Links zur Rezension Inhalt:Es scheint, als habe Jen endlich alles bekommen, was sie sich gewünscht hat - sie hat den Kreuzzug gegen ihren mörderischen Onkel hinter sich gebracht und Attacken von Kriegsgewinnlern und Waffenmagnaten überstanden. Doch der Schein trügt:Elaine Pruittist auf Rache aus, denn Jen hat ihren Kollegen Mike Fulsom getötet, während Elaine schwer verletzt überlebte. Doch das ist nicht alles: In Andrews Leben ist inzwischen eine alte Flamme wieder aufgetaucht...
Meinung:Als ich seinerzeit den ersten Band von Jennifer Blood in den Händen hatte, war ich total begeistert (siehe Review), denn JB hatte das gewisse Etwas, war unglaublich rasant, spannend und dabei unendlich makaber - ein echter Garth Ennis eben. Da JB ein Erfolg wurde (kein Wunder wenn Ennis seine Hände im Spiel hat), ließ eine Fortsetzung nicht lange auf sich warten, auch wenn die eigentliche Story doch abgeschlossen war. Darüber hinaus, setzte man mit Al Ewing noch einen neuen Autor ein und damit begannen dann auch die Probleme. Schon der zweite Zyklus (der zweite Band in Deutschland, siehe Review) hatte deutliche Schwächen und bewegte sich nur im Mittelfeld. Manchmal sollte man halt Schluss machen, wenn es am Schönsten ist, denn der vorliegende dritte Band macht es auch nicht besser. Das Problem ist nicht mal die Story für sich gesehen, denn als alleinstehendes Comic, könnte JB3 sogar recht gut funktionieren. Problem ist mehr, das es eine Fortsetzung der Fortsetzung ist, die schon eine eigentlich abgeschlossene Geschichte fortsetzte. Mit JB3 wird die Story um Jennifer Blood einfach immer unglaubwürdiger, vor allem da Jen sich mehr und mehr von unüberlegten Aktionen einnehmen lässt und vor allem dümmlich unvorsichtig wird. Und dann ist da das Ende, das zwar quasi ein Cliffhanger ist, aber dennoch nicht wirklich plausibel und glaubwürdig erscheint. Was man der Story aber zu Gute halten muss ist der Umgang des Autors mit der Hauptdarstellerin, denn diese wird hier rigoros demontiert. Der Autor zeigt sehr überzeugend, wie die vorangegangenen Geschehnisse, Jen in ihren Grundfesten erschüttert und verändert hat und wie sie durch ihren blutigen Rachefeldzug, mehr und mehr den Bezug zur Realität verloren hat und zu einem innerlichen Monster verkümmert ist. Das ist wirklich gut gelungen, kann aber die Mittelmäßigkeit und Vorhersehbarkeit der Story nicht übertünchen.
Optisch ist der Band ordentlich und sieht ganz schicke aus. Die Artworks sind sauber und detailliert gezeichnet und die Kolorierung zeigt sich satt und kräftig. Das JB blutig und brutal ist, braucht man sicherlich nicht extra erwähnen.
Fazit:Schade. Ursprünglich war Jennifer Blood eine viel versprechende Rache-Saga, die sehr viel Potenzial hatte und deren erster Band wirklich überzeugen konnte. Doch anschließend wurde diese Reihe in meinen Augen kaputt geschrieben und bewegt sich momentan nur noch in der Mittelmäßigkeit, denn die Story ist vorhersehbar und unglaubwürdig. Die einzigen Lichtblicke sind die guten Artworks und die Tatsache, dass die "Heldin" eine brutal und schockierende psychische Demontage erfährt. Ansonsten geht so!
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