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Relic - Warhammer 40 000
Bewertung:
(4.5)
Von: Matrix
Alias: Matrix
Am: 21.05.2014
Autor:John Goodenough
Übersetzer:Thomas Römer
Typ:Brettspiel
Setting:Warhammer 40 000
VerlagHeidelberger Spieleverlag
ISBN/ASIN:
Inhalt:Spielbrett, Spielanleitung, Tokens, Karten
Sprache:Deutsch

Das Universum von Warhammer 40.000 ist kein netter Ort zum Verweilen. In dieser düsteren Zukunftsversion gilt es in Relic zu bestehen, sich selbst zu stärken und sich dem großen Übel entgegen zu stellen.

Relic ist ein Rollenbrettspiel für 2-4 Spieler, welches stark auf dem alten Klassiker Talisman basiert.

Spielmaterial

Das Spiel kommt mit einigem Material daher. Ein großer, ausfaltbarer Spielplan nimmt einen beträchtlichen Teil des Tisches ein. Die Pappe ist stabil, leider sind die Verbundstellen der klassische Schwachpunkt solcher Pläne. Der vorliegende Plan ist gleich beim ersten Aufklappen leicht eingerissen.

Als Charakterfiguren kommen Plastikfiguren zum Zusammenstecken zum Einsatz, jeder WH 40k Fan wird hier die ikonischen Charakter des Settings wiedererkennen können. Neben den Spielfiguren finden sich noch einige Karten, die Charaktertafeln und weitere Szenariodecks wieder. Besonders die Spieltafeln mit verschiebbarer Drehscheibe können Gefallen finden. Das Material ist insgesamt, wie von FFG nicht anders zu erwarten, hochwertig. Über die Verpackung braucht man an dieser Stelle wohl nur wenige Worte verlieren, sie ist - wie immer - grauenvoll. Zum Glück gibt es nur wenig Kleinteiliges, sodass sich die Verpackung dieses Mal nicht allzu negativ einprägt.

Die Spielanleitung ist schön gestaltet und es findet sich auch einiges an Artwork wieder, welches aus den WH 40k Büchern entnommen ist. Die Beschreibungen sind zugänglich und gut zu lesen, die Spielmechanismen dröseln sich Stück für Stück auf. Insgesamt gab es keine größeren Verständnisschwierigkeiten und der Spieleinstieg verlief recht rasch.

Spielablauf

Relic basiert auf dem klassischen Talisman-Prinzip. Es gibt somit also einen Spielplan, in dessen Mitte eine Art Endgegner wartet, den es unter bestimmten Bedingungen zu besiegen gilt. Auf dem Weg dorthin sammeln die Spieler mit ihren Charakteren Erfahrung, bestehen Herausforderungen und Kämpfe, finden die namensgebenden „Relics“ und steigen so in die inneren Sphären vor. Jener Spieler, der zuerst die Siegbedingungen erfüllt, hat das Spiel gewonnen.

Wie in den meisten Rollenbrettspielen unterscheiden sich die Charaktere auch hier in den drei Grundeigenschaften von Stärke, Wille, Scharfsinn und Lebenspunkten. Relic gehört den sogenannten „Roll and move“-Spielen ein. Heißt, die gewürfelte Punktezahl wird auf dem Spielfeld mit der eigenen Figur abgetragen und sich den entsprechenden Gefahren in Form verschiedener Ereigniskarten gestellt. Es wird hierbei zwischen Vorteilen, Gegnern, Ereignissen oder Begegnungen unterschieden. Je nach Ausgang erhält der Spieler Vorteile oder Trophäen. Hat er sechs Trophäenpunkte zusammen, so steigt er beispielsweise eine Stufe auf.

Einen großen Teil nehmen die Gefechte gegen Gegner ein, denen sich die Charaktere in der Gefechtsphase stellen müssen. Hier werden verschiedene Elemente kombiniert: Neben den Gefechtswerten, die sich auf das jeweilige Bezugsattribut des Gegners beziehen, Boni durch Gegenstände kommt noch ein Zufallselement durch einen Würfelwurf auf. Die Besonderheit hieran ist, dass der Würfel bei einer 6 „explodiert“, der Würfel also nochmals gerollt wird und hinzuaddiert wird. Daraus ergibt sich eine Mischung aus Taktik und Zufallselementen, die recht spaßig ist.

Die Spieler können während des Spiels in den mittleren und schlussendlich in den inneren Bereich vordringen, um das Spiel sodann für sich zu entscheiden. Der Übergang ist hierbei an mehreren Stellen möglich. Die Spielzeit wird mit 60-90 Minuten angegeben, das Doppelte scheint realistischer zu sein.

Spielerlebnis

Die Regeln waren schnell geklärt und durch den übersichtlichen Aufbau konnten auch Fragen schnell geklärt werden. Die Missionskarten wurden nach und nach bespielt und schnell konnte das erste „Relic“ eingetauscht werden. Das Spiel näherte sich in dieser Weise dem Endkampf, bei dem schnell klar wurde, dass es nicht reicht, nur die Voraussetzungen zu erfüllen. Der Spieler, der es versuchte, war nur mäßig ausgerüstet, und so scheiterte er schnell. Das Spielerlebnis bei den beiden anderen Spielern war positiv, gegen Ende wurde das Spiel etwas langatmig, was aber auch durch die anfängliche Erklärung und Einfindung bedingt sein könnte.

Fazit

Talisman von Harris ist nach wie vor ein Klassiker, Relic gelingt es, den Geist von Talisman aufzunehmen und in das WH40k Setting zu packen. Die angebrachten Änderungen, wie z.B. mit den explodierenden Würfeln, peppen das Erlebnis etwas auf. Das Spielmaterial ist von hoher Qualität und kann überzeugen, die Spielanleitung präsentiert die Inhalte zuverlässig. Die verschiedenen Szenarien sorgen für Abwechslung. Grundlegend sollte das Grundprinzip von Roll and Move schon gefallen, um mit Relic glücklich zu werden.