Inhalt: (Vorsicht - leichte Spoiler!!!)Harkuna-Spielbücher lesen ist immer wie heimkommen. Man ist sofort wieder mittendrin, fühlt sich wohl und kann spontan loslegen.
Wie schon bei den vorherigen 3 Bänden kann man auch "Das Reich des Frosts" bücherübergreifend spielen und an manchen Stellen findet man dann Verweise, dass man, wenn man hier diese Aktion ausführen will, in Band X weiterspielen kann. „Des taugt mer“ wie der Österreicher sagt. Und das passt auch zum gesamten Abenteuergefühl, denn es herrscht die große Freiheit vor. Wir hampeln nicht wie beim Einsamen Wolf (um mal ein prominentes Beispiel zu nennen) einen vordefinierten Plot hinterher und hat ein festes Ziel vor Augen, sondern man kann die Welt vergleichsweise frei erforschen, wird hier Mitglied einer Glaubensgruppe, schließt sich dort einer Diebesgilde an, um wenig später den Auftrag eines Händlers anzunehmen. Das hat auch einen Einfluss auf die Struktur des Buches, denn hier hat man ganz oft eine Art Knotenpunkte, von denen aus man eine ganze Latte an Optionen wählen kann, von denen her man dann immer wieder zu diesem Punkt zurückkehrt, um weitere Möglichkeiten auszuprobieren, oder den Ort zu verlassen; so haben wir hier beispielsweise Abschnitt 10, der die Stadt Yarimura schildert und sage und schreibe 12 Möglichkeiten bietet, alles mögliche anzustellen - und diese 12 Abschnitte ästeln sich immer weiter auf, sodass man alleine in der Stadt wirklich ordentlich rumstrampeln kann, bevor man sich anderen Dingen zuwendet. So gibt es dann auch insgesamt nicht so das eine große Ziel, das man krampfhaft verfolgen muss, sondern man schlägt sich quer durch Harkuna und sucht sich seine eigenen Abenteuer. Inhaltlich möchte ich hier auch nicht viel verraten, denn es kann schließlich gut sein, dass sich euere Spielerfahrung komplett von meiner unterscheidet, weil ihr euch anderen Gruppen anschließt und/oder andere Aufträge annehmt oder andere Orte besucht. Insgesamt ist mir aufgefallen, dass in diesem Spiel sehr wenige Kämpfe gibt, dazu auch noch äußerst wenige Möglichkeiten wie man einfach so sterben kann (ich bin im ganzen Verlauf meines Spiels auf keien einzige gestoßen) - sprich: der Erkundung der Region steht absolut nichts im Wege.
Gerade weil es bei einer meiner letzten Buchbesprechung eines Mantikore-Produktes (die glücklicherweise gar nicht im Gate erschienen ist) zum Tragen kam, muss ich ausdrücklich betonen, dass sich Harkuna absolut locker-flockig liest und man wirkliche Fehler mit der Lupe suchen muss. Fazit:Geil! Wer die Sandbox unter den Spielbüchern erleben will, kommt an Harkuna einfach nicht vorbei! Kauft euch sofort alle 4 Teile und wartet sehnsüchtig auf die noch folgenden zwei. Ganz im Ernst. Die Reihe ist wirklich ein Sonderfall unter den Abenteuer-Spielbüchern. Entweder man liebt dieses sandboxige freie Entdecken oder man hasst es und möchte gerne eine stringente Geschichte erleben. Gehört ihr wie ich zur ersten Gruppe, so kann es keine andere Option geben, als sofort loszurennen und sich die Serie komplett zuzulegen.
… und jetzt her mit den beiden fehlenden Teilen, Mantikore! |
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