Links zur Rezension Inhalt(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)Da mir die vorherigen Versionen von CC3+ nicht zur Verfügung stehen, handelt diese Rezension lediglich von CC3+, ohne Vergleiche auf die anderen Versionen. An dieser Stelle empfehle ich die Rezension http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=1422. Vielen Dank auch an dieser Stelle an Ralf Schemmann für die Unterstützung und schnelle Beantwortung meiner Fragen.
Campaign Cartographer 3+ eignet sich am besten zum Erstellen von Welt– und Landkarten, zwar können auch Städte und Dungeons generiert werden, aber es stehen nur eine minimale Zahl an Objekten, Symbolen und Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine höhere Bandbreite erhält man hier durch die jeweiligen Add-Ons. Meine erste Karte habe ich mit Hilfe des Tutorials von Joe Sweeny, welches hier zu finden ist:https://www.youtube.com/playlist?list=PL9DCEB75A12F8B766 erstellt. Ich rate jedem Neuling dazu sich das Tutorial anzusehen, da CC3+ auf den ersten Blick sehr erschlagend wirken kann. Außerdem sei an dieser Stelle noch die Community und der Blog von ProFantasy hervorzuheben, da man sich dort viele Anregungen holen kann, aber einem auch sehr freundlich und sehr hilfsbereit entgegengekommen wird.
Es ist nicht zwingend erforderlich das Tutorial, die Community und/oder den Blog zu Rate zu ziehen, bevor man sich mit dem Programm beschäftigt, eine Karte bekommt man auch so hin, aber damit sie einigermaßen was her macht, sollte man zumindest ein wenig Zeit investieren und wird meiner Meinung nach dafür mehr als belohnt.
Der Menüaufbau wirkt auf den ersten Blick verwirrend, aber wenn man sich etwas mit dem Programm beschäftigt hat, bemerkt man, dass hinter der Verwirrung System steckt und man findet sich gut zurecht. Die Position der Icons begünstigen eine intuitive Bedienung des Programms, wodurch das Erstellen der Karten vereinfacht wird.
Hier eine kurze Auflistung der Schritte die für eine schnelle Kartenerstellung durchgeführt werden:
1. Landmasse einfügen 2. Untergrund für Berge, Wüsten, etc. 3. Berge und Hügel 4. Flüsse 5. Vegetation (Bäume, Palmen, Wälder, Farmland, Sümpfe etc.) 6. Städte und Gebäude 7. Beschriftung
1 Landmasse einfügen: Das Zeichentool von CC3+ erfordert kein freihändiges Zeichnen von Küsten oder Ländern, vielmehr werden Mausklicks durch eine zerklüftete Linie miteinander verbunden und dann zusammen geführt. Das hat den Vorteil, dass eine Küstenlinie zum Beispiel deutlich besser dargestellt wird, weil sie natürlich aussieht und gerade Linien vermieden werden. In Kombination mit den Sheets und Effekten lassen sich Küstenlinien und Strände simulieren. 2 Untergrund für Berge, Wüsten etc.: Wenn die Landmasse steht, wählt man Bereiche für Berge, Wüsten und Wälder, wobei diese nach demselben Prinzip eingezeichnet werden wie die Landkarten. Was nach der Vollendung noch wie ein unschöner Farbfleck aussieht, lässt sich durch die integrierten Sheets und Effekte so verändern, dass ein fließender Übergang entsteht.
3 Berge und Hügel: CC3+ stellt eine Vielzahl an Unterschiedlichen Symbolen für Hügel und Berge zur Verfügung und das auch noch in verschiedenen Größen. Vom „Great Peak“ zum „Small Mountain“ stehen die Symbole zur Verwendung bereit. Was mir sehr gut gefällt ist das beim Setzen mehrerer Bergsymbole einer Kategorie die Berge nicht alle gleich aussehen. Jeder Berg wird aus einem kleinen Portfolio zufällig ausgewählt. Sondersymbole wie aktive und erloschene Vulkane, vom Nebel eingeschlossene Berge oder auch Berge mit Türmen, runden die Symbole schön ab.
