Ed Greenwood ist ja den meisten im Zusammenhang mit den Forgotten Realms ein Begriff. Nicht nur, dass er sie erschaffen hat, sondern er hat auch zahlreiche Romane, insbesondere um seine Hauptfigur „Elminster“ verfasst. In der Vergangenheit was es für mich häufig so, dass ich zwar seine kreierte Welt sehr mag, seine Romane aber eher langatmig und mit Zoten gespickt daherkamen, was sie nicht gerade zu meinen Favoriten zählen lassen. Also bin ich doch einigermaßen skeptisch an „The Herald“ herangegangen, insbesondere nach der Enttäuschung mit Troy Dennings „The Sentinel“.

 

„The Herald“ ist das sechste Buch einer Reihe unter den Namen „The Sundering“, die nun seinen Abschluss findet... Bei diesem Buch hier handelt es sich um die Hardcoverversion mit insgesamt 358 Seiten (zum Vergleich: „The Sentinel“ hatte nur 295!). Die Aufmachung des Buches ist nach wie vor hervorragend: Auf der Innenseite des Buchdeckels ist jeweils vorne wie hinten die Karte Faerûns abgebildet, die Buchdeckel selber sind schwarz gehalten mit blau-glänzender Schrift verziert. Der Einband zeigt eine weitere sehr gute Illustration von Tyler Jacobson, die, wie soll es auch anders sein, Elminster zeigt, einen der Protagonisten in diesem Roman.

 

Bevor ich zum Inhalt komme, noch kurz eine Erinnerung:

 

WotC hatte die Buchreihe „The Sundering“ als den Auftakt der Neuordnung der Forgotten Realms für D&D Next/5E angekündigt. Die Bücher sollen also den Leser auf die Veränderung/Neuordnung der Forgotten Realms vorbereiten. Das haben die Vorgänger-Romane nicht immer eingehalten, also durfte ich gespannt sein, wie es diesmal sein wird.

 

Inhalt

(Vorsicht massive Spoiler!)

Wie auch in den letzten Rezensionen werde ich zwei Fazits schreiben, eines mit und eines ohne Spoiler. Für Leser, die sich nicht die Spannung nehmen wollen, sollten nach diesem Abschnitt nach unten springen und das spoilerfreie Fazit lesen. Für alle anderen werde ich ein wenig mehr vom Inhalt preisgeben, diesmal auch mit wirklich dicken Spoilern!

 

Elminster, Storm Silverhand und Amarune haben nur eine Aufgabe: Die „Weave“ wieder in Ordnung zu bringen, damit Mystra zurückkehren kann. Schaffen sie dies nicht, wird Shar die Macht an sich reissen und jegliche Magie (und damit die Welt) beherrschen. Um dies zu erreichen, müssen sie an zwei Orten starke Magie mit der Weave in Einklang bringen: Candlekeep und Myth Drannor. In Candlekeep werden die dortigen Schutzzauber benötigt, in Myth Drannor das uralte Mythal. Also trennt sich die Gruppe, um dieser Aufgabe gerecht zu werden.

 

Elminster macht sich auf nach Candlekeep. Er muss schon bald erkennen, dass die Festung schon länger von seinen Gegenspielern, den Shades, infiltriert wurde, die natürlich ganz eigene Pläne haben und dasselbe suchen wie er.. Und als ob das noch nicht ausreicht, sieht er sich auch noch Gegenspielern gegenüber, mit denen er so nicht gerechnet hat: Nicht, dass seine „Töchter“ Laeral und Alustriel, die eine vollkommen andere Auffassung haben, wie vorzugehen sei, so dass es sogar zum Kampf zwischen ihnen kommt, nicht ausreichen würden. Greenwood wirft dann auch noch Larloch, den Archlich, ins Rennen, der ganz eigene Vorstellungen hat, wer der nächste Gott der Magie wird…

 

Storm, Amarune und ihr Mann Arclath, ein cormyrischer Adliger, sind derweil in Myth Drannor, das schwer belagert wird. Tausende von Söldner, angeheuert von Telamont Tanthul, Herrscher der Shade Enklave von Thultanthar, versuchen die elfischen Ruinen einzunehmen, die verzweifelt von wenigen Elfen und Baelnorns, elfischen „Schutz“-Lichs verteidigt werden, während sich die fliegende Enklave nähert. Die drei Abenteurer greifen in den Kampf ein, um ihr Ziel, die Zerstörung des Mythals zu erreichen. Es ist ein offenes Schlachtfeld, auf dem auch in den Forgotten Realms prominente Charaktere eingreifen (z. B. die Shrinshee) und auch ihr Leben dort lassen.

