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Avengers #1+2 (2016)
Bewertung:
(4.6)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 02.09.2016
Autor:Mark Waid, Adam Kubert, Mahmud Asrar
Typ:Comic
Setting:Marvel Universum (ab Sommer 2016)
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:68 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:4,99 EUR
Sprache:Deutsch

Vorwort

Mit dem letzten Zyklus von Marvel Comics sind eigentlich gleiche zwei Zyklen beendet worden, der des gewöhnlichen Marvel Universums und der des Ultimate Universums. Es wundert sicher nieman-den, dass dabei so mancher klassischer Held unter die Räder gekommen ist und so beginnt der neue Abschnitt in der Marvel Welt mit zum Teil frischen neuen Charakteren. Captain America ist nun nicht mehr der bekannte Steven Rogers, die Avenger Blackwidow, Hawkeye oder auch der Hulk treten bislang gar nicht mehr in Erscheinung und selbst der gute Thor ist nun eine Frau, verkörpert durch Ja-ne Foster, der Freundin Thors im gleichnamigen Film. Die Avengers, die es einmal gab haben in den aktuellen Comics also quasi Sendepause.

 

Inhalt

Wer sind die neuen Helden? Wir haben noch immer einen Tony Stark in der Iron Man Rüstung. Sein Reichtum ist aber dramatisch geschrumpft, er muss sich völlig neu aufstellen. Dann haben wir Sam Wilson als Falken, der nun leicht aufgerüstet auch mit dem Schild von Captain America herumläuft und nun auch dessen Rolle und Namen trägt. Ein fliegender Captain America sozusagen. Doch wir treffen in den Heften auch auf vermeintlich neue Helden. Jane Foster ist nun die neue Thor, mit Hammer, Rüs-tung, Blitzen und allem was dazugehört. Wie sie dazu kam, erzählen andere Comics. Dazu kommen noch der junge Nova Sam Alexander, Ms. Marvel Kamala Khan und der Teenie Spiderman Miles Morales aus dem ehemaligen Ultimate Universum. Drei Teenager ohne echte Superhelden-Teamerfahrung mit vier anderen, die noch nie zusammen gekämpft haben, bilden das neue Team der Avengers. Der letzte im Bunde ist Vision, der Androide. Da ist jede Menge Zündstoff für Konflikte und die tauchen in den ersten Heften auch reichlich auf.

 

Dennoch, neben Tony Stark, der genug eigene Probleme hat und sich nicht richtig darum reißt die Teenies anzuleiten, haben wir noch die eher wortkarge Thor und Sam Wilson, der versucht Cap zu sein, aber auch ihm fehlt da etwas Übung. Wie gut, dass im Marvel Universum nie die Schurken ausgehen und die sieben gleich ins kalte Wasser geworfen werden, um Manhatten vor dem Radioactive Man zu retten.

 

Dann wäre da noch Vision, der seine starken Gefühle für Scarlet Witch als Störquelle identifiziert und damit wie eine Maschine folgerichtig umgeht, oder Teenager wie Sam Alexander und Kamala Khan, die dafür umso emotionaler an die Dinge herangehen und natürlich die für Teenager nicht untypischen Fettnäpfchen finden. Im Kampf gegen Superschurken ist das natürlich nicht hilf-reich. Und die kommen dann auch gleich hervor. Der junge Nova hatte in seiner eigenen Serie einen Gegenspieler mit Namen Warbringer. Der Warbringer war ein übler Chitauri, der selbst den Sturz in die Sonne mit etwas biomechanischer Hilfe überstand. Das weiß unser Freund Sam Alexander aber nicht. Außerdem gibt es einen Unbekannten - er nennt sich Mr. Gryphon - mit gewaltigen mystisch an-mutenden Kräften, der den Warbringer auf der Erde willkommen heißt. Letzterer ist nun deutlich stärker als bei seinem ersten Aufeinandertreffen mit Nova, dafür hat Nova Sam Alexander nun auch sechs Verbündete, die sich immer häufiger selbst als Avengers bezeichnen. Einfach macht es die Sache al-lerdings nicht.

Schreibstil & Artwork

Wer zuletzt Comics wie Nova oder die von Miles Morales gelesen hat, wird sich in dieser Serie gleich zuhause fühlen. Der Stil ist locker, nachvollziehbar und der Autor Mark Waid geht auch schön auf die einzelnen Charaktere ein. Dabei bekommen die Teenager und Vission ein wenig mehr Aufmerksamkeit als der Rest des Teams. Wer Cap, Iron Man, Thor und den Hulk mit dem Begriff Avengers assoziiert, muss umdenken lernen. Die neuen Avengers schlagen sich weniger mit rauer Gewalt durch die Seiten, sie müssen ein ums andere Mal feststellen, dass bei aller Power der einzelne allein wenig ausrichtet. Die Aussage geht in den ersten beiden Heften deutlich in die Richtung: nur im Team könnt ihr etwas ausrichten. Dazu kommen zwei Gegner daher, die als Muskel und als Hirn auftreten und die Handlung stets interessant halten. Ins Bild gesetzt wird das ganze von zwei sehr fähigen Zeichnern Mahmud As-rah und Adam Kubert. Beides sind Künstler, die einen sauberen Comicstil mit klaren Linien bevorzu-gen. Sehr gelungen ist auch die Übersetzung von Michael Strittmatter sowie das Material dieser Hefte. Aber das sind wir vom Panini Verlag auch nicht anders gewohnt.

 

Fazit:

Ein toller Auftakt für die neue Marvel Welt. Während das erste Heft noch mit einer kleinen Deadpool Geschichte am Ende glänzt, liest man im zweiten Heft ausschließlich über die neuen Avengers. Mir hat das richtig gut gefallen. Das ist einfache unbeschwerte Comickost, bei denen die Personen mehr im Fokus stehen, als ihr Fähigkeiten. Und etwas anderes steht plötzlich mit im Fokus, wer kommt eigent-lich für die Schäden auf, wenn die Helden, die Bösewichte vertrimmen? Die Avengers und ihre Mittel sind nicht mehr. Der merkwürdige Herr Gryphon hat alles aufgekauft und spielt auch noch gegen die Avengers. Das fängt mit einfachen Mitteln gekonnt den Leser ein und macht Appetit auf mehr. Ein Abo, das sich lohnt, wenn man mich fragt. Ich kann die neue Serie für Avenger- und Superheldenfans nur empfehlen!

 

Cover #1
Cover #2