InhaltAm Hudson River 1921: In einem einsam gelegenen alten Haus findet zwanzig Jahre nach dem Tod des Besitzers auf dessen ausdrückliche Verfügung hin die Testamentseröffnung vor seinen sechs verbliebenen Erben statt. Die Klausel, dass der Erbe oder die Erbin die Nacht in der unheimlichen Bibliothek – dem Todeszimmer des Erblassers – verbringen muss und zudem das Erbe nur antreten darf, wenn er oder sie nach dieser Nacht noch bei Verstand ist, verwundert die angereiste bunte Schar potentieller Erben...
Die Lage im Haus spitzt sich während der Nacht dramatisch zu. Wer will dem Erben ans Leben? Treibt wirklich der irre Serienmörder „Die Katze“ sein Unwesen, oder sind hier doch Dämonen am Werk, wie Mammy Pleasant behauptet?
Die Katze und der Kanarienvogel ist ein weiterer Zweiteiler aus dem Hause Titania Medien und Teil 84 und 85 der Hörspielreihe Gruselkabinett. Schon zu Beginn versetzt das Gespräch zwischen dem Notar und der Haushälterin den Grundstein für eine unheimliche Atmosphäre und handelt von Geistern. Die Geistergeschichte bleibt im weiteren Verlauf der Handlung immer im Hintergrund und als mögliche Bedrohung für die Figur. Auch der geistig verwirrte Mörder, der in dunkler Nacht sein Unwesen treibt und dessen Eigenschaften gut erklärt werden, sorgt für ein bedrohliches Gefühl.
Da ist das Verhältnis der unterschiedlichen Charaktere zunächst noch fast freundschaftlich zu nennen. Sehr gelungen werden die unterschiedlichen Figuren von den Sprechern verkörpert und bieten jeder eine besondere Eigenart, die es dem Hörer erleichtern, den Charakter wieder zu erkennen. Eine Dreiecksbeziehung und der Neid auf den Erben des Hauses und des vermeintlichen Schatzes sorgen dann für Spannung zwischen den Charakteren und verschärfen die Atmosphäre. Das Ganze ist sehr stimmungsvoll und gut umgesetzt.
Wieder einmal gelingt es Titania Medien, sehr gute Sprecher für ihr Hörspiel zu gewinnen. Gleich zu Beginn überzeugt Dagmar von Kurmin mit ihrer rauen und dunklen Stimme als Haushälterin die unheilvolle Atmosphäre zu begründen. Auch Nana Spier, die als Annabelle zu hören ist, zeigt, was sie kann, und bereichert das Hörspiel. In weiteren Rollen sind Sascha Wussow, Patrick Bach, Claus Thull-Emden, Julia Stoepel, Joseline Gassen, Axel Lutter, Jürgen Thormann zu hören. Neben den guten Sprechern sind die musikalische Untermalung und die gelungenen akustischen Effekte hervorzuheben. Das Hörspiel hat in beiden Teilen eine Gesamtspieldauer von knapp 120 Minuten. Fazit:Die Doppelfolge „Die Katze und der Kanarienvogel“ ist sehr gut. Sie beginnt langsam und gemächlich, aber zum richtigen Zeitpunkt werden Spannung und Tempo aufgebaut. |
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