Links zur Rezension InhaltEine Gruppe von Helden, bunt gemischt, wie man das aus Rollenspielrunden kennt, trifft unversehens auf eine Truppe Goblins. Die sind für unsere Helden zwar kein Problem, aber sie sind für Goblins doch ungewöhnlich und das nicht nur optisch. Sie sind halbwegs organisiert und sie sind irgendwie verändert, mutiert oder verflucht? Nach einem kurzen Aufenthalt in der benachbarten Ortschaft vergrößert sich die Gruppe noch etwas und jagt dann diesem Mysterium hinterher. Natürlich haben die Goblins eine Macht, die sie führt und natürlich ist diese Macht für die Entstellungen und das System verantwortlich, das hinter der ganzen Geschichte steckt. Schnell sehen sich die Abenteurer mit mehr als nur Goblins konfrontiert, doch auch die schiere Masse der kleinen Biester kann auch den gestandenen Abenteurer aus der Bahn bringen. So wird dann doch alles gefährlicher als gedacht. Eine einzelne Heldin ist plötzlich die einzige, die sich noch frei bewegen kann. Das war so natürlich nicht geplant. Wie das alles endet, kann man sich denken, aber wie es dazu kommt, das wird hier nicht verraten.
In diesem Band bekommt man zu Beginn zwei interessante Seiten über die Geschichte von Pathfinder spendiert. Doch damit nicht genug: im Anschluss an die Comics (es ist ein Sammelband einzelner Heftchen) kommen nach einigen Konzeptzeichnungen noch die Pathfinder Chroniken. Bei den Chroniken handelt es sich um Örtlichkeiten mit Abenteuerideen, rund um Helden und NPCs. Das ist ganz so, wie man es in dem Magazin Dungeon finden kann, aus dem Pathfinder laut Vorwort einst hervorgegangen ist. Stolze 42 Seiten voller Chroniken sind am Ende des dicken Bandes zu finden!
Schreibstil & ArtworkDer Autor Jim Zub mag mit dem Setting sehr vertraut sein und all die ikonischen Charaktere kennen, doch das reicht leider nicht, um eine gute Geschichte zu schreiben. Ein Comicband ist eben ein ganz anderes Medium als ein D&D Abenteuer. Doch genau das wird in diesem Comicband vor den Augen des Lesers abgespielt. Die Zeichnungen sind dabei recht grob, chaotisch und oft sehr blutig. Das ist gewollt, halt das Konzept, denn mehrere verschiedene Zeichner nutzen hier alle einen ähnlichen Stil. Es ist nicht gerade entspannend diese Bilder zu verfolgen. Aber das wird auch Absicht sein. Die schiere Fülle an Charakteren und der Stil der Zeichnungen verwirren ebenfalls mehr, als dass sie helfen. Die Geschichte ist die eines einfachen Abenteuermoduls kleinerer Stufe, aber selbst die hätte mit einem anderen Zeichenstil sicher besser unterhalten. Wer die Charaktere nicht kennt, erhält von den meisten nach dem Comic in den Chroniken noch eine Zusammenfassung. Das ist hilfreich, doch für gewöhnlich liest man erst einen Comic und dann bei hinreichendem Interesse noch den Anhang. So bleibt der Band ein ungewöhnliches Werk. Ein Bild gewordenes Abenteuermodul mit Vorwort, Chronik und Abenteuerideen. Ein interessantes Konzept, bei dem aber nicht alles gelungen erscheint. So bleibt die Frage offen, warum man ein Inhaltsverzeichnis mit Seitenzahlen anbietet, aber keine Seitenzahlen auf die Seiten druckt. Die angegebenen 224 Seiten beziehen sich auf Vorwort und Geschichte. Insgesamt bekommt man also deutlich über 260 Seiten hochwertigen Materials mit bunt gemischtem Inhalt.
Fazit:Ich hatte mehr erwartet. Mehr als nur eine bildhafte Begleitung eines D&D Abenteuers in den Landen von Pathfinder. Was ich nicht erwartet hatte, war die schiere Menge an schmückendem Beiwerk. Für einen echten Pathfinder Fan ist das sicher ganz interessant. Der düstere unaufgeräumte Grafikstil gefällt mir nicht sonderlich, aber er passt zur Geschichte. Die Geschichte gefällt mir auch nicht sonderlich. Mir fehlt das Originelle oder interessantere Charaktere. Die vorhandenen werden schon sehr stereotyp aufgesetzt und letztlich wird die Geschichte doch recht vorhersehbar präsentiert. Dennoch punktet der Band durch die Beigaben und kommt so noch auf einen durchschnittlichen Wert (3.0). Für Leute, die Pathfinder nicht kennen, ist das Buch nicht unbedingt eine Empfehlung. Für Fans dieser Regelwelt aber durch aus einen Blick wert. Erst recht, wenn sie mit Magazinen wie dem 'Dungeon' etwas anzufangen wissen.
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