DarknessSo, nach einer kleinen Auszeit von den Rezensionen zu den Magazinen wollen wir mal wieder. Erst mal Dank an Talamar, dass er letzten Monat übernommen hat. Was haben wir hier? Dragon 322 ist die August-Ausgabe des D&D-Magazins von Paizo Publishing und das Thema ist diesmal „Darkness“. Artwork und Layout sind, zum letzten Mal übrigens in dieser Form, wie immer sehr gut und lässen keine Wünsche offen.
Kommen wir zu den Artikeln: Der erste größere Artikel beschäftigt sich mit der Stadt Balefire, die auf der Ebene der Schatten existiert. Die Beschreibung der Stadt kann hier als rundum gelungen bezeichnen. Es werden die einzelnen „starken Kräfte“ und Fraktionen aufgezeigt, wie auch die Geschichte dieser Stadt nähergebracht. Balefire liegt in der Nähe eines Tals, das von Untoten beherrscht wird und wird regelmäßig von Horden dieser Monster angegriffen. Es werden einige Abenteuer-Hooks vorgestellt sowie ein neues Monster eingeführt, die sogenannte „Beacon Moth“, eine übergroße Motte, die einige Bewohner der Stadt als Reittier verwenden und auch im Kampf einsetzen.
Passend zum Thema der Ausgabe, befasst sich ein Artikel mit dem Thema Dunkelheit. Neben neuen, optionalen Regeln für das Handeln in vollkommener Dunkelheit werden einem Spielleiter zahlreiche sinnvolle Tipps gegeben, wie man mit dieser häufig wenig beachteten Begebenheit im Spiel umgehen kann. Ob es darum geht, die Lichtquellen der Gruppe effektiv zu eliminieren oder welche anderen spannenden Hindernisse und Aufgaben eine Gruppe in der Dunkelheit gestellt werden können, alles wird recht ausführlich erklärt und dem Leser näher gebracht. Für mich ein sehr guter, wenn nicht sogar fast Pflichtartikel für jeden Spielleiter, der Dunkelheit als wichtiges Stilmittel in seine Abenteuer einbauen möchte.
Als nächstes wird nach längerer Pause mal wieder ein Monster näher vorgestellt... bzw. in diesem Fall sind es sogar zwei Monster, nämlich die sogenannten „Dark Ones“, deren Werte im „Fiend Folio“ zu finden sind. Eigentlich handelt es sich bei diesen Wesen um ein Volk, die sich aber vollkommen anders voneinander entwickeln. Während die Dark Creepers ein wenig an den Kobold aus dem Film „Katzenauge“ (Stephen King) erinnern, sind die „Dark Stalkers“ eher Menschen sehr viel ähnlicher. In diesem Artikel wird sowohl auf die Lebensgewohnheiten, Nahrungsgewohnheiten und Religion dieses mysteriösen Volkes eingegangen, wie auch neue Talente angeboten werden. Zusätzlich werden auch sogenannte „Killer Combos“ aufgeführt und beide Monster werden nach Art des Savage Species aufgeschlüsselt, so dass sie als Spielercharaktere geführt werden können. Insgesamt ein für mich sehr ansprechender Artikel, der sicherlich die eine oder andere Underdark-Kampagne durch den Einsatz dieser Wesen bereichern kann.
Ein weiterer längerer Artikel widmet sich Erebus, dem „Lord of Darkness“, einer Gottheit, die auf der Ebene der Schatten zu Hause ist. Neben einer Beschreibung, wer diesen geheimnisvollen Gott anbetet, wird auch direkt eine Prestigeklasse mitgeliefert, der sogenannte „Shadow Apostle“. Hierbei handelt es sich um eine PrC für entweder arkane oder göttliche Zauberwirker, die unter anderem die Fähigkeit erhält, ein „Darkness Pseudo-Elemental“ zu beschwören, dessen Werte bei den verschiedenen Größenkategorien direkt mit aufgeführt sind. Natürlich stellt sich hier die Frage, ob man eine weitere Gottheit in den verschiedenen Pantheons benötigt, doch sicherlich ist Erebus nicht die schlechteste Wahl, wenn man etwas zusätzlich einbauen möchte. Auch die PrC ist recht ansprechend, besonders aus meinem Blickwinkel als Spielleiter.
Zum Thema Götter gibt es im weiteren Verlauf noch zwei Artikel unter dem Thema „Faiths of Faerûn“. Zum einen wird auf Kiaransalee eingegangen, einer Göttin, die vielen Lesern sicherlich aus „City of the Spider Queen“ bekannt ist. Im Speziellen geht es hier um ein von ihr kreiertes Monster, dem sogenannten „Nether Hound“. Der andere Artikel beschäftigt sich mit Bhaal, dem verstorbenen Gott der Assassinen und seinen Anhängern, die es wohl doch noch gibt. Auch hier gibt es eine weitere PrC, den „Deathstalker“. Hier stört es mich sehr, dass offen darüber spekuliert wird, dass Bhaal wiederkommen könnte UND dass die Geschichte des PC-Spiels „Baldur´s Gate“ nun in die offizielle Geschichte von Faerûn eingehen könnte. Ich persönlich halte da gar nichts von und würde wohl eher die anderen angebotenen Optionen wahrnehmen, woher Anhänger von Bhaal ihre Zauber bekommen. Abgerundet wird die Ausgabe durch die bekannten Artikel wie z.B. Sage Advice (obwohl hier einmal schwer gepatzt wurde), neuen magischen Gegenständen für Schurken, Assassinen und Barden, neue Zauber und die Vorstellung einiger „Helden“ der „War of the Spider Queen“-Romanreihe sowie die beliebten Comics.
Fazit: Eine ausgesprochen gute Ausgabe des Dragon. Mich hat das Thema „Darkness“ sehr interessiert und an der Umsetzung mittels der Artikel ist kaum etwas auszusetzen. Der beiliegende Bodenplan eines Drachenhortes ist – für mich zumindest – uninteressant, aber sicherlich für den einen oder anderen Spieler ein nettes Goodie. Absolut kaufenswert.
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