Links zur Rezension Inhalt:Sein gesamtes Leben schon plagen Kyle Barnes Heimsuchungen aus dem Zwischenreich. Doch er ist am Ende seiner Geduld angekommen. Er will endlich Antworten, auch wenn er ahnt, dass auf ihn am Ziel vielleicht keine Erlösung von seinen Qualen wartet. Schon seine Mutter war von bösen Geistern besessen und sein Schicksal scheint vorherbestimmt … In dem Kaff in West Virginia, das er sein Zuhause nennt und wo Reverend Anderson ihm zur Seite steht im Kampf gegen eine sich ausbreitende Dämonenwelt, hat Kyle aber nicht nur die dunklen Mächte gegen sich. Nachbarn, die Cops und auch ein Privatdetektiv haben ein Auge auf ihn geworfen … Kyles Reise ins Reich der Finsternis beginnt!
Meinung:Robert Kirkman ist spätestens seit „The Walking Dead“ einer der ganz großen Namen im Comic-Genre und das zurecht, denn seine Zombie-Serie, die bereits seit über 10 Jahren läuft und die er immer noch selber schreibt, ist nach wie vor ein Dauerbrenner und das sowohl in Comicform, wie auch im TV-Serienformat. Da ist es kaum verwunderlich, dass eine neue Serie aus der Hand von Kirkman schon im Vorfeld für Furore sorgt und auch bei ihrem Release einschlägt wie eine Bombe. Und das vollkommen zu Recht, wie ich nach der Lektüre des ersten deutschen Sammelbandes nun feststellen muss. Dabei hat Outcast so rein gar nichts mit dem Splatter- und Soziologie-Horror von „The Walking Dead“ zu tun, sondern ist vielmehr eine klassisch subtile Horrorgeschichte mit Exorzismus-Elementen. Dabei fehlt allerdings auch das Übernatürliche nicht, denn in der Welt von Outcast gibt es Dämonen und diese kann der Protagonist Kyle Barnes eben wahrnehmen und mit seinem Blut auch bekämpfen. „Outcast“ geht also gänzlich anders vor als ein „The Walking Dead“ und schon deshalb darf man die Serien auch nicht miteinander vergleichen - auch wenn man dazu zwangsläufig versucht ist, da Kirkmans TWD schlichtweg schon jetzt ein Kult-Klassiker geworden ist – sondern muss sich die neue Serie aus einer anderen Blickrichtung zu Gemüte führen. Dann nämlich weiß „Outcast“ zu zünden und erzeugt pure Gänsehaut. Das liegt vor allem am Fokus auf Barnes als düsteren Protagonisten und dem sehr kleinen Personenkreis, der ihn umgibt, wie beispielsweise Reverend Anderson oder der Detective Luke Masters, die Beide selbst von der Existenz dieser Dämonen wissen und Barnes quasi unterstützen. Kirkman nimmt sich dabei eine Menge Zeit um die Charaktere zu zeichnen, ihnen Plastizität zu geben und dabei beschränkt sich Kirkman nicht nur auf den Hauptdarsteller, sondern auf alle. Zwar wird Barnes doch schon seit seiner frühen Kindheit von den Dämonen respektive seiner Fähigkeit verfolgt und das hinterlässt logischerweise Spuren von denen man im ersten Band zumindest einige Andeutungen erhaschen kann, aber auch die anderen Charaktere sind von den Dämonen in der einen oder anderen Form gebeutelt worden. So hat jeder seinen eigenen Grund, seine eigene Motivation gegen dieses Unheil vorzugehen und jeder hat auch seine eigene Herangehensweise. Es bleibt also abzuwarten, wohin diese Reise führt, zumal auch die Gegner – die Dämonen – nicht so ganz das übliche Klischee erfüllen wollen, mal davon abgesehen, das sich im vorliegenden ersten Band auch so etwas wie der Obermotz bereits offenbart hat. Man sollte annehmen, dass die Artworks für „Outcast“ einmal mehr von TWD-Stammzeichner Tony Adlard stammen würden. Pustekuchen. Dem ist nicht so und so zeichnet Paul Azaceta für die düsteren und sehr passenden Illustrationen verantwortlich und ganz ehrlich: er macht einen atemberaubend guten Job. Die Artworks sind bedrohlich düster, etwas gröber gezeichnet, lassen immer Spielraum für Vermutungen und Interpretationen, womit sie mit der Story Hand in Hand gehen. Die Kolorierung (ja, die Kolorierung) ist dabei ebenfalls in eher düsteren Pastelltönen gehalten und drückt die Stimmung der Story noch mehr (was positiv gemeint ist). Ich habe von Anfang an bei TWD nach Farbe geschrien und auch wenn ich mich bei der Zombie-Serie mittlerweile daran gewöhnt habe, wäre so eine Kolorierung wie die hier bei Outcast meiner Meinung auch perfekt für TWD.
Interessant bleibt vielleicht noch zu erwähnen, das sich der amerikanische Pay-TV Sender HBO/Cinemax schon vor dem Release des ersten Outcast-Heftes die Rechte an der Serie für eine TV-Show gesichert hat. Tatsächlich könnte das etwas viel versprechendes bedeuten, vor allem in den Händen von HBO (man denke mal an Game of Thrones und viele andere hervorragende Produktionen aus diesem Hause). Auch hier darf man gespannt sein. Fazit:Eine neue Comic-Serie aus der Feder von Robert „The Walking Dead“ Kirkman muss doch eine Bombe sein, oder? Mein Fazit dazu ist ein definitives „Ja“…. Und jetzt kommt das klassische „Aber“. Denn man darf bei Outcast glücklicherweise keinen neuen Aufguss oder eine Abwandlung von TWD erwarten, sondern etwas komplett anderes. Wo TWD eine soziale Gruppenstudie mit Splattercharakter ist, entpuppt sich Outcast als eher klassischer Dämonen- und Exorzismus-Horror, der auf mehr subtilere Art für Gänsehaut sorgt. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet und die Story überzeugt mit knisternder Spannung und die Artworks passen nicht nur perfekt, sondern sehen auch noch toll aus. Der Start einer viel versprechenden neuen Horror-Serie. Hervorragend! |
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