Mit dem Manual of Monsters bietet Sword & Sorcery dem geneigten Warcraft Spieler eine große Auswahl an Monstern, wie man sie nur in der Welt von Warcraft findet. Vielen werden die Monster aus den PC Spielen bekannt sein, nicht zu letzt auch aus dem neu erschienenem MMORPG World of Warcraft.
Der erste Eindruck: Der erste Eindruck des Buches weiß zu überzeugen. Das Cover des gut 200 Seiten starken Hardcovers ziert ein im für Warcraft typischen, leicht comichaften Stil gehaltenes Bild von drei Monstern, die aus der Feder von Samwise Didier stammen. Bis auf die Umschlagsinnenseiten, die jeweils ein Standartenträger von unterschiedlichen Rassen zeigen, ist das Buch in s/w gehalten, wie man es auch schon von den anderen Warcraft Büchern her kennt. Auch das Design reiht sich in die anderen Bände der Reihe ein, der Text ist zweispaltig gehalten und angenehm zu lesen und jede Seite wird von einem Rahmen umgeben, den ich persönlich noch in keinem Buch mochte. Jedem Monster ist in diesem Buch mindestens eine Seite gewidmet, was zur Übersichtlichkeit beitragen soll, leider geht dieses Konzept nicht auf, und das Buch verliert zum Ende hin immer mehr an Übersichtlichkeit. Jeder Eintrag über Monster beinhaltet neben dem aus dem MM bekannten Aufbau der Werte einen kurzen beschreibenden Text zum Aussehen, der leider teilweise im Widerspruch zum Bild des Monsters steht, eine nähere Beschreibung sowie einen Eintrag über das Kampfverhalten des Monsters inklusive der Beschreibung der besonderen Fähigkeiten. Das Artwork des Buches ist von hervorragender Qualität, wenn man von einigen Ausnahmen absieht. Etwas ungewöhnlich ist der Aufbau des Buchs, der die Monster in drei Kapitel und drei Anhänge untergliedert, so dass man keine durchgehende alphabetische Sortierung hat.
Der Inhalt: Wie bereits erwähnt gliedert sich das Buch in drei Kapitel und drei Anhänge. Außerdem finden sich noch ein Vorwort, eine Einleitung und eine Auflistung der Monster nach ihrem Challenge Rating in dem Buch. In der Einleitung findet sich ein wichtiger Hinweis, nämlich das viele Monster der Welt von Azeroth namensgleich sind mit Monstern, die im MM beschrieben werden. Findet sich im vorliegendem Manual of Monsters kein Eintrag zu einem Monster, so kann man den Eintrag des MM nutzen. Findet sich dagegen ein Eintrag, so gibt es genügend Unterschiede, so dass man für Warcraft das vorliegende Buch nutzen sollte. Man sucht also nach Elementaren z.B. vergebens im Manual of Monsters, für diese muss man das MM nutzen, Zentauren dagegen findet man hier und sollte auch die hier beschriebenen nutzen, da es große Unterschiede zum MM gibt. Ich werde die Kapitel und Anhänge einzeln durchgehen und versuchen einiges erwähnenswertes zusammenzutragen.
Kapitel 1: Creatures of Azeroth Das erste Kapitel befasst sich auf knapp 100 Seiten allgemein mit Kreaturen aus Azeroth. Man findet Pflanzen, Aberrations, Magical Beasts, Humanoide, Riesen und Drachen. Einige der enthaltenen Kreaturen eignen sich auch als Rasse für Spieler, in diesem Fall findet man stets die benötigten Werte separat aufgelistet. In diesem Kapitel findet man viele Kreaturen, auf die Warcraft Spieler sicher schon lange gewartet haben, Murlocs, Gnolle, Oger, Trolle oder die Drachen von Azeroth, um nur einige zu nennen. Bei den Drachen ist mir allerdings aufgefallen, dass die Autoren es sich etwas zu einfach gemacht haben. Die Drachen aus Warcraft haben nur drei Alterskategorien, will man eine Zwischenstufe haben, so ist man dazu aufgefordert, einfach den Mittelwert der Werte der drüber und drunter liegenden Alterskategorie zu verwenden. Soviel Mühe hätte man sich meiner Meinung nach machen können, die Drachen wie im MM üblich mit Alterskategorien zu versehen.
Kapitel 2: The Burning Legion Neben den zu erwartenden Monstern, genauer Dämonen, erhält man hier noch einige neue Sprüche. Insgesamt acht Dämonen mit unschiedlichem Challenge Rating (von 3 bis 23) warten hier auf den Einsatz. Insgesamt handelt es sich um sehr starke Kreaturen mit vielen Sonderfertigkeiten. Man sollte die Einleitung lesen, hier werden die Fertigkeiten genannt, die jeder Dämon besitzt und sie werden nicht mehr in der Monsterbeschreibung erwähnt.
Kapitel 3: The Undead Scourge In diesem Kapitel findet man sehr viele Templates, die jeweils ein Beispiel beinhalten. Oftmals wäre mehr als ein Beispiel jedoch weitaus hilfreicher gewesen, da dies die Vorbereitung der Monster wesentlich vereinfacht hätte. Interessant sind jedoch die bereits aus Ravenloft bekannten Salient Powers, mit denen man Monster gegen eine Erhöhung des Challenge Ratings ausstatten kann, um sie etwas abzuwandeln, oder um seinen Oberbösewicht einige Überraschungen für die Spieler mitzugeben.
Appendix 1: Animals and Vermin Hier gibt es wenig zu zu sagen. Man findet einige Tiere, die Azeroth bevölkern.
Appendix 2: Villains of Warcraft Dieses Kapitel präsentiert einige der mächtigsten NPCs die die Welt von Warcraft beherrschen. Eine sehr schöne Idee, mit der das besondere Flair von Warcraft besonders gut vermittelt werden kann. Neben diesen mächtigen NPCs findet man noch einige neue magische Gegenstände und Artefakte.
Appendix 3: Other Monsters in Warcraft Eine weitere gute Idee der Autoren des Buches. In diesem Kapitel werden Kreaturen aus dem MM, der Creature Collection (revised), der Creature Collection II und dem Tome of Horrors genannt, die man gut in eine Warcraft Kampagne eingliedern kann. Neben dem reinen Namen findet sich auch eine kurze Beschreibung wie und wo das Monster anzutreffen ist, und wie man es gut integrieren kann.
Fazit: Ein durchweg gelungenes Monsterbuch für die Welt von Warcraft. Man findet viele Monster die so typisch für Warcraft sind, dass ich schon beim lesen Lust auf Warcraft bekommen habe. Neben den reinen Monstern finden sich noch einige durchaus positiv zu wertende Einträge, wie die Salient Powers, oder das letzte Appendix. Allerdings auch einige Sachen zum Anecken, wie die wenigen Beispiele für die Templates, oder die wenigen Altersstufen für Drachen. Erwähnenswert ist außerdem das ausgezeichnete Artwork.
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