Links zur Rezension InhaltDer erste universelle Krieg ist vorüber und die Überlebenden versuchen sich mit den Überresten zu arrangieren. Die vermeintlichen Retter der menschlichen Zivilisation sind ebenfalls Menschen, nur eben jene, die einst eine Zeitreise unternahmen, um sich zum Zeitpunkt der Apokalypse quasi selbst beistehen zu können. Jene nun höher entwickelten Menschen fühlen sich denen, die sie gerettet haben, überlegen und rein technisch gesehen sind sie es auch. Nur, die Sonne im irdischen Sonnensystem stirbt. Sie dehnt sich immer weiter aus. Liegt es vielleicht auch an dem Wurmloch, das in die Sonne hineinragt und sie zu verzehren scheint? Wahrscheinlich.
Die Anführer des hochentwickelten Teils der Menschheit wagen ein Experiment, um das Wurmloch zu schließen. Sie schießen eine Sonde mit einer hochentwickelten Künstlichen Intelligenz mitten ins Herz der Sonne. Die Menschheit hatte schon immer Angst vor einer KI, die die Menschheit kontrollieren könnte und so war die Erschaffung so einer hochintelligenten Maschine stets verboten gewesen. Aber in diesem Fall macht man eine Ausnahme, denn die Maschine wird dieses Experiment unmöglich überleben. Das Wurmloch jedoch verzerrt Raum und Zeit und welche Gesetze letztlich im Kern einer Sonne wirken, weiß auch niemand mit Sicherheit. Wenig überraschend passiert nach dem Abschuss der Sonde etwas Unerwartetes und stellt die Menschen vor ein neues und völlig unbekanntes Problem. Schreibstil & ArtworkNur wenige Jahre nachdem Denis Bajram sein Studium der bildenden Künste beendet hatte, bekam er ein Angebot, ein Album ohne Vorgaben zu erschaffen. Er konnte tun und lassen was er wollte, aber es sollte natürlich toll werden. Im Verlauf mehrerer Jahre ersann und produzierte Denis den Universellen Krieg, ein Weltraumepos im Comicgewand. Ich kenne den ersten Teil nicht, nur den vorliegenden Band der zweiten Staffel. Er hat einen düsteren und ausdrucksstarken Zeichenstil und auch seine Texte und Abläufe folgen diesem Schema. Genau richtig für ein Kriegsszenario könnte man meinen. Doch fehlt in diesem ersten Band noch jeder Hinweis, wer gegen wen Krieg führen wird. Ein paar persönliche Schicksale und Szenen von eher blassen Protagonisten begleiten den Ablauf eines Experimentes. Das ist durchaus interessant geschildert und optisch gut in Szene gesetzt, aber der Spannungsbogen bleibt flach. Den Personen in der Geschichte fehlt eine interessante Tiefe oder eine Ausstrahlung, die sie für einen Folgeband interessant machen könnte. Das hat der Autor bislang leider nicht mit eingebracht. Die Übersetzung von Tanja Krämling hat nicht ganz die gewohnte Qualität. So habe ich zum ersten Mal Fehler im Text entdeckt und ein Wort wurde erst gar nicht übersetzt. Warum man in dem Band das Wort Wormhole benutzt, anstatt das deutsche Wort Wurmloch zu benutzen, kann ich nicht verstehen. Dafür glänzt der Band mit einem großzügigen Sonderteil, in dem der Autor quasi die gesamte Entstehungsgeschichte der Serie mit Text und Bild anbietet. Das ist wirklich gut gemacht. Fazit:Schlecht ist der Band sicher nicht, aber mitreißen kann er mich auch nicht. Die Bilder sind gut, das Thema finde ich interessant, das Setting wird stimmig aufgebaut und dann kommt eine Geschichte, die ein wenig wie ein Dokumentarfilm angeboten wird. Wahrscheinlich ist dieser Comic dann doch nur etwas für Kenner der Serie, die mit manchen der Schlüsselwörter direkt etwas anfangen können. Wer aber, wie ich, von keinem der Begriffe und von keiner der Personen direkt angesprochen wird, der mag ähnlich unschlüssig am Ende den Band wieder zuklappen und ins Regal stellen. Wen die Leseprobe aber erfolgreich anlockt, der sollte ruhig zugreifen, denn schlechter wird der Band in keinem Fall. Dazu gibt es die schöne Beigabe am Ende, die einem die Hintergründe sehr gekonnt näher bringt. |
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