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PapierverschwörungDie Papierverschwörung
Bewertung:
(4.2)
Von: Chris de Graaff
Alias: Element
Am: 07.12.2005
Autor:David Liss (ins Deutsche von Gerald Jung)
Typ:
System:Roman
Setting:-
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:3-44-73068-6
Inhalt:637 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Das Buch handelt von Benjamin Weaver, schwarzes Schaf einer angesehen jüdischen Kaufmannsfamilie, der nach einer schillernden Karriere als Faustkämpfer sein Geld damit, wohlhabenden Gentlemen Äger vom Hals zu schaffen. Eines Tages erhält er einen sehr persönlichen Auftrag, er soll die mysteriösen Umstände aufklären, unter denen sein Vater, ein bekannter Börsenmakler der Exchange Alley, ums Leben kann. Seine Nachforschungen führen in die Londer Unterwelt des 18. Jahrhunderts, in die noblen Clubs der Reichen und Mächtigen, sowie an die Wurzeln des englischen Rechtssystems. Und so spannt sich immer mehr ein Netzt von Intrigen und Korruption um ihnen, dessen Regeln und Ausmaße er nur langsam begreift, den die Fäden halten die Großen der Londoner Finanzwelt in der Hand

Das vorliegende Buch ist die Übersetzung des Orginals „A Conspiracy of Paper“, das im Jahr 2000  im Random House Verlag erschienen ist. Der Plot spielt im authentischen London des18. Jahrhunderts. Besonders an diesem Buch ist, dass der Autor den Tonfall der Prosa dieses Jahrhunderts nachempfindet, jedoch glücklicherweise im Interesse der Lesbarkeit einige Veränderung  vorgenommen hat. Das Resultat ist beeindruckend, da man durch dieses Stilmittel wirklich den Eindruck gewinnt, man halte die Memoaren des Benjamin Waevers in der Hand. Des weiteren sind viele Personen aus der Wirklichkeit entnommen, und haben so, bei aller künstlerischer Freiheit und literarischen Ausgestaltung die ein Roman benötigt, im damaligen London gelebt. Der Roman zeigt die sozialen und politischen Verhältnisse in London auf, beschreibt die Probleme der Kulturen und fängt den Flair, der damals in London geherrscht haben muss, grandios ein. Hinzu kommt, das die Charakter ausgefeilt und detailreich beschrieben sind, eine Eigenleben entwickeln und besitzen, und dadurch glaubhaft und niemals aufgesetzt wirken. Gipfeln kann das der überragende Plot, eine Kriminalgeschichte, mit dem Hauch eines Finanzthrillers, die trotz aller Intrigen und überraschenden Wendungen niemals unübersichtlich wird. Es geschieht nichts aus heiterem Himmel, alles ist nachvollziehbar und gut durchdacht, was der Grundsein für die ungemeine Spannung ist, die das ganze Buch über anhällt.

Das Buch selbst biete die gewohnte Qualität eines Taschenbuches aus dem Hause eines renomierten Verlages, der Preis von 11 € ist angemessen, und man erhälllt für den Preis zweier Kinokarten eine ordentlichen Gegenwert,

 

Fazit:

Alles in allem erhält man hier ein Buch, welches Wohl einer der besten Einstimmungsmöglichkeiten ist, wenn man einmal historisches Rollenspiel erleben will. Die Art der Sprache, die Charaktere, die Orte, sowie das soziale Umfeld, und die Spannungen in jener Gesellschaft werden, die durch Geburt, Herkunft und soziale Stellung geprägt ist, so wie die Art der Gerichtsbarkeit sind hier so gut beschrieben, dass man meint man halte einen Quellenband, „London im 18. Jahrhundert“ in der Hand, welches zugleich vorzüglich Unterhält. Also liebe geschichtsinteressierten Leser, und Freunde von historischem Rollenspiel, hier kann man nichts falsch machen. Und wer zu Faul zum lesen ist, die Rechte sind bereits an Hollywood verkauft, man es also auch erleben. Kleiner Wermutstropfen ist, die etwas lange Einleitung, die das Buch aber aus hier nicht genannten Gründen braucht.