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Engel: Ordensbuch der Ramieliten
Bewertung:
(4.5)
Von: Carsten Bockelmann
Am: 15.07.2004
Autor:Verena Stöcklein, Ole Johan Christiansen, ThomasPlischke
Typ:
System:Engel
Setting:Engel
VerlagFeder und Schwert
ISBN/ASIN:3-937255-11-7
Inhalt:104 Seiten, Softcover + Faltkarte
Sprache:Deutsch

Die Ramieliten

Der erste Eindruck

Schon nach dem ersten Durchblättern fällt auf, daß auch dieses Ordensbuch in gewohnter Art daher kommt. Auf 104 Seiten, aufgeteilt in 5 Kapitel, wird viel wissenswertes über die Hüter des Wortes vermittelt. Die bisherige Qualiät wird aufrecht erhalten, in Sachen Illustrationen gar übertroffen, diese wirken klarer und zum teil „fertiger“, ohne dabei den Stil zu verlieren, der für mich mittlerweile klar mit Engel verbunden ist.

 

Kapitel 1

Die Ländereien der Ramieliten sind weitläufig und größer als die jedes anderen Ordens. Dennoch entfällt in diesem Ordensbuch etwas weniger Platz auf die genaue Beschreibung jeder Gegebenheit, was nicht zuletzt daran liegen mag, daß Prag als Sitz des ramielitischen Himmels deutlich weniger Text eingeräumt wird als bspw. Nürnberg. Dennoch werden eine Menge interessante Informationen über Land und Leute vermittelt, wobei allerdings der Fokus im Vergleich zum Ordensbuch der Gabrieliten sich zu den Leute hin verschoben hat. So erhält man mehr Informationen über örtliche Kultur, Abhängigkeiten und den Gesamtaufbau des Reiches Jeremiel.

Ein wichtiger Teil dieses Kapitels beschäftigt sich mit den Bemühungen der Diener Jeremiels, die alten Gebiete der Ragueliten, welche nach dem Fall des Himmels zu Trondheim in die Hände von Heiden und Wilden gefallen sind, zurückzuerobern. Die Hüter der Technik haben den anderen Orden ein schweres Erbe hinterlassen, welches die Ramieliten nun zu bewältigen haben.

 

Kapitel 2

Der wohl wichtigste Ort für alle Orden, der Himmel, wird in diesem Kapitel behandelt. Doch auch in diesem Abschnitt des Buches muß man feststellen, daß vieles eher kurz berührt wird und in anderen Ordensbüchern mehr Details zu den Himmeln eröffnet werden. Vor allem bemerkenswert sind einige Anmerkungen zu technischen Einrichtunngen des Himmels, deren Bedeutung sich nicht unmittelbar erschließt (Erzählern sei dazu die vorletzte Seite des Buches empfohlen).

 

Kapitel 3

Doktrinen sind ein wichtiger Bestandteil der heiligen Mutter Kirche und die Ramieliten machen dabei keine Ausnahme. Eher im Gegenteil scheint dieser Orden weit mehr auf die Einhaltung seiner Order und die Huldigung der Kirche zu achten als andere. Doch nicht nur die Entfaltung der ramielitischen Ordnung in der Welt spielt in diesem Kapitel eine Rolle, sondern ebenso die mystische Macht der Engel Jeremiels: Die Kathedrale der Gedanken. Dieser besondere Ort, den ein ramielitischer Engel jederzeit konsultieren kann, ist eine Weihstätte des Wissens und der Gelehrsamkeit. Wie manifestiert sich die Kathedrale? Welche Wunder können in bzw. mit ihr vollbracht werden? Diese Fragen und noch einige andere Aspekte wie die Ausbildung der Engel werden behandelt. Insbesondere den Fraktionen innerhalb des Ordens kommt einige Bedeutung zu, die über die Einflußnahme auf den Orden selbst hinaus geht.

 

Kapitel 4

Zeigt das vorherige Kapitel viel über die Interna des Ordens Jeremiels, behandelt dieses nun verschiedene Projekte und Außenposten der Ramieliten und ihre diversen Aufgaben. Natürlich gehört hierzu auch eine kurze Darstellung der Sichtweisen anderer Orden, der Bevölkerung und der Diadochen, wenn es um das Auftreten der Ramieliten geht. Insbesondere interessant ist auch die Beziehung der internen Fraktionen zur derzeitign Politik anderen Machtfaktoren gegenüber.

Der Fall der Ragueliten und die geplante Übernahme ihrer Gebiete durch die Ramieliten zieht sich durch die Kapitel und findet immer wieder Erwähnung. An dieser Stelle sind einige findet sich vor allem die Beschreibung eines Stützpunktes innerhalb von Raguelsland.

 

Kapitel 5

Kein Orden ist komplett ohne seine führenden Persönlichkeiten und eventuelle Widersacher. In diesem Sinne werden in Kapitel 5 allerlei Personen wie Ab Arbogast, Prior Alexis und andere wichtige Funktionäre beschrieben. Die einzelnen Beschreiben sind dabei wieder von von erfreulicher Prägnanz und Ausführlichkeit. Werte für das d20 System sind zwar erwähnt, spielen aber eine deutlich untergeordneet Rolle. Schließlich werden auch in diesem Ordensbuch noch einige mögliche ramielitische Engelscharaktere dargestellt, die es verstehen, sehr unterschiedliche Konzepte vorzustellen und zu eigenen Ideen anzuregen.

 

Appendix

Die letzten Seiten des Buches sind einigen Regelmechanismen gewidmet, die vor allem das d20 System betreffen und die Kräfte der Engel konkretisieren. Ein Orden des Wissen hütet natürlich auch die Sprachen dieser Welt und entsprechend darf eine Übersicht über gebräuchliche und nicht mehr gebräuchliche Zungen natürlich nicht fehlen. Das Geheimnis der Schrift wird streng von Jeremiels Dienern gehütet und nur ausgewählten Personen zugänglich gemacht.

Abschließend, der Neugierige sei gewarnt, werden noch wichtige Geheimnisse enthüllt, die kein Spieler jemals lesen sollte, sofern er es nicht darauf anlegt, sich selbst einge der Mythen zu nehmen, die die Welt von Engel so prägen.

 

Fazit:

Das Ordensbuch der Ramieliten ist ein gelungenes Werk, dessen Aufteilung sehr passend wirkt. Aufbau der Ländereien und des Himmels werden weniger Seiten eingräumt, stattdessen liegt das Gewicht stärker auf der internen Organisation des Ordens, den mythischen Kräften seiner Engel und natürlich den Vorhaben des Ordens in der Welt von Engel. Das Buch liest sich sehr flüssig und interessant, anders als bspw. im Ordensbuch der Gabrieliten gibt es keine Abschnitte die zu langgezogen oder zu kurz wirken. Zusammen mit der nochmaligen Verbesserung der Illustrationen ergibt sich ein sehr empfehlenswertes Buch, das reichhaltig Informationen vermittelt, dabei aber nicht zu viel enthüllt (abgesehen von der letzten Seite) und Lust auf mehr macht.