Inhalt(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)Wie üblich kann ich wieder guten Gewissens vermelden, dass das Team gute Arbeit geleistet hat. Gute Übersetzung. Check. Ordentliches Lektorat. Check. Schicker und zur Reihe passender Umschlag. Check. Ins Regal passender Buchrücken. Check. Wird Zeit, dass der nächste Sammelordner erscheint.
Worum geht es? Nun, das ist schnell erklärt. Das titelgebende „Flottenmanöver“ ist nur der Hintergrund für ein brisantes politisches Treffen auf dem britischen Flugzeugträger HMS Invincible. Dieses wird von einer terroristischen Organisation bedroht und wie solle es anders sein? Nur einer kann die große Katastrophe verhindern. Ein gewisser James Bond. Der wird auf den Flugzeugträger versetzt, um seine schützende Hand über das Unternehmen zu halten. Dieser Bond-Band (hihi, hört sich witzig an, wenn man es laut ausspricht) punktet mit einigen Faktoren. Zum einen ist es wirklich bis zuletzt unklar, wer hier nun gut und wer böse ist. Sehr nett, auch wenn die Auflösung ein kleines bisschen unbefriedigend ist. Dann ist der Flugzeugträger als Setting wirklich mal interessant. Auch das ist ein dickes Plus. Kampfmäßig und foltertechnisch werden die üblichen Standards gehalten. Alles in bester Ordnung auf diesem Gebiet. Aber mein persönliches Highlight ist die Darstellung des Oberbösewichts Baradj (auch, wenn der sich am Schluss als ziemlicher Tölpel erweist). Sowohl seine Person als auch die von ihm gegründete Organisation wird genau beschrieben und weist tatsächlich diverse Parallelen zu gewissen heute existierenden Terroristengruppen auf. Da ist Gardener echt seiner Zeit weit voraus. Chapeau! Etwas schwach sind, wie bei Gardener schon bekannt, die Figurenzeichnungen, denn alle, inklusive 007, bleiben doch eher schablonenhaft und müssen sich dem Diktat von Story und coolem Background beugen. Da kann ich aber locker drüber hinwegsehen, denn seien wir ehrlich, wer erwartet hier schon etwas anderes als knallig präsentierte Darstellung menschlicher Schablonen, die eher einem Zweck dienen, als einen Selbstzweck zu erfüllen. Oft ist ein sinnvoll verwendetes Klischee besser als krampfhafte Originalität. Weiter so, John!
Fazit:Nun, dass Gardener „Bond kann“, hat er mittlerweile oft genug nachgewiesen. Und alleine durch das schöne Setting auf einem Flugzeugträger haben große Teile des Romans eine schön kammerspielartige Stimmung. Man merkt, dass hier wirklich gut recherchiert wurde und es gelingt wirklich, die maritime Stimmung gut rüberzubringen, was das Flottenmanöver bisher zu meinem liebsten Gardener-Bond macht. Top.
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