 

Als die Enklave und Elminster in Myth Drannor eintreffen, kommt es zur alles entscheidenden Auseinandersetzung zwischen Elminster, Larloch und Telamont…

 

Abgerundet wird das Buch noch von kleineren Geplänkeln abseits des Hauptgeschehens zwischen Manshoon und Mirt (Ja, beide gibt es noch!) und Einblicke in das Herrscherhaus Tanthul, in dem es offensichtlich auch zu größeren Meinungsverschiedenheiten kommt.

 

Fazit (mit Spoilern!):

Endlich, endlich, endlich! Greenwood hat es nicht nur geschafft, eine spannende, actiongeladene Geschichte zu schreiben, er bringt auch endlich noch mehr Licht in die Hintergründe des Sundering. Und das auf epische Art und Weise! Nicht nur, dass er viele mächtige Charaktere einbaut, ohne dass es zu abgehoben wirkt, er macht auch Nägel mit Köpfen! Mystra kehrt zurück, Thultanthar wird zerstört und drei wichtige Charaktere der Forgotten Realms sterben.

 

Ich war doch sehr positiv überrascht und sehe „The Herald“ als einen würdigen Abschluss der „Sundering“-Reihe an…und als einen neuen Beginn der Forgotten Realms in D&D 5E/Next. Für $ 27.95 ist das Buch natürlich trotzdem noch kein Schnäppchen, aber bei der Seitenzahl und der Aufmachung trotzdem völlig in Ordnung. Inhaltlich gibt es aus meiner Sicht definitiv nicht allzu viel zu meckern.

 

Wenn ich mir die gesamte „Sundering“-Reihe so anschaue, gab es insgesamt vier wirklich gute Bücher („The Companions“, „The Godborn“, „The Reaver“ und „The Herald“), ein mittelmäßiges Werk („The Adversary“) und eines, das mir nicht so gut gefallen hat („The Sentinel“). Komplett im Regal sehen sie zusammen aber trotzdem gut aus und inhaltlich zeigen sie gut, wo die Reise der Forgotten Realms in der nächsten Zeit wohl hingehen wird. Also Kaufen, egal, ob als Hard- oder Softcover.

 

Fazit (ohne Spoiler!):

Ich war doch sehr positiv überrascht und sehe „The Herald“ als einen würdigen Abschluss der „Sundering“-Reihe an…und als einen neuen Beginn der Forgotten Realms in D&D 5E/Next. Für $ 27.95 ist das Buch natürlich trotzdem noch kein Schnäppchen, aber bei der Seitenzahl und der Aufmachung trotzdem völlig in Ordnung. Inhaltlich gibt es aus meiner Sicht definitiv nicht allzu viel zu meckern, denn Greenwood schafft es (endlich!), eine spannende actiongeladene Geschichte um seinen Hauptcharakter Elminster zu schreiben.

 

Wenn ich mir die gesamte „Sundering“-Reihe so anschaue, gab es insgesamt vier wirklich gute Bücher („The Companions“, „The Godborn“, „The Reaver“ und „The Herald“), ein mittelmäßiges Werk („The Adversary“) und eines, das mir nicht so gut gefallen hat („The Sentinel“). Komplett im Regal sehen sie zusammen aber trotzdem gut aus und inhaltlich zeigen sie gut, wo die Reise der Forgotten Realms in der nächsten Zeit wohl hingehen wird. Also Kaufen, egal, ob als Hard- oder Softcover.