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Namenlose Nacht - Orgien in den Thermen
Bewertung:
(4.4)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 02.12.2015
Autor:Thomas Finn & Anton Weste
Typ:Quellenbuch
Setting:Das schwarze Auge
VerlagUlisses Spiele
ISBN/ASIN:978-3-95752-030-2
Inhalt:152 Seiten, Hardcover
Preis:29,95
Sprache:Deutsch

Inhalt

„Dekadent. Anrüchig. Abartig. So munkelt man über die Jahrwendorgie, die Garether Patrizier in den unheiligen Namenlosen Nächten zwischen den Jahren feiern. Die Feiernden treffen sich maskiert in der Bardo-Therme, um Gelüsten zu folgen, die dem Blick der Götter besser verborgen bleiben.

Kein Ort für eine unschuldige Jungfrau aus frommem Hause, aber genau hierhin führt die Spur der verschwundenen Selinde. Die Helden zögern nicht lange und begleiten den verzweifelten Vater des Mädchens in den Sündenpfuhl, um zwischen hemmungslos Feiernden, ekstatischen Rauschkrautsüchtigen und fleischlichen Exzessen Hinweise auf ihren Verbleib zu finden.

 

Dabei wird schnell deutlich, dass auf der Orgie noch weit mehr vor sich geht, als dass die Gäste mitunter fragwürdigen Genüssen frönen. Hinter vielen Kostümen verbergen sich nicht nur vergnügungssüchtige Patrizier, und die Therme selbst scheint ein Mysterium zu umgeben. Werden Ihre Helden sich tiefer vorwagen, um das Geheimnis zu ergründen?“

 

Das Abenteuer verfügt über viele Möglichkeiten und unterschiedliche Szenarien, die aber miteinander verknüpft sind. Der Weg in die Therme wird durch die Bitte eines Vaters geebnet. Er ist auf der Suche nach seiner verschwundenen Tochter und soll dort weitere Informationen erhalten. Leider findet dort gerade ein orgastische Feier statt.

Was sich so einfach anhört, entwickelt sich dann recht schnell ganz anders. Die Helden geraten in unterschiedliche Handlungen. Dabei dreht sich alle um Lust und ewige Jugend. Das ist auch das Ziel des Gastgebers, der ein Anhänger des Namenslosen ist und eine Verjüngung erfährt, wenn es ihm gelingt, bis zum Ende des Jahres drei neue Anhänger zu gewinnen.

Aber er möchte sich von seinem jährlichen Zwang lösen, und dabei soll ihm der Kuss eines Vampirs helfen. Leider hat der Vampir eigene Probleme, weil er zwei Hexen getötet hat, deren Schwestern ihm auf der Spur sind und nun in der Therme habhaft werden wollen. Hinzu kommt, dass die Hexen einen Zauber erwirkt haben, die es dem Vampir unmöglich macht, die Therme zu verlassen.

Aber eigentlich verbirgt sich hinter der Orgie ein alle dreizehn Jahr stattfindender Verjüngungsprozess des ehemaligen Kaisers Bardo von Gareth. Die Therme beherbergt eigentlich einen unheiligen Jungbrunnen. Bei dem Ritual verjüngt sich Bardo auf Kosten von dreizehn Gästen, und leider ist genau dann das Ritual, wenn die Helden vor Ort sind.

 

Neben der reinen Abenteuerbeschreibung gibt es auch einen umfangreichen Anhang. In ihm findet man zunächst eine sehr gute und ausführliche Beschreibung des Handlungsorts, der Therme. Der zweite Anhang ist das Personenregister. Zunächst in bekannter Manier werden die Personen beschrieben. Es folgt eine tabellarische Darstellung der Charaktere mit ihren Verkleidungen. Weitere Anhänge beschäftigen sich mit der möglichen Bewaffnung und ihren regeltechnischen Werten, der Beschreibung des Jungbrunnen, Handouts, Karten und Zeittafel.

 

Der Text ist gut zu lesen und wir durch sehr freizügig Illustrationen aufgelockert. Da nur eine PDF Version als Rezensionsexemplar vorlag, können keine Angaben über Druckqualität und Bindung gemacht werden. Die Pdf ist gut zu lesen mit den gängigen Lesegeräten.

 

Empfohlen ab 18 Jahren!

 

Zum Spielen dieses Abenteuers benötigen Sie die Regelbände Wege des Schwerts, Wege der Zauberei und Wege der Götter sowie die Zoo-Botanica Aventurica und das Liber Cantiones. Für den Meister sind Kenntnisse der Regionalspielhilfe Herz des Reiches und der Settingbox Gareth – Kaiserstadt des Mittelreichs hilfreich, aber nicht Voraussetzung.

 

Fazit:

Das Abenteuer ist unterhaltsam und abwechslungsreich. Mal etwas ganz anderes als das ständige in zugigen Dungeons Herumtreiben und Monster platt machen. Durch den Hexenknoten ist der Handlungsspielraum eingeschränkt, und das ist gut so, da ein Reiz auch darin besteht, dass die Helden quasi nackt in das Abenteuer gehen.

Die Herausforderung an den Spielleiter ist recht hoch, da sich sehr viele Nichtspielercharakter auf engsten Raum aufhalten und es auch mehrere Handlungen gibt, die zwar miteinander in irgendeiner Form verknüpft sind, aber auch allein spielbar wären. Hinzu kommt, dass er sich vorher überlegen muss, ob die Spieler mit so viel Freizügigkeit umgehen können.