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Feuer und Stein 2 - Aliens (Aliens/Prometheus/Predator - Crossover)
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 21.07.2015
Autor:Chris Roberson, Patric Reynolds
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Aliens/Prometheus/Predator - Crossover
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-681-3
Inhalt:114 Seiten, Softcover, US-Format,
Preis:14,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Als die Terraforming-Kolonie auf LV-426 von den Aliens angegriffen wird, wird der Ingenieur Derrick Russel zum unfreiwilligen Helden. Er muss eine verzweifelte Gruppe von überlebenden Forschern und Bergleuten in einem verfallenen Abwurfschiff als Anführer zusammenhalten. Die Gruppe hofft darauf, den Kreaturen zu entkommen, die ihre Kolonie überfallen haben. Doch als sie auf dem Mond LV-223 notlanden, wird ihnen bald klar, dass das Grauen noch lange nicht vorbei ist. Sie kämpfen einmal mehr ums nackte Überleben und das nicht nur gegen die tödlichen Xenomorphen, sondern auch gegen die seltsame Flora und Fauna, die sich auf diesem Mond breit gemacht hat….

 

Meinung:

„Feuer und Stein: Aliens“ ist der zweite Teil des Cross-Overs welches mit „Prometheus“ seinen Anfang nahm. Dabei knüpft die Handlung von „FuS:A“ aber interessanterweise nicht an den ersten Band an, sondern erzählt vielmehr von den Geschehnissen davor. Tatsächlich beginnt die Story zeitlich gesehen noch vor dem zweiten Alien-Film (Aliens - Die Rückkehr, 1986), nämlich zu dem Zeitpunkt als die Kolonie auf LV-426 von den Aliens angegriffen wird. Was im Film nicht erwähnt wird (oder wahrscheinlicher ist, das es damals nicht mal vorgesehen war) ist, das eine Handvoll der Kolonisten es schafft, sich mit der Onager - einem Kurzstreckentransportschiff - auf den nahen Planetenmond LV-223 zu retten – was natürlich ein Irrglaube bleibt.

 

„FuS:A“ dreht sich im Gegensatz zu „Prometheus“ viel mehr um die Aliens und wird quasi zu einer Dschungel-Menschenjagd. Dabei verschmilzt die Story dann aber schon spürbar mit dem von „Prometheus“, auch wenn die Geschehnisse dort sehr viel später stattfinden. So wird hier beispielweise erklärt, wie die Aliens überhaupt auf LV-223 kommen und zumindest bleibt am Ende auch die Vermutung, wer der seltsame Riese im ersten „Feuer und Stein“-Comic ist. „FuS:A“ macht ist dabei ziemlich spannend, auch wenn einige Ereignisse durchaus vorhersehbar sind und nicht wirklich überraschen. Dennoch funktioniert die Story, vor allem durch die Verzahnung mit dem ersten Band des Cross-Overs. Dennoch finde ich persönlich es als etwas schade, dass man hier quasi die Vorgeschichte vorgesetzt bekommt und nicht an „FuS: Prometheus“ direkt angeknüpft wurde –schließlich möchte man doch irgendwie erfahren, wie es da weitergeht.

 

Das Schöne an FuS:A ist, das weder der Plot noch die Charakterzeichnung oberflächlich wirkt, sondern recht komplex ist. Gerade die Veränderungen des Ingenieurs Russel sind enorm und eben auch essentiell für die Entwicklung des gesamten „Feuer und Stein“-Zyklus. Aber nicht nur Russel, auch bei den anderen Hauptcharakteren wie beispielsweise der Bergarbeiter Cale gibt es diese Entwicklungen. Gut, viele Personen sind auch einfach Statisten und Alien-Futter, aber das gehört ja auch irgendwie dazu und dennoch kann man sich in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

Darüber hinaus werden auch einige Fragen aus dem ersten Feuer und Stein Band geklärt oder zumindest näher beleuchtet, was die Sache rund macht.

 

Die Brücke zum Aliens-Film wurde hier übrigens sehr geschickt in Form einer Kurzstory am Ende des Bandes geschlagen, bei der wir Corporal Hicks bei einem Logbuch-Eintrag sehen, denn er vornimmt, als sich Ripley, Newt und die Marines im Komplex verschanzen. Dabei entdeckt Hicks in den Logbüchern eben auch Informationen über den Start der Onager, doch bevor er das weiterverfolgen kann, gibt es einen Feueralarm im Labor – Kenner werden diese Szene bzw Anspielung sofort erkennen ;-) … Sehr gut und schon recht plausibel installiert ohne dabei aber konkret in die Film-Reihe einzugreifen.

 

Auch optisch ist der Band wieder ein Knaller, obwohl die Artworks nicht vom Prometheus-Zeichner stammen. Der Stil von Patric Reynolds ist sehr düster und teilweise etwas grober von der Strichführung her ohne aber generell detailarm zu sein. Außerdem sind die Zeichnungen sehr kontraststark und schattenreich, was die extrem düstere Stimmung noch mehr untermauert und eben perfekt zum Alien-Setting passt – vor allem da sich auch die Kolorierung im Bereich dunkler und matter Farben bewegt. Obwohl die Story recht viel Horror-Action beinhaltet und ziemlich rasant ist, setzt der Zeichner auf eine klare Panelanordnung. Verschachtelte Seiten und Splashpages gibt es nicht oder nur kaum, dafür aber flairvolle Blickwinkel.

 

Fazit:

Hut ab: die Feuer und Stein Reihe hat es wirklich in sich. Schon der erste Band „Prometheus“ konnte voll überzeugen und der vorliegende Band steht dem in Nichts nach. Das einzige echte Manko in meinen Augen ist, das mit „Aliens“ die Story aus dem ersten Band nicht weitergeführt, sondern stattdessen quasi ein Prequel erzählt wird (was auch der Grund für die leicht schlechtere Benotung ist). Das ist für sich gesehen zwar sehr gut und auch die Verzahnung mit Prometheus und sogar dem zweiten Alien-Film ist sehr gut gelungen, aber ich hätte eben lieber ein Sequel gehabt. Wie auch immer, „Aliens“ ist erzählerisch wie auch optisch ein absoluter Hammer und alle Fans des Franchises müssen diesen Comic und auch den ersten Teil quasi lesen, denn sonst verpasst ihr wirklich etwas. Ich selbst bin nun zum Zerreißen gespannt auf die beiden abschließenden Bände des Cross-Overs (AvP und Predator), die bei Cross-Cult glücklicherweise schon für August angekündigt sind. Fazit zu diesem Band: Oberklasse!