Inhalt:Die dunklen Tage der großen Depression, Geheimnisse des Mittelalters, gespenstische Prärien im Wilden Westen und ausgebombte Ruinen des Zweiten Weltkriegs - der 3. Band enthält vier miteinander verbundene Geschichten, und jede ist ein Puzzleteil im Rätsel um die Femme Fatale.
Meinung:Im Gegenstz zu den ersten beiden Bänden ist „Fatale 3“ eine Sammlung aus Kurzgeschichten, die den Hintergrund der Femme Fatale in Bezug auf die vergangenen Ären stärker beleuchtet. Die vier Geschichten spielen in unterschiedlichen Epochen und dabei geht es nicht immer um die Femme Fatale Jo, die wir bereits kennen, sondern auch um ihre Vorgängerinnen. Dabei werden aber einige Dinge klar, die bisher im Dunklen verborgen geblieben sind. Zu allererst ist da die Tatsache, das es schon immer eine Femme Fatale gab, die den Männern mit ihrer mysteriösen Art die Köpfe verdreht hat. Brubaker nimmt diesen Begriff aus dem Genre mit dem man ihn eigentlich verbindet (dem Crime Noir) heraus und platziert ihn auch in anderen Epochen und Genres. Dann ist da der Fakt, das „Fatale“ sehr stark an die Werke H.P. Lovecraft angelehnt ist. Das wird zum einen durch das Monster klar, das sehr stark an die cthuloiden Kreaturen erinnert, aber auch durch den seltsamen Schriftsteller, der hier eine wichtige Rolle spielt und eben auch stark an Lovecraft selbst erinnert. Die erste und die vierte Geschichte haben dabei auch Jo zur Protagonistin und bilden ein direktes Band zu den ersten beiden Fatale-Comics (siehe Reviews), während die Geschichten Drei und Vier eigentlich nichts direkt mit Jo zu tun haben, sondern ihre Vorgänger im Wilden Westen und im Mittelalter zeigen. Natürlich gibt es hier Verbindungen und es werden einige Geheimnisse gelüftet, aber eine direkte Auswirkung auf den eigentlichen Erzählstrang der Serie gibt es nicht. Für sich gesehen, sind die Stories aber durchaus interessant und spannend.
„Fatale“ ist subtiler Horror pur und das spürt man hier nur allzu gut. Nicht nur das die Kurzgeschichten spannend und kribblig fesselnd sind, sie lassen einem auch die Nackenhaare zu Berge stehen. Das Grauen, der Horror wird dabei nie wirklich gezeigt auch wenn es durchaus gewalttätige und brutale Szenen gibt. Aber sobald es um außergewöhnliche Kreaturen und Wesenheiten geht, wird hier zumeist auf deren explizite Darstellung verzichtet und damit wird die Phantasie des Lesers umso mehr angeregt. Ziemlich gut gemacht von Herr Brubaker. Für die optische Seite ist wieder Sean Phillips verantwortlich, der schon lange der zeichnerische Partner von Ed Brubaker ist und die außergewöhnlichen Geschichten des Crime Noir Meisters in adäquate und unglaublich stilvolle Artworks umsetzt. Umwerfend.
Fazit:Der dritte Band von Fatale führt zwar die eigentliche Story nicht weiter, gibt aber neue Einblicke in de Femme Fatale mit vier spannenden und gruseligen Kurzgeschichten. Sehr gut.
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