Der DUNGEON 111 ist die Juni-Ausgabe (2004) des bekannten D&D-Abenteuer-Magazins von Paizo Publishing, das in Kombination mit dem Polyhedron (Issue170) erscheint. An der äußeren Aufmachung gibt es nichts zu kritisieren und das Artwork entspricht dem mittlerweile typischen Standard für dieses Magazin.Der DUNGEON-Teil dieser Ausgabe umfasst wieder einmal zwei Abenteuer, „Strike on the Rabid Dawn“ und „Lords ob Oblivion“, wobei letzteres ein weiterer Teil des Adventure Path ist.

 

„Strike on the Rabid Dawn“ ist ein 19seitiges Abenteuer für Charaktere der Stufe 15, das aber wie immer ohne Probleme auch für etwas niedrigere bzw. höhere Stufen angepasst werden kann. Es findet in der Hafenstadt Hardby statt, die im DUNGEON 109 ausführlicher besprochen wurde. Diese Ausgabe wird allerdings nicht benötigt; das Abenteuer kann problemlos in jede Hafenstadt verfrachtet werden. Was ist der Hintergrund dieses Abenteuers ? Nun, die Charaktere werden vom Hafenmeister der Stadt aufgesucht, da dieser einige Piraten gefangen genommen hat, die über ein teuflisches Ritual gesprochen haben, welches diese Nacht durchgeführt werden soll, irgendwo auf einem Schiff namens „Rabid Dawn“. Niemand weiß, wo dieses Schiff liegt, die Zeit drängt und draußen tobt ein furchtbarer Sturm.....

Dieses Abenteuer ist meiner Meinung nach seit Monaten wieder ein echtes Highlight. Die Geschichte ist spannend, die Kämpfe hart und das Ende kann ohne Probleme als Cliffhanger für den weiteren Verlauf einer Kampagne genutzt werden. Einige besondere Sachen möchte ich hier mal herausheben; Spieler sollten diese Passage nun nicht lesen: Zum einen empfand ich die doch zahlreichen Ratschläge zum Aufbau der Spannung sehr passend und stimmungsvoll. Sei es die Gefahr, dass die Charaktere im Sturm vom Blitz getroffen werden oder wie die Gegner vorgehen, um den alten Leuchtturm zum Einsturz zu bringen, falls sie bei einer drohenden Niederlage fliehen müssen. Des weiteren finde ich die Möglichkeit, dass die Rabid Dawn untergeht und das Abenteuer quasi unter Wasser weitergeht, sehr reizvoll, zumal alle Beschreibungen und Regeln für dieses Unterfangen mitgeliefert werden. Ein rundum gelungenes Abenteuer, dass noch ein wenig länger hätte sein dürfen.

„Lords of Oblivion“ ist ein weiterer Teil des meiner Meinung nach sehr guten Adventure Path, auf den noch drei weitere folgen werden. Dieser Teil bringt sehr viel Licht in die Hintergrundgeschichte, so dass ich mir wie immer nähere Details zu dem Abenteuer erspare.

Folgendes sollte man aber wissen: Es ist wie immer knüppelhart und ich habe das Gefühl, dass jedes Mal noch ein wenig mehr von den Charakteren gefordert wird. Ich denke, dass es nicht einfach zu leiten sein wird. Für Spielleiter, die nicht den Adventure Path nutzen, ist dieses Abenteuer allerdings vollkommen nutzlos, da einfach zuviel Vorwissen benötigt wird.

Weiterhin sind im DUNGEON-Teil wieder eine Map of Mystery enthalten, in diesem Fall der zweite Teil der Karte aus DUNGEON 110, sowie ein Critical Threat NSC, der diesmal erstmals aus dem kommenden Eberron Setting stammt.

 

Der Polyhedron-Teil besteht eigentlich nur aus zwei größeren Artikeln.

Da wäre zum einen ein Beitrag zu Star Wars, in dem es um die Abenteuer von R2-D2 und C-3PO geht. Hier werden einige NSC wie auch Raumschiffe vorgestellt. Ebenso gibt es drei neue Planeten, die in eine dortige Kampagne eingebaut werden können. Ich denke, dieser Star Wars Artikel ist nur für wirkliche Fans des Settings interessant.

Der andere Beitrag im Polyhedron ist die Fortsetzung der Monster für Dark Sun aus dem DUNGEON 110. Es werden insgesamt 17 Monster der verschiedenen Herausforderungsgrade vorgestellt, die sich sicherlich stimmig in jeder Dark Sun Kampagne vorkommen können. Ärgerlich ist nur, dass einige Monster keine Abbildung haben, was auch schade ist, da das Artwork hier sehr gelungen ist. Trotzdem sicherlich für jeden Spielleiter nützlich, der einmal ein paar neue unbekannte Monster benötigt.

 

Fazit:

Eine wirklich gelungene Ausgabe. Beide Abenteuer sind gut und für Spielleiter des Adventure Path ist „Lords of Oblivion“ natürlich ein Muss. „Strike on the Rabid Dawn“ ist als High-Level-Adventure natürlich nicht für jede Gruppe geeignet, aber, da es sich problemlos in jede Kampagne einbauen lässt, auf jeden Fall einen Blick wert. Der Polyhedron-Teil ist durch die Dark Sun Monster auch für die meisten Spielleiter interessant bzw. nützlich, so dass ich diese Ausgabe ohne Bedenken empfehlen kann, wenn man halt bereit ist den doch stolzen Preis von $ 6.99 zu zahlen.