InhaltBatman Eternal in epischen Ausmaßen. Wer die 252 Seiten der Hefte 21-31 in den Händen wiegt, der spürt schon ordentlich Gewicht. Das Ausmaß aller Handlungen in den Heften lastet ebenfalls schwer auf Gothams Beschützern, allen voran Batman und Batgirl. Letztere muss erfahren, dass ihr Vater nicht freigelassen wird, obwohl sie und Red Hood alles getan haben, um entlastende Beweise für ihren Va-ter zu finden. Immerhin ist die Polizei doch nun wieder in den Händen eines rechtschaffenen Commis-sioners?
Batman Eternal ist vieles aber nicht schwarz weiß, so einfach ist das alles nicht in Gotham. Der große Plan von Gothams Gegner, oder besser Batmans Gegner, denn auf den schwarzen Ritter zielt der gan-ze Krieg gegen Gotham letztlich ab, nimmt so langsam Konturen an. Er will nach und nach alle Ver-bündeten und Freunde von Batman aus dem Verkehr ziehen. Dazu spielt er ein ausgeklügeltes Spiel und tanzt dabei auf sehr vielen Hochzeiten. Ex-Commissioner Gordon war nur der Anfang. Der An-fangs noch mysteriöse Gegenspieler setzt auch viele Gegner von Catwoman wieder in Gang, hat fins-tere Dinge unterhalb von Arkham inszeniert und nimmt nun sogar den guten Alfred Pennyworth ins Vi-sier. Mit Erfolg, wie man leider sagen muss.
Batman hetzt von Ort zu Ort und wäre normal ohne den taktischen Rat aus dem Hintergrund, den Alf-red stets lieferte, nahezu überfordert mit all den Ereignissen und Orten, an denen sich Schlimmes ab-spielt, aber genau hier hat der geniale Gegenspieler eine Person nicht mit eingeplant. Die Tochter von Alfred Pennyworth, Julia, befindet sich gerade in Wayne Manor und übernimmt gekonnt. Sie lernt so nach und nach, was es wirklich bedeutet, Batman zu sein. Am Ende wird in Gotham gar das Kriegrecht ausgerufen, da hilft es gar nicht, dass Bruce Waynes alter Freund/Feind Thomas Elliot alias Hush zu-sätzlich noch auf der Bildfläche erscheint. Batman und seine Verbündeten haben keinen Moment Ru-he. Besonders dann nicht, als Arkham komplett in sich zusammen bricht und nicht nur sprichwörtlich in ein tiefes Loch fällt. Die ganzen Sonderverwahrungen von Superschurken, Irren und anderen Gefahren werden damit hinfällig. Ob das hilft, die Lage in Gotham zu beruhigen?
Schreibstil & ArtworkGrundsätzlich findet sich hier das gleiche Schema, wie schon im letzten Sammelband. Viele Autoren und Zeichner bringen natürlich auch viele Facetten in so eine Geschichte. Da ist es nur wahrscheinlich, dass leichte Brüche in der Geschichte auftauchen, oder dem Leser der Stil eines oder mehrerer Zeich-ner nicht zusagt. Wer aber alles komplett in sich aufsaugt und nicht nur oberflächlich durchblättert, wird mit einer erstaunlich tiefgründigen und sehr durchdachten Geschichte belohnt, die ich bei so ei-nem Comic-Epos bislang selten (nie?) gesehen habe. Das erinnert eher an 20-25 Episoden einer TV Serie, bei der man erst in Folge 15 langsam erahnt, worum es eigentlich geht. Wer so etwas in ein paar Comichefte zu bannen vermag, ist meiner Meinung nach ein Großer seiner Zunft. Dazu werden nahezu alle ehemaligen oder noch aktiven Begleiter Batmans so mit eingebaut, dass auch die Perso-nen hinter den Masken zu Wort kommen. Die Autoren beschränken sich nicht auf reine Aktion, sie las-sen die Personen teilhaben und richtig leiden. Das kommt gut beschrieben und in Szene gesetzt bei dem Leser an und nimmt ihm mit. Das Material und die Übersetzung sind wie bei Panini üblich eben-falls hochwertig.
Fazit:Man benötigt eine Menge Zeit, sich durch die 252 bunten Seiten erst einmal hindurch zu lesen. Da die Autoren und Schauplätze im Comic häufig wechseln, eignet sich der Band nicht für die 20 Minuten vor dem Einschlafen. Diesen Comic sollte man aktiv lesen, wenn man mal etwas mehr Zeit hat. Dann ver-gisst man die eine oder andere Passage, die einem vielleicht nicht ganz so gut gefällt (Dämonen unter Arkham muss man nicht mögen) viel schneller und einfacher und bleibt in der dicht gepackten Ge-schichte besser drin. Grundsätzlich finde ich den Comic richtig toll, allerdings gerät er mir langsam auch ein wenig zu lang. Immer noch eine Zwischenstory und noch ein neues Problem auf dem Weg zum vorgezeichneten Ende (siehe Heft 1) strecken die Spannung doch arg. Das mag nicht jeder. Den-noch ist der Band super und jeder der die ersten drei Sammelbände lesen durfte, oder die Hefte 1-31, freut sich ganz sicher auf den nächsten Band. Ein Batman-Vergnügen epischen Ausmaßes, was ich unheimlich gern gekürzt (3 Teile) im Kino sehen würde. Genug Stoff für richtig gutes Kino ist in diesen Bänden allemal!
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