Links zur Rezension Inhalt:Während Negan, der frühere Anführer der „Erlöser“, in seiner Gefängniszelle in Alexandria schmort und versucht, eine geheimnisvolle Gruppe von Neuankömmlingen auf seine Seite zu ziehen, sehen sich immer mehr Späher plötzlich von seltsamen flüsternden Untoten umzingelt. Doch als die Sache ausufert schafft Jesus es, einen dieser Untoten zu fangen und dabei macht sein Trupp eine mehr als sonderbare Entdeckung, die natürlich neue Probleme schafft. Derweil haben es auf der Anhöhe zwei Raufbolde auf Sophia und Carl abgesehen, doch dieser lässt sich nichts gefallen und greift hart durch, was die eh schon wacklige Führerschaft von Maggie noch wackliger macht…
Meinung:Wie bei TWD eigentlich schon Tradition, geht es nach einem Zyklus-Ende, was einem Showdown gleichzusetzen ist, erst einmal ruhig weiter mit der Story. Autor und Erfinder Kirkman lässt dann meistens die Sache erstmal locker angehen und gaukelt dem Leser eine fast schon heile Welt vor. Doch dann gibt es ein großes Bumm und alles steht wieder auf der Kippe. Das ist im Falle von „Dem Flüstern folgt der Schrei“ nicht anders, auch wenn sich diese neue offensichtliche Bedrohung anders entwickelt als man zunächst erwarten würde. Aber der Wald brennt schnell nicht nur an der einen Stelle, denn es ergeben sich im Verlaufe des Bandes noch weitere Ereignisse, die ein Garant dafür sein dürften, das Kirkman sich für diesen neuen TWD-Zyklus wieder was richtig heftiges ausgedacht hat. Was das ist, kann man am Ende von Band 23 nur vermuten, aber selbst der Weg bis dorthin ist enorm spannend und Gänsehaut erzeugend. Es ist wirklich erstaunlich, das Robert Kirkman selbst nach guten 12 Jahren seit das erste TWD-Heft erschienen ist, es immer noch schafft seine Leser so enorm zu fesseln, diesen subtilen Grusel zu erzeugen und die dunklen Seiten des menschlichen Wesens so ungeschönt zu präsentieren.
Besonders fällt gerade in diesem Band wieder auf, wie penibel und kleinlich Kirkman seine Charaktere ausgefeilt hat und wie real und glaubhaft sie dadurch wirken. Selbst die „Neuen“ auf der Bühne werden dabei keinesfalls oberflächlich und platt dargestellt, sondern bekommen ein ordentliches Volumen. Dabei ist es einmal mehr sehr interessant, zu was für eine ausschweifende soziologische Studie TWD avanciert ist. Allein das macht die Serie schon überragend.
Optisch ist alles beim Alten. Adlard sitzt schönerweise immer noch am Zeichenbrett und seine Artworks machen heute TWD einfach aus. Dabei hat sich der Zeichner definitiv und sichtbar weiter entwickelt, was dem Detailgrad der Illustrationen schon sehr zu Gute kommt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man sich einfach mittlerweile daran gewöhnt hat und es als normalen TWD-Look erachtet – ehrlich gesagt, kann ich mich noch kaum an Tony Moore, der die ersten Hefte von TWD damals zeichnete, erinnern.
Fazit:„Dem Flüstern folgt der Schrei“ ist ein weiterer grandioser Band, des modernen Zombie-Klassikers zu dem The Walking Dead mittlerweile zweifellos mutiert ist. Immer noch schafft es Kirkman den Leser an jedes einzelne Panel zu fesseln, was im Umkehrschluss leider bedeutet, dass man so einen Comic viel zu schnell durch hat. Die neuen Ereignisse und Charaktere sind viel versprechend und deuten auf einen weiteren umwerfenden Zyklus hin. So oder so bietet schon der vorliegende Band wieder allerfeinste TWD-Kost… ein Muss für jeden langjährigen Fan, aber gerade hier auch eine Möglichkeit des Seiteneinstiegs (auch wenn ich jedem Neuling einfach nur empfehlen kann, ganz vorne zu beginnen). Ausgezeichnet!
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