InhaltAm Anfang steht eine kurze Zusammenfassung, was die innere See eigentlich ist. Danach kommt gleich ein ebenfalls kurzer geschichtlicher Abriss, welche Ereignisse prägend für die innere See Region waren. Es gibt bereits andere Werke, in denen die Geschichte der inneren See ebenfalls dargestellt wird. Verglichen mit diesen ist das hier gebotene überhaupt nicht innovativ. Ab Seite 4 werden Nationen der inneren See beschrieben. Wieder stellt sich die Frage, für wen dieses Buch gemacht ist. Ausführlicher gehen das Kampagnenset und der "Innere See Weltenband" auf diese Nationen ein. Das billigere, hier besprochene, Regelwerk ersetzt an dieser Stelle nicht eines der zwei zuvor genannten Werke. Wenn man wirklich Geld sparen will und mit ein bisschen Informationen zu Golarion zufrieden ist, kann man auch in der Pathfinderwiki manche Dinge grob nachlesen, um vielleicht auf den Geschmack zu kommen. Ich kenne mich zwar nicht so gut mit den deutschen Wesenszügen aus, aber dafür mit den englischen Traits und mir kamen einige Dinge sehr bekannt von ihrer Machart her vor. Denn unter jeder Nation stehen entsprechend passende Wesenszüge. Ich springe aus gegebenem Anlass noch einmal auf Seite 2 dieses Machwerks zurück, zitiere folgenden Abschnitt und wiederhole mich etwas in meinen Ausführungen:
"Diese Spielerfibel bietet eine Einführung in die unterschiedlichen Regionen der Inneren See. Sie soll Spielern und Spielleitern helfen, sich mit der Kampagnenwelt vertraut zu machen und ihre Charaktere anpassen zu können. Weitere Informationen enthält der Weltenband der Inneren See."
In Zeiten der Pathfinderwiki und des PFSRD und nach Erscheinen des Kampagnensets und des innere See Weltenband war der Zeitpunkt für das Herausbringen eines einführenden Bandes wirklich extrem schlecht gewählt. Man hätte das hier besprochene Regelwerk gleich zu Anfang herausbringen müssen um Spieler auf den Geschmack dieses Settings zu bringen, einen kleinen Vorgeschmack zu liefern und die Zeit bis zum ausführlicheren Setting-Buch zu verkürzen. Ulisses das anzukreiden, scheint im ersten Augenblick etwas unfair, weil die deutschen Regelwerke eh schon später rauskamen, aber ein Handbuch solch einer Art hätte wirklich mehr Sinn vor dem deutschen Kampagnenset gemacht. Man hätte die Finger vor einiger Zeit auch einfach von so einem Machwerk lassen können. Die Kurzzusammenfassungen bringen eben wenig Neues. Man hätte sicherlich auch eine limited edition in kleiner Zahl auf irgendeiner großen Veranstaltung herausbringen können und sie kostenlos verteilen können. All das wären sicherlich Optionen gewesen und diese wurden nicht ergriffen.
Es geht jedenfalls weiter mit den Schwertkampfstilen der Inneren See. Alle sind auf Englisch im PFSRD enthalten. Ich kenne mich nicht so gut mit den deutschen PF-Regelwerken aus, aber es dürfte mich wundern, wenn diese drei Kampfstile nicht auch im Weltenband stehen würden. Alles andere wäre recht seltsam.
Hier kommt man dann zum nächsten Crunch und nicht allzu viel Fluff: Zu einem Universalisten und zwei Magierspezialisten, die dann kommen. Die gibt es eigentlich auch schon.
Das letzte Kapitel beschreibt die Völker der Inneren See. Der kurze Text zu den Völkern ist sehr schade, obwohl er zu erwarten war. Man hätte aus dem Kapitel mehr machen können. Es gab ja mittlerweile wirklich eine Vielzahl an Pathfinder-Büchern.
Die meisten Passagen lesen sich in diesem deutschen Buch flüssig. Trotzdem gibt es ein paar Kritikpunkte. Folgender Satz auf Seite 7 des Buches klingt sehr komisch: "In Druma ist Geld nicht alles, es ist das einzige, was zählt." Man fragt sich, was das englische Original dazu gewesen ist. Derwisch der Morgenröte wäre vermutlich auch eine bessere Übersetzung in dem Buch gewesen. Das englische Original wäre nämlich der Dervish of Dawn. Finismur ist eine gewöhnungsbedürftige Übersetzung, aber so ein starker Kritikpunkt ist das nicht, denn die Weichen zu dieser Übersetzung von Lastwall wurden vorher schon gestellt, muss ich an dieser Stelle gestehen. Ich habe oft das PFSRD erwähnt. Wenn ich das richtig überblicke, gibt es noch kein deutsches Gegenstück zum PFSRD. So viel wirklich guter, ausführlicher Fluff ist allerdings nicht in dem Buch gegeben. Insgesamt ist es teilweise zu sehr ein Werbebuch (siehe Almanach hier, siehe Almanach dort zum Beispiel, wo so etwas eben möglich ist anzugeben). Wer gar keinen Plan von Golarion hat, kann sich einen sehr groben Überblick verschaffen. Das war es aber auch schon.
Fazit:Mal das zuvor Gesagte auf den Punkt gebracht: 1. Dieses Machwerk ist nicht innovativ. 2. Wer halbwegs passabel englisch kann, kann sich so manche Information auf legale Weise auch im Internet anschauen. 3. Manchmal liest sich das Buch zu sehr wie ein Werbebuch mit den kurzen Infos und seinem "siehe auch", so nach dem Motto: "Kauf dir doch am besten dieses und jenes Buch, wenn du mehr Infos haben willst. (Ich bin eine Werbung.)"
2.0 ist die Wertung, also zwischen schlecht und Durchschnitt. Viel Neues findet man nicht und der Kreis der Person, für die dieses Regelwerk sinnvoll ist, ist arg begrenzt.
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