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Die Legende von Elminster 2 - Die Elfenstadt
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 06.12.2005
Autor:Ed Greenwood
Übersetzer: Marcel Bieger
Typ:Roman
System:D&D basierend
Setting:Vergessene Reiche
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:3-442-24224-x
Inhalt:600 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Die Legende von Elminster 2 - Die Elfenstadt

Im zweiten Teil der Elminster-Reihe verschlägt es den noch jungen Magier in die große und großartige Elfenstadt Kormanthor, die später zum legendären Myth Drannor avanciert. Doch das wunderschöne Reich der Elfen ist von Rassenhass und Machtgier korrumpiert, und viele Elfen sind so ganz anders, als sie uns heute in den Reichen bekannt sind. Intrigen und Mord sind an der Tagesordnung, nur um die geplante Öffnung der Grenzen für andere Rassen zu verhindern. Als Mensch ist Elminster deswegen nur bei wenigen Elfen willkommen, als er einen Auftrag der Ehre für einen sterbenden Elfen annimmt, der ihn mitten in das Herz von Kormanthor führt. Nur durch die Rechtschaffenheit einiger Elfen kommt er mit dem Leben davon und lebt eine lange Zeit im Reich der Elfen, welches vor großen Veränderungen steht.

 

"Die Elfenstadt" ist der zweite Teil aus der vierteiligen Serie um den jungen Magier, den Auserwählten der Göttin Mystra, die seinen Werdegang zum berühmtesten Erzmagier Faerûns beschreibt. Dabei ist Elminster maßgeblich an den Veränderungen der Stadt Kormanthor, dem heutigen Myth Drannor, beteiligt, und genau diese Ereignisse beschreibt der zweite Band der Reihe. Der Plot und der gesamte Verlauf der Geschichte ist dabei spannend strukturiert, zuweilen erfolgen jedoch seltsame und abrupte Sprünge, die den Leser ein wenig verwirren. Greenwood versteht es jedoch, seine Leser in den Bann zu ziehen, wenn sich auch sein Schreibstil von anderen stark abhebt und dieser sicherlich nicht für jeden Geschmack tauglich ist. Überhaupt ist die gesamte Geschichte sehr von extrem starker Magie und brutalem Gemetzel durchzogen, die oftmals die Protagonisten in den Hintergrund stellt und die eigentlich schwierig zu meisternde Magie als Kleinigkeit für zwischendurch darstellt. Am meisten hat mich jedoch die Elfengesellschaft verwundert, die so ganz anders ist als die herkömmlichen Elfen, die man so aus den Reichen oder auch aus anderen Fantasywelten und Romanen kennt. Zwar sind die Elfen schon immer menschenscheu gewesen, aber die Reiche von Kormanthor werden von Intrigen, Mord und Gedankenkontrolle beherrscht. Dabei ist nicht klar, ob Greenwood die Elfen absichtlich so zerrüttet darstellt, um den späteren Untergang von Myth Drannor zu begründen, oder ob er einfach die "alten" Elfen anders darstellen wollte als die heutigen. Auf jeden Fall unterscheidet sich eine Vielzahl dieser alten Elfen von dem Bild, das wir heute von ihnen haben.

Obwohl die Story interessant und spannend erscheint, schafft es der Autor aber wieder nicht richtig, seinen Charakteren Leben einzuhauchen. Teilweise wirken die verschiedenen Protagonisten, Elminster eingeschlossen, hohl und nicht individuell durchdacht, an anderen Stellen ist es dann jedoch wieder anders. Greenwood scheint da keine einheitliche Linie zu finden.

 

Die deutsche Übersetzung ist im Grunde gut gelungen, auch wenn wieder einige Patzer zu finden sind, die denen im ersten Band ähnlich (und in der entsprechenden Rezension nachzulesen) sind. Vornehmlich handelt es sich um feststehende Namen aus den D&D-Regelwerken, die diesem Roman zugrunde liegen und die anscheinend keine Beachtung fanden.

 

Fazit

"Die Elfenstadt" ist ein durchaus lesenswertes Buch, das die Abenteuer des berühmtesten Zauberers der Vergessenen Reiche weiter beleuchtet und dabei direkt an den ersten Band anschließt. Interessant sind auch die Informationen, die man im Verlauf des Buches über das alte Elfenreich Kormanthor und seine Bewohner erfährt, die sich doch stark von unseren jetzigen Vorstellungen einer Elfengesellschaft unterscheiden. Manchmal hapert es beim Autor jedoch an Tiefgang, und teilweise wirkt die Geschichte wie eine Art Hollywood-Actionspektakel, nämlich dann, wenn die mächtigsten Zaubersprüche mal wieder tief fliegen und das Blut nur so spritzt. Die Übersetzung ist gut gelungen, könnte aber besser recherchiert sein. Dennoch ist das Buch jedem Vergessene Reiche und auch Fantasy Fan zu empfehlen, denn es bietet auf jeden Fall viel Hintergrund-Infos und eine durchaus spannende Storyline.