Inhalt:

Laurie wird von ihrer Mutter, ihres Zeichen die erste Silk Spectre, von klein auf darauf trainiert irgendwann in ihre Fußstapfen zu treten. Doch Laurie ist ein Teenager in einer Zeit in der Hippies, Drogen und Freizügigkeit ihr Hoch haben. So schnappt sich Laurie ihren Freund und schließt sich einer Gruppe Hippies an. Das funktioniert auch ziemlich gut und Laurie und ihre Freunde haben ein gutes Leben. doch das änder sich als ein geldgieriger Konzern eine neue Droge in Umlauf bringt, die die Teenies kaufsüchtig macht. Das bringt die neue Silk Spectre auf den Plan...

Meinung:

Die "Before Watchmen"-Reihe hat so ihre Höhen und Tiefen, wobei die meisten bisherigen Ausgaben durchaus ziemlich gut waren. Auch die "Silk Spectre" Episode macht eine gute Figur, wenn sie auch nicht ganz so dicht in die Geschichte der Watchmen eingewoben ist, sondern vielmehr ein Selbstfindungstrip der jungen Laurie Juspeczyk ist, die nicht einsehen will, warum sie das Erbe ihrer Mutter antreten soll. Sicherlich gibt es einige Verbindungen zum späteren "Watchmen"-Comic, aber diese sind eher vage und andeutungsvoll, denn handfest. Trotzdem - oder gerade deswegen - macht "Silk Spectre" aber auch Spaß, denn Silk Spectre ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch eine gut erzählte Geschichte über ein Teenager-Girl, das gegen ihre kontrollsüchtige Mutter rebelliert und ihre Leben selbst in den Griff bekommen will, dann aber letztendlich doch wieder den Bogen zurück zu dem schlägt, was ihre Mutter für sie im Sinn hatte. "Silk Spectre" spielt in den Sechzigern und bringt damit all die Freizügigkeiten der Teenager dieser Zeit mit sich, die Rebellion gegen die ältere, verkorkste Generation, und alles was dazu gehörte. Und genau darum dreht sich auch Lauries Selbstfindungsgeschichte, die hübsch verpackt mit viel Action und Sex-Appeal erzählt wird.

Und auch optisch macht "Silk Spectre" einiges her. Nicht nur das Amanda Conner die gute Laurie optisch sehr sinnlich sexy in Szene setzt, auch die Körperhaltungen, Proportionen und Gestiken wie Mimiken sind stimmig. Darüber hinaus sind die Illustrationen sehr detailliert gezeichnet und glänzen mit einer schrillen und bunten Kolorierung, die perfekt zur Zeit der Geschichte passt.

Fazit:

"Silk Spectre" ist ein guter "Before Watchmen"-Band, wenn auch nicht so eng mit der Original-Watchmen-Story verwoben, wie einige andere bisher erschienenen Episoden. Trotzdem macht die Story sehr viel Spaß, weil sie eine locker frivole und erotische Geschichte um ein Teenager-Girl ist, die ihre Rolle in der Welt noch finden will. Ansprechend gezeichnet, überzeugt der Comic auf ganzer Linie. Sehr gut!