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Fiebertraum 1 - Fevre Dream
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 19.02.2015
Autor:George R. R. Martin, Daniel Abraham, Rafa Lopez
Typ:Comic
Setting:Amerika zur Westernzeit
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:132 Seiten, Softcover, US-Format, Fevre Dream Vol.1
Preis:16,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

USA 1857, südlicher Mississippi. Das Wettrennen um den schnellstens Raddampfer auf dem Mississippi ist in vollem Gange, denn wer das schnellste Schiff hat, verdient das meiste Geld. Der Schiffskapitän Abner Marsh steht vor dem Bankrott, da er durch eine Katastrophe seine Flotte verloren hat, als der mysteriöse Geschäftsmann Joshua York ihm ein unglaubliches Angebot macht. Er finanziert ihm das schnellste und modernste Dampfschiff und hat dabei nur eine Forderung: er soll sich um seine Angelegenheiten kümmern und nicht in Yorks schnüffeln. Das Angebot klingt fair und so greift Marsh zu und bald schon fahren die Beiden das schnellste Schiff auf dem Mississippi. Doch dann wird Marsh misstrauisch, denn York und einige andere Fahrgäste an Bord zeigen nicht nur seltsame Verhaltensweisen, sondern er entdeckt auch in der Zeitung, das es entlang ihrer Route zu blutigen Morden kommt und zwar immer in den Städten wo sie angelegt haben. Marsh bricht sein Versprechen und muss eine grausige Entdeckung machen…

 

Meinung:

George R.R. Martin gehört zweifelsohne zu den größten Fantasy-Autoren unserer heutigen Zeit, denn mit dem „Lied von Eis und Feuer“ hat er ein Fantasy-Epos geschaffen, das in einem Atemzug mit Tolkiens Herr der Ringe genannt wird. Durch die mehr als gelungene TV-Umsetzung wurde diese Reihe noch einmal populärer und so sind dann auch ältere Werke des Autors aus der Versenkung wieder aufgetaucht. Der Roman Fiebertraum ist so ein Werk, welches Martin immerhin bereits 1982 geschrieben hat und das eher Horror-Mystery denn Fantasy ist, denn es geht um Vampire.

 

Fiebertraum entpuppt sich als eher typische Vampir-Story, die sich nicht von der breiten Masse, der heutigen Blutsauger-Geschichten abheben kann, mit der Ausnahme, dass sie halt 1857 in den südlichen Staaten spielt. Zwar gibt es ein paar interessante Facetten, denn beispielsweise ist York nicht das, was man als Leser zunächst glaubt, was er ist. Oder vielmehr ist er das doch und auch wieder nicht. Aber ansonsten ist die Geschichte gängig. Die Blutsauger treiben unerkannt in den Staaten ihr blutiges Unwesen und haben dabei weitestgehend die bekannten Schwächen und Stärken. Dabei sind die Vampire zwar blutrünstige Monster, aber auch sie haben durchaus berechtigte Motivationen, die hinter allem stehen. Die Adaption nimmt sich dabei schönerweise auch Zeit, die wichtigsten Charaktere näher zu zeichnen und ihnen ein gewisses Maß an Tiefe zu verleihen und das ist wahrscheinlich auch der Aspekt, der die Story nicht ganz mittelmäßig erscheinen lässt. Aber auch wenn der Plot aus heutiger Sicht nichts wirklich Neues bietet (man muss dabei fairerweise bedenken, dass die Handlung von Anfang der 80er Jahre ist, wo wir noch nicht von tausenden Vampirromanen überflutet waren), ist der Comic dennoch kurzweilig.

 

Optisch kann die Adaption glänzen. Die Artworks sind sauber und ziemlich detailreich gezeichnet. Der generlle Look wird von klaren Linien dominiert. Körperproportionen und Haltungen, wie auch Gesichtsaudrücke werden adäquat dargestellt und die Kolorierung passt zum heißen Südstaaten-Klima des Settings.

 

Fazit:

„Fiebertraum“ ist eine solide Vampir-Geschichte ohne richtige Höhen, aber auch ohne echte Tiefen. Die Story bietet typische Vampirkost im amerikanischen Südstaaten-Klima des mittleren 19. Jahrhunderts. Zwar gibt es keine wirklichen neuen Ideen und das Rad wird hier sicherlich nicht neu erfunden, aber dennoch funktioniert die Geschichte gut und zeigt sich kurzweilig. Da auch die optische Seite stimmt, bekommt man hier ein gutes Gesamtpaket, welches aber erst mit dem zweiten Band, der demnächst erscheint, abgeschlossen wird.