Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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24 - Deadline
Bewertung:
(4.1)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 04.08.2015
Autor:James Swallow
Übersetzer:Susanne Döpke
Typ:Roman
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-448-2
Inhalt:360 Seiten, Softcover
Preis:12,80
Sprache:Deutsch

Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

Direkt mal ein Geständnis vorweg. Ich bin alles andere als ein Jack Bauer-Spezialist. Ich habe nicht einmal die komplette erste Staffel geschafft, aber die Idee, einen Tag mit 24 Stunden in Echtzeit zu erzählen, fand ich schon immer sehr cool. Dieses Konzept hat zwar keine Auswirkung auf diesen Roman, aber der coole Held Jack Bauer wird in der Serie eingeführt und hier in Romanform werden seine Erlebnisse weitergeschrieben. Ist gar nicht verkehrt, wenn man bei den zahlreichen knallharten Actionszenen des Buches einen verschwitzten und blutenden Kiefer Sutherland vor dem geistigen Auge hat.

 

Zurück zu meiner Bauer-Ignoranz – der Roman spielt direkt nach dem Ende der 8. Staffel, was mir persönlich nichts sagt, aber was man sich schnell zusammenreimen kann, ist, das etliche Staatsoberhäupter Dreck am Stecken haben, die amerikanische Präsidentin daher zurücktritt und Jack Bauer auf der Flucht ist. Und nicht nur vor den wie üblich bösen Russen, sondern auch vor seinen eigenen Jungs. Unterstützt von einem alten Kumpel (ja, wie so oft kann er sich sonst auf nichts und niemanden verlassen) versucht er aus New York zu entkommen und sich dem Zugriff der beiden gegnerischen Parteien entziehen. Der geniale Plan sieht es vor in einem kleinen Wüstenkaff auf einen Zug zu springen und von dort aus directement in den Westen zu entschwinden. Besagtes Kaff – ihr habt es schon vermutet – ist „Deadline“ und – auch das habt ihr schon vermutet – „nomen est omen“. Hier geht es mal so richtig los, denn einfach so ein paar Stündchen im Motel warten und dann mitten in der Nacht heimlich auf den Zug zu springen, geht im Hause Bauer mal so gar nicht.

 

Jetzt sind wir an der Stelle der Rezi angekommen, wo ich meinen Trumpf ziehen muss: JACK REACHER! Ja, Jack Bauer wird in dieser Phase des Romans zum Zwillingsbruder seines Namenskollegen. Der Held der Lee Child-Serie kommt ja in jedem Roman irgendwohin, stellt ein Übel fest, verprügelt alle, sprengt alles in die Luft und verhilft dem Guten in der Welt zu einem weiteren Sieg. Und genau das geschieht auch hier. Bauer und sein Buddy stellen schnell fest, dass eine Rockergang hier ordentlich Dreck am Stecken hat – und das muss einfach aufhören! Krach! Bumm! Peng! Ich liebe diese primitiven Machismo-Romane in Nelson deMille-Manier. Das rockt das Haus und dürfte etwa 98% männliche Leser haben.

 

Hier wird der ganzen Chose noch eine weitere Ebene hinzugefügt, denn wir haben ja nicht nur den Teil in Deadline, sondern auch noch einen Teil Story vorher und nachher – und gerade gegen Ende gibt es so einige Überraschungen. Bauers Buddy stirbt! Bauer stirbt! Eine mysteriöse Killerin streicht die Kopfprämie ein...

 

Fazit:

Da bleibt mir nicht viel zu sagen! Alleine mein oben gezogener Vergleich mit Jack Reacher katapultiert den Roman in die Güteklasse 1 des Macho-Thrillers. Wer drauf steht wird auch Jack Bauer lieben, wer es gerne etwas subtiler hat, wird das Buch schnell angeekelt weglegen. Ich mag diese Art knallharter Thriller, in denen alle paar Minuten etwas explodiert und greife mal direkt ziemlich hoch auf der Notenskala.