Links zur Rezension „Von jenseits des Abgrunds nähert sich eine außerirdische Bedrohung; ein Schwarm, so groß, dass er die Sterne verdunkelt.“ –Inquisitor Kryptman
Mit der „Großer Verschlinger“-Erweiterung kommt nun die achte Fraktion, die Tyraniden, zum Warhammer 40k Conquest Kartenspiel hinzu. Bereits im Grundspiel zusammen mit den Necrons angekündigt, halten sie nun Einzug, mit einer kompletten ihnen gewidmeten Erweiterung. Doch was befindet sich genau in der Box und wie spielen sich die Tyraniden?
InhaltWenn man die Box öffnet, erwartet einen zuerst ein zweiseitiges Blatt, das die Besonderheiten der Tyraniden erklärt, den Deckbau dieser Fraktion sowie alles wichtige zu den Komponenten in der Box. Komponenten? Zusätzlich zu den nötigen normalen Karten warten die Tyraniden mit einer eigenen speziellen Kommandoscheibe auf, bekommen eine Reihe von neuen Befallmarkern spendiert und haben natürlich auch Marker-Einheiten, um den Gegner tyranidentypisch mit kleinem Kroppzeug zu überrennen. Zu diesen Besonderheiten später; stürzen wir uns zuerst auf den Inhalt. Insgesamt zehn Befallmarker, so viele wie Planeten in der Grundbox, zehn Termaganten-Marker-Einheiten sowie insgesamt 170 Karten erwarten einen im Inneren. Das beste daran: jede Karte ist genau so oft drin, wie sie maximal im Spiel vorkommen kann. Wie angekündigt wird die Erweiterung also genau einmal benötigt, um alle nötigen Karten zu besitzen. Die 170 Karten teilen sich dabei folgendermaßen auf. 18 Karten sind die zwei Kriegsherren samt ihrer charakteristischen acht Karten, 35 verschiedene Tyranidenkarten in je drei Kopien und fünf Synapsenkreaturen, eine neue Art von Einheit für die Tyraniden. Der Rest geht für jeweils zwei neue Karten pro alter Fraktion drauf. Ja, die Tyranidenerweiterung bietet auch einen Mehrwert für jemanden, der andere Fraktionen spielen möchte. Wer also alles haben will, muss jede Erweiterung kaufen. Wer dies als untragbar empfindet, weil er genau nur eine Fraktion sammeln oder spielen möchte, wird mit Warhammer 40k Conquest nicht glücklich werden, denn alle Erweiterungen sind immer gemischt aufgebaut. Lohnt es sich aber die Box nur für die neuen Karten der alten Fraktionen zu kaufen? Die Antwort darauf ist wohl nein, denn obwohl einige der neuen Karten wirklich gut sind, sind andere eher mittelmäßig, und das allein kann den Kaufpreis nicht rechtfertigen. Jedoch liegt der Fokus der Erweiterung auch auf den Tyraniden und die können sich sehen lassen. Das Artwork stammt wieder aus dem reichen Fundus der Warhammer 40k-Linie; Besitzer anderer Werke dieses Universums werden vieles wiedererkennen. Die Übersetzung ist solide und ohne Fehler. Durch die Auswahl an Karten bekommt man bereits eine breite Palette an Möglichkeiten, Taktiken und zwei sehr verschiedene Kriegsherren. Die Tyraniden sind also direkt aus der Box vollständig spielbar, sehr schön.
Die TyranidenDoch wie spielen sich die Tyraniden? Nun, dank der soliden Auswahl an Karten, welche die Fraktion auf Augenhöhe mit den Anderen bringt, erlauben sie mehrere verschiedene Spielweisen. Die Kriegsherren unterstreichen dabei die Grundthemen: Die Spezialisierung auf Marker-Einheiten mit verschiedensten Wegen sie in das Spiel zu bringen sowie große schwere Einheiten und das Ausnutzen von erlittenem Schaden. Dabei erschaffen die Tyraniden tatsächlich ein einzigartiges Spielgefühl, welches Hintergrund und Spielemechanik wunderbar verzahnt. Sei es durch Kreaturen mit Schwarmbewusstsein, die Marker-Einheiten verbessern und damit höchste Priorität beim Ausschalten haben, sei es durch das aufs-Feld-Bringen von unzähligen Marker-Einheiten oder durch den Befall von Planeten, der bestimmte Karten verbessert und so den Gegner zwingt, eine weitere Entscheidung zu treffen. Um den Befall zu beseitigen, erfordert es ein erfolgreich gewonnenes Gefecht und damit die Aufmerksamkeit des eigenen Kriegsherren. Zusätzlich wird die Einzigartigkeit der Tyranidenfraktion auch dadurch betont, dass sie eine spezielle Kommandoscheibe haben. Neben dem Kriegsherren beinhaltet jedes Tyranidendeck eine von fünf Synapsenkreaturen, die zusätzlich wie der Kriegsherr jede Runde zu einem Planeten wandert. Jede der fünf möglichen Synapsenkreaturen bietet dabei einen anderen Vorteil, sei es weil sie besonders gut kämpfen kann, Kommandokonflikte für sich entscheidet, Marker-Einheiten ins Spiel bringt oder sogar als Kriegsherr zählt, solange kein anderer vor Ort ist. Die Tyraniden laden auf jeden Fall trotz der Tatsache, dass sie keine Karten anderer Fraktionen oder neutrale Einheiten nutzen dürfen, zum Experimentieren ein. Dabei fühlten sie sich trotz einiger auf den ersten Blick sehr starker Karten nicht übermächtig an, auch wenn es wirklich eine neue Erfahrung ist, gegen Tyraniden zu kämpfen. Insgesamt wird hier eine sehr interessante neue Fraktion eingeführt, deren Langzeittauglichkeit und Vielfalt sich aber noch zeigen muss.
Fazit:Die Erweiterung verspricht zum größten Teil genau das was drauf steht. Sie führt die Tyraniden als achte spielbare Fraktion ein. Die Umsetzung ist dabei gut gelungen und es macht Spaß sie auszuprobieren. Dabei wurde an keiner Ecke gespart und sie sind tatsächlich eine vollwertige Fraktion, die ohne weitere Erweiterungen gespielt werden kann. Für jemanden, der sich allerdings nicht für die Tyraniden interessiert, bietet die Box logischerweise zu wenig. Zwar werden dennoch auch alle anderen Fraktionen erweitert, allerdings sollte man sich gut vorher überlegen, ob man nur dafür so viel Geld ausgeben will. Für Sammler und Leute, die eine neue Fraktion wollen, ist dies allerdings sehr zu empfehlen und eine würdige Erweiterung für das Warhammer 40k Conquest-Kartenspiel. Leute, die ungern immer für alle Fraktionen etwas erwerben, werden in diesem Geschäftsmodell sowieso nicht glücklich werden, daher kann man dieser Art von Spielern für die gesamte Produktreihe keine Empfehlung aussprechen.
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