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Gung Ho 2 – Ohne Rücksicht auf Verluste
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 30.10.2015
Autor:Thomas von Kummant, Benjamin von Eckartsberg
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Endzeit, Sci-Fi
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-407-9
Inhalt:128 Seiten, Hardcover, 24x32 (Album)
Preis:22,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Nahe Zukunft. Die Weiße Plage hat die Menschheit stark dezimiert. Die Zivilisation von heute ist nur noch eine süße Erinnerung. Ganz Europa ist zur Gefahrenzone geworden. Zack und Archer Goodwoody wurden nach Fort Apache verbannt, einer kleinen Siedlung mitten in der Gefahrenzone. Die Brüder müssen den Ball flach halten und sich an die Regeln halten. Andernfalls droht ihnen der Rauswurf in die Gefahrenzone.

Ein neuer Kampftrainer wird nach Fort Apache geschickt, der sehr schlechte Nachrichten mitbringt: Reißer haben den Versorgungszug überrannt!

 

Meinung:

Der erste Gung Ho Band war eine Wucht und der zweite – so viel kann ich vorab schon mal sagen – ist nicht einen Deut schlechter. Im Gegenteil, die Story kommt mehr und mehr in Fahrt und es gibt neue Facetten, die die Sache noch um eine ganze Ecke spannender machen. Gerade der Angriff auf den Versorgungszug gehört dazu und der neue Kampftrainer mit seiner Tochter ebenso. „Gung Ho“ ist zwar defacto eine Endzeit-Geschichte oder kommt dieser zumindest recht nahe, beschäftigt sich dabei aber mehr um die Jugendlichen im Dorf und deren Situation. Zwar sind auch die Erwachsenen präsent, vor allem da sie für die Jugendlichen oft sinnlose Regeln aufstellen, aber eigentlich sind sie mehr Beiwerk. Es geht hier um die Jugendlichen, wie sie in einer tödlichen Welt versuchen zurechtzukommen. Dabei geht es nicht rein ums nackte Überleben, sondern auch um das Gefühlsleben der Teenager und um den jugendlichen und rebellischen Leichtsinn, der in dieser Welt quasi mit einem brutalen Tod gleichzusetzen ist. So machen die Teens leichtsinnige und fatale Fehler und geraten so mit den Erwachsenen aneinander.

 

Aber das ist nur die eine Seite, natürlich spitzt sich die Lage des Dorfes auch zu und die Gefahr durch die Reisser und die anderen angriffslustigen Primaten wird offenbar noch größer als sie sowieso schon ist. Allerdings gibt es dazu erstmal nur Andeutungen und man darf hier gespannt sein, was in dieser Hinsicht noch in der Serie geplant ist. Wie auch immer, Gung Ho ist enorm fesselnd, nahezu reisserisch, hat aber auch ebenso enormen Tiefgang, wirkt plastisch und glaubwürdig, was nicht zuletzt auch an der hervorragenden Charakterzeichnung der Protagonisten liegt. Fats jeder (Teenie)-Archetype ist hier vorhanden, der Coole, der Draufgänger, der Nachdenkliche, der Raufbold, die Dorfschönheit, die Mysteriöse…. und viele mehr. Die Auswahl ist so facettenreich, wie das Setting und die Story selber und gerade das ist was Gung Ho zu großen Teilen ausmacht.

 

Optisch hat sich zum ersten Band nichts getan, aber das ist gut so, denn die Illustrationen von Benjamin von Eckartsberg sind atemberaubend schön und wirken oft fast schon malerisch, gerade die Panels die die Landschaft, das Setting selbst zeigen, sind einfach Hammer. Aber auch bei den Personen gibt sich der Künstler keine Blößen. Proportionen, Gesichtszüge, Mimik und auch Gestiken passen einfach und die dezente, leicht pastellige Kolorierung rundet die Sache perfekt ab.

 

Fazit:

Der zweite Gung Ho Band setzt die Serie perfekt fort, ist vielleicht sogar noch besser als der erste Band. Das Setting ist etabliert, die Story angefahren und auch die Charaktere sind vorgestellt. Jetzt geht es mit großen Schritten ans Eingemachte und es gibt immer wieder spannende Überraschungen und Wendungen. Dabei wirken sowohl die Welt, wie auch die Charaktere lebendig und realistisch.

Gung Ho gehört zu den besten Endzeit-Serien der letzten Zeit und ich bin wirklich total gespannt wie die Serie weitergeht… aber genau da liegt der Haken, denn der nächste Band wird noch eine ganze Weile dauern. Ansonsten aber hervorragend!!!