Dark SunDragon 319 ist die Mai-Ausgabe (2004) des beliebten D&D-Magazins von Paizo Publishing. Hauptthema dieser Ausgabe ist die Kampagne „Dark Sun“, dessen Player´s Handbook hier vorgestellt wird. Sowohl die Aufmachung wie auch das Artwork erfüllen den in den letzten Jahren gewohnten Standard.
Wie gesagt, beschäftigt sich diese Ausgabe des Magazins mit „Dark Sun“, einer Kampagnen-Welt aus alten AD&D-Zeiten, in der gerade Psioniker eine große Rolle spielen. Auf knapp 28 Seiten werden hier nun einige Dinge dieser Welt vorgestellt. Als erstes werden die verschiedenen Völker aufgezeigt, die Athas, die Welt von Dark Sun, bewohnen. Hier gibt es zahlreiche neue Rassen, wie etwa den Halb-Riesen oder die Maenads, aber auch bei den Grundvölkern sind noch einige Änderungen vorgenommen worden. Leider wird hier schon ein Trend deutlich, der sich durch diesen gesamten Beitrag zu Dark Sun zieht: Immer wieder wird auf das Expanded Psionics Handbook verwiesen, das sicherlich ein „Must-Have“ ist, wenn man in dieser Welt spielen will. In den weiteren Abschnitten werden dann die Rollen der verschiedenen Klassen auf Athas dargestellt (inklusive der verschiedenen psionischen Klassen aus dem Expanded Psionic Handbook.), sowie spezifische Gegenstände und spezielle Regelungen für Zauber dem Leser nähergebracht und erläutert werden. Insgesamt muss man hier leider sagen, dass dieser Abschnitt vollkommen zu kurz ausgefallen ist und in keinster Weise als „Spielerhandbuch“ ausreicht, sicherlich auch aufgrund von dutzenden Querverweisen auf das Psi-Book. Der nächste Artikel wird auch wieder von dem großen Schatten des „Expanded Psionics Book“ bedeckt: Eine neue psionische Grundklasse wird vorgestellt, der Erudite. Da ich noch nicht im Besitz dieses Buches bin, fällt ein Vergleich mit den anderen Grundklassen natürlich schwer, aber im Prinzip sieht er wie ein Wizard aus dem PHB aus, was nicht gerade innovativ erscheint. Für Freunde des heißerwarteten Eberron-Settings ist auch wieder ein kleiner Vorgeschmack gegeben. Hier werden unter anderem die NSC-Klasse des „Magewright“ vorgestellt sowie einige besondere Zauber und neue Domänen. Auch ein vollkommen neues Konzept wird mittels des „Living Spells“-Templates das erste Mal erwähnt: Zauber, die zum Leben erwacht sind und nun durch die Welt streifen. Für die Freunde von Greyhawk werden im nächsten Artikel einige Regionalfeats vorgestellt, die dem Trend der Regionalfeats aus den Forgotten Realms folgen. Nicht wirklich überragend, aber sicherlich nett für den einen oder anderen Spieler in dieser Kampagnenwelt, vielleicht ja auch für Living Greyhawk Spieler (auch wenn diese Feats nicht das offizielle Logo tragen). Ein weiterer Artikel widmet sich mit einem der klassischsten (aber auch am seltensten im Spiel verwendeten) Aspekt der Magie, dem Ausspähen. Auf vier Seiten werden verschiedene Gegenstände vorgestellt, die das „Scrying“ erleichtern....oder effektiv verhindern. Ein erfreuliches Highlight für die Freunde von asiatischen Kampfstilen dürfte der Artikel zu verschiedenen Tier-Kampfstilen sein, die hier mit einer Prestige-Klasse eingeführt werden, Ob Tiger oder Kranich, Schlange oder Affe, dem Spieler werden einige Optionen geboten. Abgerundet wird diese Ausgabe noch von einer weiteren Prestige-Klasse („Aerial Avenger“), einer Kurzgeschichte, dem obligatorischen Sage Advice (Thema: „Monsters an Equipment“) und zahlreichen Comics.
Fazit: Eine Ausgabe des DRAGON, die mich vor eine so schwere Wahl bei der Benotung gestellt hat, hatte ich noch nie vor mir liegen. Einerseits fasziniert mich das Konzept von „Dark Sun“ und haben mich auch die anderen Artikel durchaus angesprochen, aber: Wer kein Interesse entweder an „Dark Sun“ oder Psionics im allgemeinen hat, für den ist dieses Magazin definitiv rausgeschmissenes Geld. Hinzu kommt, dass ich überhaupt nicht mit der angebotenen Menge an Informationen zu Dark Sun einverstanden bin, da es für Spieler, die nichts im Vorfeld von dieser Welt wissen, viel zu wenige sind. Interessanterweise hat der Verfasser dieses Artikels, David Noonan, sich auf den Wizards-Boards über eine zu starke Beschneidung seiner Vorlage beschwert. Andauernde Querverweise auf das, zumindest hier in Deutschland, noch nicht erschienene Expanded Psionics Handbook machen es auch nicht gerade besser.
Fazit für mich: Ich kann es gebrauchen, aber insgesamt eine für DRAGON-Verhältnisse schwache Ausgabe.
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