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Das Lied von Eis und Feuer 3+4Der Thron der Sieben Königreiche & Die Saat des Goldenen Löwen
Bewertung:
(4.6)
Von: Patrick Pricken
Am: 06.12.2005
Autor:George R.R. Martin
Typ:
System:Roman
Setting:Westeros
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:3-442-24923-6 +3-442-24934-1
Inhalt:je ca. 500 Seiten Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Jamie kicherte. »Falls es Götter gibt, warum ist die Welt dann so voller Leid und Ungerechtigkeit?«

»Weil es Menschen wie Euch gibt.«

»Es gibt keine Menschen wie mich. Es gibt nur mich.«

 

Diese beiden Bücher sind im Original ein Buch mit dem Titel „A Clash of Kings“. Sie haben zusammen etwa 1050 Seiten und werden von mir zusammen besprochen. Ich werde versuchen, in dieser Rezension möglichst wenig vom Plot auch der vorhergehenden Bände zu verraten, aber ganz ohne wird es nicht gehen.

 

Der König ist tot. Lang lebe... wer? Um den Thron der sieben Königreiche streiten gleich mehrere Anwärter: Da ist die Familie Lannister, deren Sohn auch vom Blut des Königs ist. Aber gleichzeitig gibt es Gerüchte, dass die Kinder aus einer Beziehung zwischen Königin Cersei und ihrem Bruder stammen. Gerüchte, die des Königs Brüder unruhig werden lassen, ohne sich gegenseitig den Thron zu gönnen. Und dann gibt es noch die Familie Stark aus dem Norden, deren Oberhaupt Eddard schließlich zur Hand des Königs ernannt worden war. Auch wenn die Starks den Thron nicht wollen – einem mutmaßlichen Mörder werden sie nicht das Knie beugen.

 

Derweil erwächst im Norden eine unbekannte Gefahr, der sich auch die Nachtwache und der Bastardsohn John Snow stellen muss, und im Westen, hinter dem Meer, beginnt ein Nachfahre der ursprünglichen Könige Westeros’ den langen Weg nach Hause...

 

George Martin lässt im zweiten Teil seiner Fantasy-Reihe keine Ruhe einkehren. Vielmehr sind die Dinge jetzt scheinbar unaufhaltsam in Bewegung geraten, und nehmen langsam an Fahrt auf. Das erlebt der Leser wie schon zuvor aus der Sicht von vielen verschiedenen Charakteren.

 

Martins Stärke ist die Darstellung eben dieser Figuren. Selbst die Helden machen Fehler und begehen Unrecht, und die Bösewichte können durchaus etwas richtig machen. Überhaupt sind die meisten Charaktere weder das eine noch das andere. Auch schreckt Martin vor Grausamkeiten und auch Sexualität nicht zurück, was zu einer lebendigen Welt beiträgt. Man taucht förmlich in Westeros ein und identifiziert sich mit den Figuren. Leidet mit ihnen, sollte man sagen, denn die Ereignisse des zweiten Buches sind nicht besonders gnädig zu den „Guten“. Im Zuge der Ereignisse gibt es auch eine inzwischen berüchtigte Szene, bei der ich das Buch zornig in die Ecke warf. Es ist ein Zeichen der Qualität dieses Buches, dass ich nach fünf Minuten doch atemlos weiter las.

 

Fazit:

Das Lied von Eis und Feuer hat es geschafft, einige meiner meistgeliebten und auch -gehassten Charaktere zu präsentieren – einige sind sogar beides. Es zählt m.E. zu einem absoluten Highlight der Fantasy-Literatur und sollte von jedem gelesen werden, der nicht nach klarer Rollenverteilung verlangt. Wenn möglich, sollte man die Bücher zudem im Original lesen. Die Übersetzung ist zwar gut, aber dennoch haben sich einige Unachtsamkeiten und fragwürdige Übersetzungen eingeschlichen. Nicht so sehr, dass der Spaß vergeht, aber doch genug, um aufzufallen, wenn man beide Fassungen kennt. Oh, und ein Wort zu den Covern: Sie haben nichts, aber auch gar nichts mit der Geschichte zu tun, und sind nur irgendwelche Fantasybilder.