4 Flüsse: Das Einzeichnen der Flüsse funktioniert ebenso wie das Einzeichnen der Landmasse, mit dem Unterschied das keine geschlossene Masse gezeichnet wird, sondern der Fluss eine Linie vom Ursprungspunkt zum Meer oder einem anderen Fluss zum Beispiel bildet.
5 Vegetationen: Die Vegetation kann auf verschiedene Arten eingezeichnet werden. Zum einen gibt es die Möglichkeit ganze Bereiche der Karte mit einem Zeichentool (funktioniert wie das Zeichnen der Landmasse) zu füllen, es können aber auch einzelne Bäume oder Baumgruppen gesetzt werden. Bei einzelnen Bäumen, variiert das Aussehen der Bäume, wie es bereits bei den Bergen angesprochen wurde, was den Wald „wirklicher“ aussehen lässt.
6 Städte und Gebäude: Die Symbole von Städten und Gebäude bieten ein breites Spektrum von Städten, Dörfern und Ruinen. Es gibt Medieval, Classic, Oriental, Gothic und einen nicht benannten Zeichenstil für die Städte und Gebäudesymbole. Dabei handelt es sich nicht nur um die normalen Stadt/Dorf/Turm Symbole, sondern z.B.: Stadt/Dorf mit und ohne Stadtmauer bzw. Palisade. Verschiedene Türme, Ruinen und mythische Stätten. Die Symbole lassen sich per Hotkey und Mausbewegung vergrößern oder verkleinern, aber auch im und gegen den Uhrzeigersinn drehen.
7 Beschriftungen: Abschließend werden noch sämtliche Beschriftungen die man wünscht eingefügt.
Mitgelieferte Kartenlayouts (Stile)
CC3+ verfügt über mehrere implementierte Kartenlayouts (Stilen), die ein breites Spektrum an Kartendarstellungen meistern können. So gibt es Kartenlayouts, die die Karte spielerisch und bunt wirken lassen, oder aber Kartenlayouts die die Landschaftsdarstellung in schwarz/weiß erlaubt. Die verschiedenen Kartenlayouts verwenden dabei unterschiedliche Methoden zur Darstellung der Karten. Bei einigen ist es möglich weiche Übergänge zwischen verschiedenen Landmarken, durch Manipulation der Effekte, zu erreichen, andere Karten führen einen eindeutigen Schnitt als Grenze zwischen den verschiedenen Klima, Vegetations oder allgemein den Landschaftszonen durch. Wenn man zum Beispiel eine Karte erstellen möchte, die weiche Übergänge für zum Beispiel Strände, Vorgebirge, Wälder, etc., wird man genauso fündig, wie bei der Erstellung von Karten die den Effekt einer Skizze haben.
Das Hexfeld-Kartenlayout, weicht von den anderen in dieser Sache etwas ab. Es handelt sich dabei um das bereits angesprochene Kartenlayout das eindeutige Schnitte an den Grenzen jedes Hexfeldes erzeugt. Man „füllt“ also sozusagen die Hexfelder mit dem gewünschten Inhalt.
Hier nochmal die von mir erstellte Karte in einem anderen Layout, das nicht ganz so bunt wirkt wie die erstere Karte.
Von Ralf Schemmann bekam ich außerdem noch eine Beispielkarte für das spartanische schwarz/weiß, sowie das Hexfeld-Kartenlayout Wie man unschwer erkennen kann, werden durch die bereits mitgelieferten Kartenlayouts ein breites Spektrum an möglichen Karten abgedeckt, was dem Ersteller die Möglichkeit bzw. die Herausforderung stellt, zu Beginn erst einmal das Richtige Layout für die gewünschte Karte zu finden. So gibt es Kartenlayouts die besser zu Landstrichen passen, andere passen wiederum besser zu Weltkarten.
