Das Erwachen der Runenherrscher – mit diesem Buch liegt nun der Abenteuerpfad in deutsch und auf das Spielsystem von Pathfinder konvertiert vor. Es gibt bereits eine ausführliche Rezension zu dieser Neuauflage und es liegt auch eine Rezension zum englischen Original-Abenteuerpfad vor.

Inhaltlich kann ich mich der Bewertung von Grashüpfer voll anschließen, daher werde ich mich auf einige Aspekte beschränken, die mir aufgefallen sind.

Bezüglich der Aufmachung habe ich ebenfalls nichts der anderen Rezension hinzufügen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, die klare Struktur hilft, sich jederzeit gut zurechtzufinden. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie praktisch das Buch am Spieltisch ist. Das Buch ist schon ein ziemlicher Wälzer (430 Seiten) und der SL benötigt außerdem noch diverse Monsterhandbücher in Reichweite, da für viele Wesen keine vollständigen Werte abgedruckt sind. Der Vorteil der Einzelbände liegt ja eben darin dass es dünne nichtgebundene Bücher sind.

Zum Abenteuer selbst: war ich anfangs von dem Konzept des Metaplot nicht so überzeugt, so hat es hat jedoch einen gewaltigen Vorteil: die Spieler haben in den ersten Abenteuern viel Freiheit und können ausführlich die Region und ihre Bewohner erkunden. Der SL kann hier jederzeit die Spieler in alle Richtungen gehen lassen, da erstmal kein Zeitdruck herrscht und man im Prinzip über viele verschiedene Wege zum nächsten Abenteuer überleiten kann. Das löst das bei vielen APs sehr präsente Problem des „Railroadings“. Gerade in den unteren Stufen können die Spieler wenn sie möchten in die Welt eintauchen und das Rollenspiel kann (und sollte) hier ganz klar im Vordergrund stehen. Leider verliert sich diese Freiheit und der Schwerpunkt auf dem Rollenspielaspekt zunehmend über die Abenteuer. So gut mir die ersten Abenteuer in diesem Zusammenhang gefallen, so schade finde ich es, dass dies in den späteren Abenteuern fast vollständig verschwindet. Was im dritten Band bei der Rückeroberung der Rannickfeste noch spannend sein kann, da die Spieler zwischen verschiedenen taktischen Optionen währen können, wird in den folgenden Teilen für meinen Geschmack zu sehr zu einem „Abarbeiten“ von Gegnern. Gerade im Finale geschieht dies aber zugegebenermaßen vor einer großartigen Kulisse.

Hier sei noch anzumerken, dass gerade der Weg in das letzte Kapitel über eine sehr dünne Storybrücke führt, denn die Charaktere müssen zwei Zwergenbrüder finden, die angeblich in der verschollenen Stadt des Runenherrschers waren und sich anschließend in eine Hütte in den Kodarberge zurückgezogen haben. Da es keinen besseren Hinweis gibt, werden die Spieler sich wohl auf die Suche machen müssen aber etwas konstruiert wirkt dies schon.

Die Anhänge beinhalten Karten und Beschreibungen von wichtigen Orten (z.B. Sandspitze, Basisinformationen zu Magnimar (hierzu liegt auch ein Pathfinder Almanach auf Deutsch vor) und natürlich Xin-Schalast) und einige neue Monster. Die weiteren Inhalte der AP-Bände sind dagegen nicht enthalten.

Fazit:

Das Erwachen der Runenherrscher liegt nun auf deutsch und mit Pathfinderregeln vor, und das alles in einem schön gestalteten Band. Der Band beinhaltet den gesamten AP aber nicht die sonstigen Inhalte der Einzelbände. Wer aber die Kampagne spielen möchte, findet hier alles nötige in einem Buch. Insgesamt finde ich es ein gelungenes Buch und wer Spaß an dem Konzept eines APs hat kann meiner Meinung nach getrost zugreifen, denn dieser AP gehört sicher zu den Besseren.