Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

Zwei befreundete Autoren klöppeln gemeinsam ein Buch zusammen, in dem sie Otto-Normalmensch über die unterschiedlichsten Spielarten des Eskapismus informieren – oder wahlweise den „Betroffenen“ liebevoll den Spiegel vorhalten. Coole Idee, mal schauen, wie sie diese umsetzen.

 

„In 80 Welten durch den Tag“ - ich muss wohl keinem Gate-Rezensionen-Leser erklären, dass hier ein gar scherzig Spielchen mit dem Roman um Phileas Fogg getrieben wird und der Wissende sofort darauf vorbereitet ist, den Autoren bei einer Art „Weltreise der Eskapismus-Kontinente“ folgen zu dürfen.

 

Dann mal los.

 

1. Etappe: Das eskapistische Manifest (Grundprämissen)

2. Etappe: Orte zum Wegwerfen (Conventions)

3. Etappe: Oase mit fünfhundert Seiten (Bibliotheken und Büchereien)

4. Etappe: Gelobtes Land Buchmesse (Cosplay und Co.)

5. Etappe: Kintopp-Memoiren (Cineasten)

6. Etappe: Treffpunkt Geek (Comic- und Rollenspielläden...)

7. Etappe: Der Traum vom großen Wurf (Tisch-Rollenspiel)

8. Etappe: Scheinwerferbräune (Kino-Fans, zum Zweiten)

9. Etappe: Cat Content is king (Internet)

10. Der ganze Rest (Genau das!)

 

Die Autoren schildern hier die einzelnen Nerd-Gruppierungen sowohl mit der groben Maurerkelle als auch im allerkleinsten Detail – so gibt es beispielsweise oft Sprachführer, Listen (Verdammt! Wir Nerds lieben Listen) oder Tests. Dabei quillt aus jeder Pore Insiderwissen und man merkt, dass die beiden sich wirklich in den Bereichen gut auskennen. Wichtig. Street Cred hat bei Nerds ebenso wie bei Hip Hoppern einen enorm hohen Stellenwert.

 

Den Abschluss eines jeden Kapitels bildet der Nerd-Atlas – hier wird auf je einer Seite kurz eine Spielart oder eine Gruppierung der internationalen Nerd-Verschwörung beleuchtet, als da wären: Space Opera, Sword & Sorcery, Anime und Manga, Mystery, Epische Fantasy, X- und andere Men, Haunted Mansion, Cyberpunk, Grimdark-Fantasy, Dystopie.

 

 

Fazit:

Tja, was soll ich sagen? Wahrscheinlich bin ich einfach nicht die Zielgruppe. Oder ich könnte auch zu sehr Zielgruppe sein. Sucht es euch aus. Ich kenne mich mit eigentlich allen der besprochenen Nerd-Untergruppierungen recht gut aus und konnte so kaum Neues erfahren oder wurde mal von coolen Fakten aus den Socken gehauen.

Die Sprache ist allerdings super, sprich: Das Buch liest sich klasse und man ist immer bestens unterhalten.

Und was bei mir nicht zu 100 Prozent funktioniert hat, dürfte die perfekte Lektüre für jemanden sein, der zu einer dieser Nerd-Gruppen gehört und sich über sich selbst und die anderen amüsieren möchte, oder für einen Nerd, der einem Kumpel, seiner Freundin oder seiner Oma sich und sein Hobby – wie auch artverwandte Hobbys – vorstellen möchte. Ich würde also denken, dass der eigentlich „Betroffene“ weniger Zielgruppe ist, als Leute in seiner Peripherie, bei denen man mit diesem Buch ganz sicher Interesse, wenn nicht gar Verständnis erwecken kann.