 18. Ganz ehrlich – ich kann den Hals nicht voll kriegen von der Serie und hoffe, dass Joe sie wirklich fertig stellt und wir die Abenteuer des Einsamen Wolfes bis zum bitteren Ende mit erleben können.
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