Cthuloide Welten #2Nun Rollenspielmagazine gibt es nicht wie Sand am Meer, und schon gar nicht deutschsprachige. Und wenn dann doch mal solch ein Magazin das Licht der Welt erblickt, und dann auch noch für ein System, dass nicht zu den Top 2 der deutschen Rollenspielsysteme gehört, sind alle Voraussetzungen für ein schnelles Ende und wenig Qualität, was Inhalt und Umfang betrifft, gegeben. Aber Pegasus hat schon mit der Neuauflage von Cthulhu bewiesen, das sie durchaus in der Lage sind, sehr hochwertiges Material zu produzieren. Mit dieser Hoffnung machte ich mich also auf zum Rollenspielladen meines Vertrauens, um eins dieser Hefte zu ergattern. Wenige später war ich 5 Euro ärmer und hielt besagtes Heft in meinen Händen. Ich staunte nicht schlecht.
Zum Heft: Das Heft erscheint halbjährig, genauer gesagt gibt es die April und Oktober Ausgabe, und kostet 5 €. Es hat einen schönen, farbigen, im typischen Cthulhulook gestaltenen Einband, und ist immerhin fast 100 Seiten dick. Der Inhalt ist in schwarz weiß gehalten, und mit zahlreichen schönen und passenden Fotos, Zeichnungen und Plänen unterlegt. Alle Ausgaben besitzen in etwa die gleiche Struktur, will heißen es befinden sich in einer Ausgabe normalerweise 2 Abenteuer, eine Stadt oder Landschaftsbeschreibung, eine Spielehilfe, sowie meist ein Artikel zu andern oder bestehenden Cthulhusettings (z.B Cthulhu AD oder Cthulhu Wild West). Den Abschluss bilden meist ein Interview und die Vorstellung von Internetseiten zum Thema Cthulhu.
Ausgabe 2 und diesmal mit dabei : Stonehenge, dass unter zu Hilfenahme von Bildern und Karten übersichtlich beschrieben wird und neben der zeitgeschichtlichen Betrachtung und offiziellen Thesen geht der Artikel auch auf eine Verwendung im Cthulhu-Mythos ein. Passend dazu findet man im Anschluss auf vier Seiten das Szenario: „Der Erbe“, das als interessant und gute Einstimmung gewertet werden kann. Auf den nächsten 17 Seiten befindet sich das Kurzabenteuer: „Die Goldenen Hände Suc’naaths“, welches im Berlin Ende der 30er Jahre spielt und interessante NPC’s einen guten Plot und schöne Handouts bietet. Manch Kaufabenteuer hat weniger zu bieten. Die nächsten 15 Seiten werden der Stadtbeschreibung Heidelberg gewidmet, der ein schöne Historische Stadtkarte beigemengt ist. Die Beschreibungen der Stadt ist umfangreich und gut recherchiert, fast nebenbei mischt der Autor Sagen und Erzählungen unter, bevor er Charaktere aus Heidelberg vorstellt. Nun folgt der Kurzartikel Lieder von den Hyaden gesungen, in dem auf den Autor Robert William Chambers und sein wichtigstes Werk, The King in Yellow, eingegangen wird. Auf der Seite von Recht und Ordnung stellt Schusswaffen der Polizei in den 20er Jahren der USA vor und gibt spieltechnische Werte an. Anschließenden werden Katzenrassen für Katzulhu vorgestellt, einem Setting für Cthulhu in dem man Katzen spielt. Die Seiten 80 bis 90 werden dem Setting Cthulhu Wild West gewidmet. Hier werden kurz ein paar Regeländerungen vorgestellt um im Anschluss in einem Szenario Verwendung zu finden. Den Abschluss bilden ein Interview mit Steffen Schütte, seines Zeichen bekannter Abenteuer Autor für Cthulhu, sowie die Rubrik Vernetze Tentakel, in der es um Interseiten zum Thema Cthulhu geht.
Fazit: Cthulhoide Welten ist das beste deutschsprachige, mir bekannte Rollenspielmagazin, das für den Preis von 5 € ein solche Menge an Informationen bietet, das man hier schon fast von Preisdumping sprechen kann. Für alle, die Cthulhu mögen, es kennen lernen wollen, ach überhaupt alle Rollenspieler ist es empfehlenswert. Der Text ist flüssig zu lesen, der Aufbau interessant gestaltet, die Wahl der Themen sinnvoll und brauchbar, auch und vor allem für den Rollenspielabend direkt. Hier ist dem Verlag Pegasus Spiele GmbH ein ganz großer Wurf gelungen. Uneingeschränkte Kaufempfehlung!
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