Inhalt(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)Prima Sache! Neues Akte X-Futter. Nach so vielen Jahren des Entzugs ist es kein Wunder, dass ich die 500 Seiten in 2 Tagen verschlungen habe. Wir haben es hier mit einer Sammlung der unterschiedlichsten Autoren (im breiten Bereich zwischen guter Fan Fiction und professionellem Serienautor) zu tun. Von der Länge her rangieren die Erzählungen alle irgendwo im Bereich zwischen Kurzgeschichte und Novelle – so um die 30 Seiten herum. - Katatonie (Tim Lebbon) - Die Bestie von Little Hill (Peter Clines) - Späte Einsicht (Aaron Rosenberg) - Gebissen (Paul Crilley) - Loving the Alien (Stefan Petrucha) - Non gratum anus rodentum (Tim Lebbon) - In El Paso ist mein Leben nichts wert (Keitz R.A. deCandido) - Paranormal Quest (Ray Garton) - Der König der nassen Tiefe (Timothy Deal) - Kanalisation (Gini Koch) - Clair de Lune (W.D. Gagliani & David Benton) - Schau mir in die Augen, Kleines (Heather Graham) - Das Haus auf dem Hickory Hill (Max Allan Collins) - Die Zeit zerrinnt (Gyale Lynds & John C. Sheldon) - Statuen (Kevin J. Anderson)
Der große Vorteil an diesen Sammlungen ist, dass man mit ungeheurem Tempo hindurchpflügen kann, der große Nachteil, dass sich wie in einem D-Zug sitzend kaum Bilder im Gedächtnis einprägen. Und das ist insbesondere der Fall, wenn wie hier eine gleichbleibend gute Qualität der Geschichten vorliegt und gleichzeitig alle Geschichten recht ähnlich sind und sich lediglich in der Art des Mysterium unterscheiden. Ob das nun ein Alligatorenmensch, ein Werwolf, von Aliens Besessene oder sonst etwas sind, irgendwie verschwimmt im Gehirn alles zu einem X-Brei. Und so möchte ich mich kurz auf drei Geschichten kaprizieren, die mir auch nach der Lektüre des gesamten bandes noch im Gedächtnis geblieben sind, als da wären…
… zuallererst ist das „Der König der nassen Tiefe“. Hier kommen zwei für mich interessante Komponenten zusammen und zwar zum einen die exotische Kulisse Saudi-Arabiens und dazu cthuloide Wassermenschen, die eine uralte Gottheit verehren. Sorry, aber damit kann man einfach nichts falsch machen.
Dann mochte ich noch „Das Haus auf dem Hickory Hill“, in dem es um ein Geisterhaus und Entführungen in einer Durchschnittsfamilie geht. Interessanterweise ist der Fall hier völlig losgelöst von allem Mysteriösen – bloß das titelgebende Haus spielt da nicht so recht mit.
Paranormal Quest war mein dritter Favorit, denn hier blicken wir hinter die Kulissen einer Fernsehshow, die sich mit übernatürlichen Phänomenen befasst und schlussendlich im totalen Chaos endet. Sehr schön ist hier die Meta-Ebene, die sich mit der „Wahrheit“ hinter TV-Sendungen befasst. Clever gemacht.
Außerdem gibt es noch Geschichten aus der Sicht von Skinner, der Raucher kommt vor und Metaplot-Elemente werden am Rande angesprochen, spielen aber nie eine zentrale Rolle. Und genau das ist es auch, was mir gefehlt hat. Eine große Marke wie Akte X hätte es sich durchaus leisten können, die Geschichten irgendwie zu verbinden – so haben wir einen ganzen Rutsch guter bis sehr guter Geschichten, die unverbunden nebeneinander stehen und aus den unterschiedlichsten Phasen des Akte X-Kosmos' stammen.
Fazit:Eine recht klassische Monster of the week-Sammlung ohne große Schwächen und mit einigen Highlights. Perfekt, um sich auf die neue Staffel einzustimmen und wieder in den „I want to believe“-Groove zu kommen. Wenn es jetzt noch einen roten Faden gegeben hätte, wäre ich noch begeisterter gewesen, aber auch so gilt eine klare Kaufempfehlung für alle Fans der Mystery-Serie.
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