Links zur Rezension VorwortIm Juni 2014 kam in den USA das erste Heft einer 52-teiligen Serie BATMAN ETERNAL heraus. Woche für Woche folgte ein Heft dieser bombastischen Sonderserie aus den Federn der DC Autoren-Stars Scott Snyder, James Tynion IV, John Layman oder Tim Seeley. Jeder dieser Autoren hatte in der Ver-gangenheit mit bemerkenswerten Batman Comics oder Batman Spinoffs auf sich aufmerksam ge-macht. Der vorliegende Sammelband umfasst die ersten 10 Hefte dieser Sonderserie.
InhaltUnd der Anfang zeigt auch gleich das Ende. Jemand hat sich große Mühe gegeben, Batmans Welt Stück für Stück auseinander zu nehmen. Oder halt, jemand wird sich große Mühe geben, die Welt von Batman in Flammen aufgehen zu lassen.
Gotham ist in Aufruhr. Die Polizei kämpft gegen Doktor Pyg und seine Mannen. Bei der abschließen-den Verfolgung wird Commissioner Gordon scheinbar dazu verleitet auf einen Mann zu schießen, der dabei umkommt. Es gibt Augenzeugen, die behaupten, der Tote hätte keine Waffe getragen, der Leser und der Commissioner sehen das vollkommen anders. Was genau ist passiert? Der Commissioner kommt in Sicherheitsverwahrung und der Stellvertreter wird vom Bürgermeister zum Nachfolger er-nannt. Jim Gordon ist verwirrt. Er sieht angebliche Beweise, die ihn belasten, seine Erinnerungen se-hen anders aus. In der Stadt ist eine alte Unterweltgröße zurück gekehrt und greift mit Mafiamethoden nach der Macht. Der Bürgermeister und der Ersatzcomissioner werden schnell aquiriert, was die normale Polizeiarbeit verkompliziert. Batman wird als kostümierter Irrer, der gegen das Gesetz verstößt geächtet. Wer ihm hilft macht sich strafbar. Die Polizei gerät unter die Kontrolle von Carmine Falcone.
Aber es gibt ja noch viele weitere kostümierte Helden und Antihelden in der Stadt. Neben dem irren Wissenschaftler Doktor Pym gibt es noch eine Größe, die in der Unterwelt von Gotham bislang das Sagen hatte: der Pinguin. Dieser gibt nicht so leicht auf und liefert den neuen Mafiaboss Falcone ei-nen harten Kampf. Falcone muss auch immer wieder Rückschläge vom inzwischen als Kriminellen ge-suchten Batman einstecken, der mehr und mehr Operationen Falcones unschädlich macht. Doch Fal-cone ist gar nicht gezielt hinter Batman her. Er hat noch ganz andere Rechnungen offen. Die Narben in seinem Gesicht hat ihm Catwoman beigebracht, doch selbst das kann noch nicht alles sein. Batman macht einen Abstecher nach Asien, um Falcones Vergangenheit zu durchleuchten.
In Gotham gerät mehr und mehr unter Falcones Kontrolle, schon allein, weil seine Leute von der Poli-zei nicht verhaftet werden und wenn sie von Batman oder seinen kostümierten Freunden festgesetzt werden, lässt die Polizei sie wieder frei. Die Stimmung kippt, die Aufrechten unter den Polizisten kommen auf eigene Ideen und Leute wie Batman, Jim Gordon, Freunde und Familie halten in Exremsi-tuationen auch extrem zusammen.
Schreibstil & ArtworkBatman Eternal folgt dem Schema der letzten Jahre, das den Dark Knight auch dunkel hält. Die Serie ist unblutiger als viele Ableger der letzten Zeit, bleibt aber hinreichend schroff, um das düstere Image gekonnt beizubehalten. Die dunklen Farben und die passenden Zeichnungen tragen ebenfalls dazu bei. Die Autoren vollbringen dabei einen tollen Job, auch wenn vieles in der Geschichte nicht wirklich überrascht. Immerhin ist der Held fortwährend in der Defensive, obwohl seine einzelnen Aktionen alle erfolgreich zu sein scheinen. Doch der Gegner ist immer einen Schritt voraus, zumindest scheint es so. Viele Autoren bringen auch viele Aspekte. Das betrifft nicht nur unterschiedliche Grafikstile, die zumeist voll überzeugen können, das betrifft auch die Charaktere des Batman Universums. Nach und nach kommen immer mehr klassiche Personen, gut wie böse, mit in das Geflecht der Geschichte und werden recht harmonisch eingebunden. Sogar ein Batman aus Honkong mit seiner Crew bekommt seinen Auftritt.
10 Hefte in einem gewaltigen Sammelband (228 Seiten) lesen die wenigsten an einem Tag. Auch hier wären Seitenzahlen hilfreich gewesen, zumal man die Übergänge der einzelnen Hefte nicht immer ein-deutig ist. Das Material und die Übersetzung sind toll, wie immer. Auch die praktische Einleitung zu Beginn des Heftes sowie die kurzen Absätze zu den wichtigsten Autoren und Zeichnern (12 Personen) empfinde ich als wertvolle Ergänzung. So kennen und schätzen wir den Panini Verlag!
Fazit:Das war eine Menge Batman und das erste, was einem nach den 10 Heften in den Sinn kommt ist: wo ist Heft 11? Die Story ist spannend, gut erzählt und in jedem Fall unterhaltsam. Vieles kommt exakt so, wie man es erwartet, was nicht schlecht ist, aber eben auch nicht überraschend. Dennoch ist es ein wirklich guter Comic, bei dem ich sehr gespannt bin, wie es weitergeht. Denn eines wird am Ende der zehn Hefte doch klar: der Leser weiß bei weitem noch nicht alles. Wer zieht hier wo und wann die Fäden? Ist nur Batman das Ziel, oder geht es um mehr? Da hilft nur eins, bestellen, lesen und nach-denken. Vielleicht gibt es ja doch mehr Hinweise in BATMAN ETERNAL, als ich beim ersten Lesen wahrgenommen haben. Für Batman Fans ist es ein echter Leckerbissen, den ich nur empfehlen kann!
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