Der 30 Jahre D&D DragonDragon 320 ist die Juni-Ausgabe (2004) des beliebten D&D-Magazins von Paizo Publishing. Thema dieser Ausgabe ist „30 Years of D&D“, womit der Hauptaugenmerk sowohl auf der Geschichte von D&D wie auch auf den Namensgebern des Magazins, nämlich Drachen, liegt.Wie immer ist es nicht möglich, irgendeine größere Kritik an Layout und Artwork zu üben.
Der erste große Artikel in dieser Ausgabe ist eine Retrospektive der letzten 30 Jahre von D&D. Es ist in verschiedene Jahresabschnitte aufgeteilt und es werden die dort fabrizierten Meilensteine dieses Systems aufgeführt. Auf 15 Seiten erfährt der Leser sehr viel Interessantes und Wissenswertes über die verschiedenen Boxen, Merchandise-Artikel und Entstehung der verschiedenen Welten.Insgesamt für mich ansprechend, jedoch für das aktuelle Spiel natürlich vollkommen nutzlos.
Die nächsten Artikel widmen sich ausnahmslos den Namensgebern des Magazins, den Drachen. Als erstes werden, an Anlehnung an das Savage Species, Möglichkeiten aufgezeigt, einen Drachen als Charakter zu spielen. Hierbei werden die Drachenfähigkeiten auf 20 Stufen aufgeteilt, wobei es durchaus sein kann, dass man als sehr kleines Wesen („Tiny“) anfängt und erst im Laufe der Zeit bzw. Stufen auf eine normale Größe heranwächst. Die hier vorgestellten Drachen, es handelt sich hierbei um die „Gut“ gesinnten, scheinen von den Regeln her ausbalanciert zu sein, was ein Spielen durchaus möglich macht. Der Sinn dahinter allerdings verschließt sich mir ein wenig und eine Abbildung macht das ganze Problem deutlich: Hier steht ein Drache an einem Baum und schaut nachdenklich auf einen Anschlag, der demjenigen 1000 Goldmünzen verspricht, der die Prinzessin rettet. Aber wer so etwas ausprobieren möchte, hat hiermit die Regeln in die Hand gelegt bekommen.
Die nächsten beiden Artikel beschäftigen sich mit der Aufzucht von jungen Drachen und wie man diese als Kohorten nehmen kann bzw. es beschreibt die Möglichkeiten, wie ein Drache ein Königreich führen könnte. Unter anderem werden die Verhaltensweisen der einzelnen Jungdrachen aufgeführt, so dass man als Spielleiter diese relativ gut ausspielen kann....falls man sich dies antun möchte. Ebenfalls wird aufgeführt, wem die verschiedenen Drachenarten am ehesten eines ihrer Jungen bzw. Eier anvertrauen würden; so lassen z.B. blaue Drachen ihre Kinder von Efreets oder aber halt Wüstennomaden aufziehen. Die Beiträge sind sicherlich nett zu lesen, aber in meinen Augen kaum für die Masse der Leser und für das eigentliche Spiel von Belang.
Diese Ausgabe enthält auch eine weitere Vorschau auf das kommende Kampagnenset Eberron und das Thema ist, oh Wunder, „Dragonmarks“. Dragonmarks sind mystische arkane Symbole, die sich bei den Erben bestimmter Adelshäuser irgendwann auf der Haut zeigen und dem Träger bestimmte „Spell-like Abilities“ verleihen. Dieses Konzept erscheint sehr interessant, jedoch wird wohl nur im Gesamtkontext mit dem Kampagnenset deutlich werden, inwieweit diese Dragonmarks das Spiel bzw. das Leben des Charakters beeinflussen. Dieser Ausgabe liegen auch einige Dragonmarks auf Folie dabei, die als Fensterbilder genutzt werden können. Leider gab es wohl etwas Probleme mit der Tinte des Drucks der Ausgabe, so dass diese Bilder ein wenig dadurch verunreinigt sind, wofür sich Paizo auf ihrer Homepage bereits entschuldigt haben.
Abgerundet wird diese Ausgabe durch eine Kurzgeschichte und den üblichen Rubriken wie Elminster´s Guide to the Realms, Wizards Workshop und dem Sage Advice, sowie den zahlreichen Comics.
Fazit: Eine interessante, wohl aber für den normalen Spieler völlig unnötige Ausgabe des Magazins. So spannend es auch sein mag, etwas über die Geschichte von D&D zu lesen, so erwarte ich doch auch ein wenig mehr Inhalt zum aktuellen Spiel. Diese hierfür vorgesehenen Artikel überzeugen aber nicht wirklich, so dass im Endeffekt dies eine Ausgabe für Sammler ist. Jeder, der hofft eine Verbesserung für eine aktuelle Kampagne in diesem Heft vorzufinden, wird wohl bitter enttäuscht sein und sollte sich deshalb gleich das Geld sparen.
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