Meinung:

„Americas got Powers“ geht in die zweite und wohl auch letzte Runde. Dabei geht sehr rasant und brachial zu. Die Story knüpft nahtlos an Band Eins an, will aber nicht so ganz zünden, was nicht zuletzt daran liegt, das die gesamte Erzählung ein wenig wirr und konfus wirkt. Interessant sind allerdings die Ansätze und auch die Ideen, die hinter AoP stecken. Allerdings ist man am Ende auch nicht so richtig schlau, was das Ganze nun soll und wieso das alles so passiert ist. Hier steckt auf jeden Fall eine ganze Menge unverbrauchtes Potenzial, das richtig ausgespielt, eine Hammer-Serie ausgemacht hätte. Hätte… Wie gesagt, so richtig fesseln will das Ganze nicht.

Und da mag auch die fehlende Charaktertiefe – mit Ausnahme des Protagonisten und seiner Freundin – mit verantwortlich sein, genauso aber auch die Tatsache, dass die Story oftmals sehr vorhersehbar ist. Dazu kommt noch, das einem schnell klar wird, wer hier der Bösewicht ist und wer eben nicht.

Optisch hingegen ist AoP ein echter Hingucker. Die Artworks sind unglaublich detailliert und richtig atemberaubend fein und akkurat gezeichnet. Dabei passt der moderne und aufwändige Zeichenstil hervorragend zum Superhelden-Setting. Die durchdachten Panels geben dem ganzen dann die richtige Dynamik und die Kolorierung ist farbenfroh und kräftig. Optisch halt ein echter Knaller, was dein paar Punkte bringt.

Fazit:

„Americas got Powers“ ist eine dieser Serien, die ich total interessant fand und auf die ich regelrecht gewartet habe. Leider ist die Euphorie schnell vergangen, denn auch wenn AoP kein schlechter Comic ist, so ist er aber auch kein wirklich guter. Er reiht sich irgendwo im oberen Mittelfeld ein, was vor allem an der nur durchschnittlichen Erzählung liegt. Diese will nämlich nicht so richtig fesseln, weil sie oft recht verwirrt wirkt. Außerdem sind viele Elemente schon recht vorhersehbar und auch die Charakterzeichnung ist nicht sonderlich gelungen. Optisch ist der Comic aber ein echter Hammer und das macht wieder einiges wett. Okay!