Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Crossed 4 - Badlands
Bewertung:
(3.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 13.02.2014
Autor:Garth Ennis, Jamie Delano, Jacen Burrows, Leandro Rizzo
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Crossed
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:212 Seiten, Softcover, US-Format, Crossed: Badlands 1-9
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

In diesem Band gibt es zwei Geschichten. In „Badlands“ wird das Schicksal einer kleinen Gruppe in England erzählt, die sich mehr und mehr nach Norden schlagen, um den Gefirmten zu entkommen. Ian versucht dabei alles um die Truppe beisammen zu halten, doch das wird immer schwieriger, denn jeder der nicht mithalten kann, ist eine tödliche Gefahr für die gesamte Gruppe. Schwierige Entscheidungen müssen getroffen werden…

 

In „Homo Superior“ geht es um eine kleiner Gruppe die in den Everglades Floridas ums überleben kämpft. Als dann auch noch andere Überlebende in die Sümpfe gelangen, reisst sich Leon von seiner verhassten Familie los. Auch Gregory und Stevie kommen in die Sümpfe und Stevie hat dabei ein ganz besonderes Problem…

 

Meinung:

Garth Ennis ist mit „Badlands“ wieder in seiner mehr als schockierenden Serie zurück, um eine weitere Geschichte aus seinem Setting zu erzählen. Dabei geht er einmal mehr keineswegs zimperlich um und folgt genau dem Pfad, den er mit seinem Debut damals gelegt hat und den anschließend David Lapham weiter blutig verfolgt hat. Die Story an sich ist allerdings keineswegs so schockierend oder so umwerfend ideenreich. Im Prinzip geht es einmal mehr um eine Gruppe, die von den Gefirmten gejagt wird und die nicht nur ums nackte Überleben, sondern auch um ihre Menschlichkeit kämpfen muss. Das hatten wir schon mehrfach in der „Crossed“-Serie und es erinnert darüber hinaus auch sehr stark an „The Walking Dead“ – nur das Letzteres viel komplexer und tiefgründiger erzählt wird. Der kleine Unterschied hier ist, das sich die Story diesmal in England abspielt, aber ganz ehrlich, merkt man den Unterschied im Verlaufe der Geschichte gar nicht wirklich, denn der Plot könnte auch genauso gut im Norden der USA oder gar in Kanada spielen. Auch gibt es kaum wirkliche Überraschungen und der Großteil der Erzählung ist recht vorhersehbar. Eine gute Charakterzeichnung fehlt dabei ebenso und so wirken die Protagonisten weitestgehend platt, der Horror und das Grauen, das sie erleben wird nicht wirklich transportiert.

 

Die zweite Geschichte, die nicht von Ennis stammt, macht schon einiges besser, ist deutlich vielschichtiger, schon allein weil sie mit drei verschiedenen Erzählsträngen beginnt, die am Ende zusammenlaufen. Im Fokus stehen drei verschiedene Gruppen, deren Wege sich letztendlich in den Everglades kreuzen und die dann zusammen vor den Gefirmten flüchten. Dabei sind die Charaktere ziemlich unterschiedlich und bekommen sogar ein wenig Zeit sich zu entwickeln, wobei man aber auch nicht von wirklich tiefgehender Charakterzeichnung reden kann. Trotzdem ist gerade „Homo Superior“ in vielerlei Hinsicht interessanter als „Badlands“, schon allein weil die Story nicht ganz so vorhersehbar ist und es einige gute Ideen und Überraschungen gibt. Auch das Ende ist anders als die bisherigen Crossed-Stories.

 

Dennoch trügen all diese Tatsachen nicht darüber hinweg, das Crossed sehr stark auf den Splatter- und Ekelfaktor setzt, der mir persönlich – und ich bin sicherlich nicht zimperlich – wirklich zu überzogen und zu abartig ist, das hat sich bis jetzt auch nicht geändert. Mag sein das das manchen gefällt, aber in meinen Augen ist manchmal weniger einfach mehr.

 

Womit wir auch zu den Artworks kommen: die sind ordentlich (mal abgesehen von den ekelhaft überzogenen und schockierend abartigen Szenen) und sehen generell gut aus. Die Illustrationen sind detailliert gezeichnet und auch Gesichtszüge, Mimiken und Gestiken sind gut gelungen.

 

Fazit:

Auch die vierte Installation von Crossed kann mich nicht wirklich überzeugen. Zwar ist zumindest die zweite Story im Band recht komplex für die Crossed-Reihe und hat ein paar gute Ideen, aber Alles in Allem dreht sich bei Crossed eben doch nur alles um extrem blutigen Splatter und abartige Sexexzesse und auch wenn ein wenig mehr Story dazu gekommen ist, macht auch dieser Comic die Serie in meinen Augen nicht wirklich besser. Okay.