Der zweite Band der Engel-Trilogie beginnt genau dort, wo der erste Teil endete, und so findet sich der Leser sofort mitten im faszinierenden und spannenden Plot um den flügellosen Engel Hiob und seiner Suche nach dem Liber Raguelitorum, dem Ordensbuch der Ragueliten. Seine Suche führt Hiob und seinen Freund Eliphas quer durch Europa bis nach Prag, wo einige Überraschungen auf sie warten. Währenddessen kämpfen die Engel in Frankreich gegen die Traumsaat und versuchen, die Stadt Tours von den gottlosen Kräften zu befreien. Mittendrin befindet sich Ariels Engelsschar, die von inneren Spannungen fast zerrissen wird und diese Probleme überwinden muss.

 

Der zweite Roman aus der Reihe "Hiobs Botschaft" schließt nahtlos an den ersten Teil an und strickt die dort begonnenen Handlungsfäden rigoros weiter. Dabei steht der Nachfolgeband dem Romandebüt in nichts nach und wirkt generell gesehen sogar ein wenig bodenständiger. Das liegt zum einen daran, dass die meisten Protagonisten bereits im ersten Teil vorgestellt wurden und nun ihre individuellen Eigenschaften vertiefen können, zum anderen aber auch an der Tatsache, dass die einzelnen Handlungsstränge nach und nach sich langsam miteinander verknüpfen und ineinander fließen. Dem Autor gelingt es hier sehr gut, seinen Charakteren Leben einzuhauchen. Jeder hat seine eigene Art und seine eigenen Ängste, denen er sich stellen muss oder auch nicht. Dabei versteht Severin Rast es sehr gut, seine Story um die Welt der Engel spannend zu erzählen und dem Leser durch detailreiche, aber nicht übertriebene Beschreibungen die postapokalyptische Welt glaubhaft zu machen. Hinzu kommen die immer wieder auftretenden plötzlichen Wendungen und Ereignisse, die oftmals einen Überraschungseffekt beim Leser hervorrufen und den ganzen Roman einfach vor Spannung knistern lassen, und diese Effekte dauern bis zum Ende des Buches an.

 

Der Roman kommt im handlichen Taschenbuchformat und ist gute 230 Seiten stark. Nicht wirklich üppig für den Preis von 10,20 Euro, aber dafür ist das Buch vom Layout sehr schön gestaltet, und auch die Umschlaggestaltung in dem engeltypischen Bronze/Goldeinband sieht wieder klasse aus.

 

Fazit:

Wer schon den ersten Band gelesen hat, der sollte auch hier zugreifen, denn das zweite Buch ist noch ein wenig besser als der erste Teil. Die Geschichte ist wieder spannend und die Charaktere ausgefeilt. Engel-Fans werden wieder begeistert sein, und wer mal eine Alternative zu dem herkömmlichen Fantasy-Zeugs sucht, das einem in Hülle und Fülle um die Ohren gehauen wird, der ist bei Engel genau richtig. Aber diejenigen sollten zuerst den ersten Band lesen. Wie dem auch sei, auch der zweite Band der "Hiobs Botschaft"-Trilogie ist sein Geld wert und zieht seinen Leser bis zum Schluss in den Bann. Zum Glück kommt schon bald der abschließende dritte Teil.