Inhalt:

Die schöne Dorothy lebt in Kansas auf einer friedlichen Farm. Doch das ändert sich, als sie einen jungen zahmen Wolf findet, den sie bei sich aufnimmt und Toto nennt, denn bald schon taucht die angebliche Besitzerin des Wolfs auf und will ihn zurück haben. Doch da Toto sehr aggressiv der Fremden gegenüber reagiert, weigert sich Dorothy ihn rauszugeben. Kurz darauf zieht ein Wirbelsturm über die Farm und Dorothy, Toto und das Haus werden in das Land von Oz gebracht, denn dummerweise hat sie sich mit einer der bösen Hexen von Oz angelegt. Nun versucht Dorothy wieder heimzukommen und das Land Oz zu befreien, bekommt dabei Hilfe von der guten Hexe Glinda und einigen anderen freundlich gesinnten Wesen…

Meinung:

Nun ja, der Zauberer von Oz ist zwar hier zu Lande nicht ganz so populär wie in den USA, wo er zu den Kindergeschichten-Klassikern schlechthin zählt, aber dennoch sollte die Story den meisten hier bekannt sein. In den vielen Jahrzehnten seit es diese Story gibt, gab es schon zahlreiche Abwandlungen und der vorliegende Comic ist im Prinzip auch nichts anderes. Die Macher der Grimm Fairy Tales Reihe haben sich hingesetzt und eine Erwachsenenfassung der Oz-Geschichte aus den Fingern gezaubert und diese ist sogar ziemlich gut geworden. Dabei ist die Geschichte nicht 1:1 kopiert, sondern zeigt eine Vielzahl an Abwandlungen, auch wenn die Grundthematik schon gleich geblieben ist. Die offensichtlichste Veränderung ist dabei, das Dorothy kein kleines Mädchen, sondern eine sehr ansehnliche junge Frau ist, die im typischen Kansas-Farm-Outfit (Hotpants-Jeans und unter der Brust zusammengeknotetes Hemd) daher kommt und mit ihren Reizen nicht geizt. Auch die anderen Damen der Geschichten sind in der einen oder anderen Form sehr ansehnlich gestaltet, eine Sache, die bei den Grimm Fairy Tales aber zur Tagesordnung gehört und sich ganz klar an die männliche Leserschaft richten soll. Nun ja, schaden kann es definitiv nicht. Aber auch die männlichen Charaktere, wie der Zinnmann oder der Löwe, sehen anders aus, sind muskulöser und gleichzeitig humanoider dargestellt.

Auch die Story selbst zeigt sich erwachsener, will heißen das sie recht actionreich und brutal ist, wenn acuh lange nicht so blutig wie die sonstigen Grimm Fairy Tale oder Wonderland-Geschichten aus derselben Comic-Schmiede. „oz“ macht Spaß und kann durchaus fesseln, zumal der Plotverlauf anders ist und man einige Überraschungen präsentiert bekommt, selbst wenn man die Originalgeschichte kennt.

Optisch sieht das Ganze auch ganz hervorragend aus. Gerade die detaillierten und sauber gezeichneten Illustrationen setzen die oben genannten Vorzüge der weiblichen Zunft ins richtige Licht, aber auch das Drumherum stimmt. Oz wird dabei in freundlichen kräftigen Farben gezeigt, nur wenn es zu den ausschweifenden und mitunter brachialen Kampfszenen geht, wird die Kolorierung deutlich düsterer.

Fazit:

Ein „Zauberer von Oz“ für Erwachsene… und der Comic funktioniert sogar sehr gut. Sicherlich liegt das zu einem Teil an der tollen optischen Inszenierung inklusive der sehr aufreizend dargestellten weiblichen Charaktere, aber auch die Story selbst wurde ansprechend und anspruchsvoll verändert, so dass sie ihre eigenen Überraschungen und Wendungen mit sich bringt, ohne sich aber vollkommen vom Original zu entfernen. „Oz“ ist kurzweilig, spannend und schick gezeichnet und wer die Grimm Fairy Tales ansonsten mag, der sollte hier auf jeden Fall zugreifen – so ansehnlich war Dorothy wirklich noch nie…