InhaltDer Kampf gegen den Typhon Pact geht weiter – und zwar in „Feuer“ von Michael A. Martin. Dieses Mal begleiten wir Captain Riker und seine Titan bei ihrer ersten großen Konfrontation mit dem Typhon Pact, wobei eine weitgehend selbstständige Handlung entwickelt wird, für die man den Vorgänger nicht gelesen haben muss.
Layout und Übersetzung Das Layout ist gewohnt hübsch, dieses Mal mit Captain Riker, Tuvok und der Titan auf dem Cover. Der Stil bleibt wie gewohnt erhalten und ist in meinen Augen auch eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum englischen Original. In die Übersetzung bzw. in den Druck haben sich dieses Mal ein paar kleine Fehler eingeschlichen. So findet man mal ein „ihn“, wo eigentlich „in“ stehen sollte oder einen Absatz mitten im Satz ohne erfindlichen Grund. Die Zahl dieser Fehler beläuft sich aber auf eine einstellige Zahl (zumindest soweit es mir aufgefallen ist). Für fast 500 Seiten ist das durchaus erträglich.
Inhaltsangabe Wie schon in der Einleitung erwähnt gibt es keinen Zusammenhang zu „Nullsummenspiel“ – abgesehen vom Typhon Pact als Widersacher. Deshalb kann man „Feuer“ auch gut vor seinem Vorgänger lesen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Titan sich wieder auf Erkundungsmission im Beta-Quadranten befindet und dabei fern von jeglichen politischen Konstellationen um die Föderation ist. Hier untersucht die Crew gerade eine Reihe von Planeten, auf denen eine bisher unbekannte Terraforming-Technologie zum Einsatz gekommen ist. Diese Technologie könnte die Rettung für viele von den Borg verheerten Welten sein. Doch auch die Gorn sind hinter dieser Technologie her, da eine Umweltkatastrophe die einzige Welt zerstört hat, auf der die Brut ihrer Kriegerkaste gedeihen kann. Captain Riker und seine Crew müssen sich also mit den Gorn auseinandersetzen und zugleich ein unschuldiges Volk vor den Auswirkungen der Terraforming-Technologie bewahren, die nicht nur dazu genutzt werden kann Leben zu erschaffen, sondern auch es zu zerstören. Zusätzlich gibt es am Ende des Romans auch noch einen kurzen Blick von Christian Humberg auf die Geschichte der Gorn, ganz ähnlich wie im Vorgänger bei den Breen. Auf fünf Seiten wird die Geschichte der Reptilien-Aliens betrachtet, die nur zwei echte Auftritte in den fünf Fernsehserien hatten.
Fazit:Insgesamt leidet „Feuer“ darunter, dass die Haupthandlung ein bisschen in den vielen Figuren ertrinkt, die auf der Titan unterwegs sind und gleichzeitig immer wieder Passagen vorkommen, bei denen man ein wenig das Gefühl hat, dass sie nur da sind, weil man noch ein paar Seiten zu füllen hatte. Immer wieder werden grundsätzlich interessante Ideen entworfen und dann nur auf ein paar Seiten entwickelt, ohne dass sie eine Rolle spielen. Da hätte man besser ein paar Elemente heraus gekürzt, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und nicht immer wieder ein neues Fass aufzumachen. Ich will keine Inhalte spoilern und nenne deshalb nur ein Beispiel: der „Genesis-Subplot“. Aus „Der Zorn des Khan“ ist ja die Genesis-Technologie bekannt, die wie die Technologie in „Feuer“ neue Biosphären erschaffen, aber auch bestehende zerstören kann. Das ist eine schöne Parallele und die Frage, welche Technologien man wegen ihres schrecklichen Potentials besser nicht einsetzt, auch wenn der Zweck ein positiver ist, hätte sich richtig schön entwickeln lassen. Aber statt das zu tun, lässt Michael A. Martin die Frage nur in einer Besprechung auftauchen und es wird nicht wirklich reflektiert. Das ist leider absolut kein Einzelfall und man hätte 100 Seiten locker streichen können und dadurch eine viel stringentere Erzählung erhalten. Das soll nicht bedeutet, dass „Feuer“ schlecht ist, es liest sich eigentlich immer noch ganz gut, aber es wurde einfach viel verschenkt, weshalb ich eine „3.3“ vergebe.
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