Add-OnsIm Store stehen dem User eine Vielzahl an Add-Ons und Symbol-Sets zur Verfügung um die Möglichkeiten des CC3+ noch zu erweitern. Der Preis für die Add-Ons bewegt sich zwischen 14,95£ und 27,95£. Bisher habe ich (bis auf die Möglichkeit eine Demo von Fractal Terrains 3 zu ordern) nichts gefunden was kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Aber wie gesagt: Der Preis für die Add-Ons hält sich in Grenzen und ist durchaus bezahlbar.
Fazit:Campaign Cartographer ist ein zweischneidiges Schwert. Es ist ein extrem „mächtiges“ Tool mit einer Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten. Deshalb fühlte ich mich beim ersten Starten des Programms auch von allen Funktionen etwas überfordert. Ohne das Tutorial, die Essentials und das Handbuch wäre ich wohl in der kurzen Zeit nicht so weit gekommen. Zwar kann man mit CC3+ auch Karten mit 20-30 Klicks in fünf Minuten erstellen, aber für ein besseres und „echteres“ Ergebnis lohnt sich der Blick in die bereits genannten Quellen.
Auch die kleinen Mankos an der Software können den allgemeinen Eindruck nicht trüben. Zum Einen produziert die Software auf beiden Systemen (WIN7 32/64bit) einen Grafikfehler beim Zeichnen der Landmasse die sich durch einen horizontalen Strich äußert (Siehe Bild: 1 und 4) Dieser lässt sich durch die Zoomfunktion zwar verbergen, erscheint aber beim Zurückzoomen genau an derselben Stelle erneut. Zum anderen konnte ich keine meiner Karten ausdrucken, da CC3+ sowohl über den Direktdruck als auch über den Printwizard abgestürzt ist, aber man kann die Karten ja auch exportieren und dann von dort aus drucken (Was dann leider mit einem Qualitätsverlust verbunden ist) Das Problem sollte sich durch die Programmierer aber leicht beheben lassen können. Mir gefällt vor allem die große Vielfalt an Möglichkeiten. Man kann sowohl schnelle Karten erstellen, die dann zugegebenermaßen nicht besonders aussehen, aber auch Stunden und Tage in eine Karte stecken. Und die gelieferten Werkzeuge bieten genug Abwechslung um die Karte lebendig wirken zu lassen. Natürlich ist es zeitaufwendig, gerade zu Beginn, aber bereits nach kurzer Zeit wird man sicherer in den Funktionen und Möglichkeiten die das Programm bietet und die Karten werden immer „professioneller“. Leider ist das ganze Programm auf Englisch (leicht verständliches Englisch), was bei der Bedienung an sich kein Problem darstellt. Eine deutsche Übersetzung wäre eher für das Handbuch bzw. die Essentials wünschenswert, denn da habe ich mich an mancher Stelle doch etwas schwerer getan. Weitere Pluspunkte für CC3+ ist die beliebige Erweiterbarkeit. Es gibt jede Menge Add-Ons und Module von ProFantasy die für kleines Geld erworben werden können und es sieht ganz so aus als könnte man eigene Symbole erstellen, wozu ich aber nichts genaues sagen kann, da ich soweit nicht gekommen bin.
Ein kleines Manko ist für mich das ich keine Möglichkeit gefunden habe CC3+ mit meinem Zeichen-Tablet zu bedienen, bzw. so zu bedienen das ich nicht ständig zwischen Maus und Tablet wechseln musste. Die Bedienung mit dem Tablet war unkomfortabel. Mit der Maus ist sie dafür sehr gut und sehr einfach. Wer also nicht stundenlang vor Gimp/Photoshop für einen kleinen Berg/Bergkette etc. sitzen möchte und über ein wenig Budget verfügt, kann hier nichts verkehrt machen.
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