Links zur Rezension Inhalt:Eine Zombie-Epidemie hat das Leben in New York völlig auf den Kopf gestellt. Die Überlebenden finden Zuflucht in den Stadien von Queens, Manhattan und der Bronx. In ihnen haben sich die Gangs niedergelassen, die nun die Stadt regieren. Unter den Überlebenden ist der ehemalige Bodyguard Ewing und er befindet sich auf einem Rachefeldzug … Mit der Hilfe seiner Mundharmonika ist Ewing in der Lage, die Untoten ihn seinen Bann zu ziehen, die den Großteil New Yorks besiedeln. Im Machtkampf zwischen den Gangs gibt es unzählige unschuldige Opfer. Auch Ewings Familie gehörte zu ihnen. Zwischen Gangrivalitäten und der ständigen Gefahr von Zombies überrascht zu werden, geht nun ein Mann unerschrocken seinen Weg, bewaffnet mit einer Mundharmonika und beseelt vom Zombie-Blues.
Meinung:Spätestens seit "The Walking Dead" (wenn nicht sogar schon davor) ist der Zombie-Hype wieder voll im Gange und derzeit ist ein Ende nicht wirklich in Sicht. So kommt es das zahlreiche Novels, Filme und Comics und und und aus dem Boden sprießen, die die Zombiekalypse zur Thematik haben. Dabei gibt es einige wirklich gute und viele eher schlechte als rechte Werke und auch das Mittelfeld wird reichlich bedient. "Key of Z" dürfte in letztere Kategorie fallen, was eigentlich schade ist, denn das Autorenpaar Claudio Sanchez (seines Zeichens Frontmann der Progressive-Rockband "Coheed und Cambria") und Ehefrau Chondra, präsentiert zunächst ein viel versprechendes und viel seitiges Konzept, wenn auch die Grundthematik bekannt ist. Gerade die Idee, das sich die Überlebenden der Zombiekalypse in den großen Stadien zusammenpferchen und verschanzen und daraus ein Machtspiel zwischen verschiedenen Gruppierungen respektive Gangs, die die Führung an sich gerissen haben, entbrennt, hat sehr viel Potenzial. Leider wird dieses aber keineswegs ausgereizt, sondern die Thematik eher nur angerissen, obwohl sie sehr viel mehr bietet und zu einer einzigartigen Story führen könnte. Doch "Key of Z" verkommt dann doch mehr und mehr zu einer schnöden Rache-Geschichte, die wenige Facetten und ebenso wenig Tiefgang aufweisen kann. Sicherlich sind die Ansätze gut und irgendwo macht es auch Spaß "Key of Z" zu lesen, wenn man denn diese Art von Zombiegeschichten mag, aber an die Komplexität eines "Walking Dead" kommt "KoZ" nicht annähernd heran. Gut, jetzt kann man dagegenhalten, das TWD auch sehr viel mehr Raum hat, sich zu entfalten, schließlich läuft TWD seit Jahren und mittlerweile über mehr als 100 Hefte (respektive fast 20 deutsche Sammelbände). Aber TWD war von Anfang an komplexer, konnte mit tiefgängigen Charakterzeichnungen und einer ausgeklügelten Sozialstudie glänzen, etwas was "KoZ" schlichtweg fehlt. Darüber hinaus fehlen auch die Zombies als echte Bedrohung. Sie sind zwar natürlich en masse im ehemaligen New York vorhanden, irgendwie wirken sie aber nur als störendes, ja schon lästiges Beiwerk für die Überlebenden - und das obwohl sie ja doch die ganze Zivilisation wie wir sie kennen ausgelöscht haben.
Positiv fallen aber die Artworks auf, die aus der Feder von Aaron Kuder stammen und die zombieverseuchte Welt ziemlich gut transportieren. Die Zeichnungen sind detailreich und darüber hinaus dynamisch, was zur Story passt. Auch kriegt man ein Gefühl vom Grauen in dem die Überlebenden hausen und damit sind nicht nur die Zombies gemeint. Hier kann der Comic definitiv punkten.
Fazit:Just another Zombie-Comic... das bleibt unterm Strich bei mir im Kopf hängen, wenn ich nun auf Key of Z zurückblicke. Ideen und Konzept haben dabei durchaus Potenzial und bergen zahlreiche Möglichkeiten, um eine realistische und facettenreiche Geschichte mit viel Action, aber auch Gesellschaftsstudie zu bieten. Doch die Autoren verfolgen ihre Ideen nicht weit genug und lassen sie am Rande verkommen und im Sand verlaufen. Am Ende bleibt nur ein blutiger Rachefeldzug über und der macht zwar kurzzeitig durchaus Spaß, aber eben nicht auf Dauer und so bleibt Key of Z einfach nicht im Kopf. Schade, denn die Artworks sehen prächtig aus und machen einiges wieder wett. Für Zombie-Fans dennoch einen Blick wert.
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