Europa im Jahre des Herrn 2656. Nach vielen Jahren der Duldung will die Angelitische Kirche nun endgültig gegen die Heiden vorgehen, die auf den Britannischen Inseln leben und andere Götter anbeten. Aus diesem Grund wurde ein riesiges Schiff – die Terra Nova – gebaut, die im Hafen von Brest liegt und nur darauf wartet, das die Invasion der Inseln beginnt. Die Schar um den Michaeliten Lumael gehört zu den Invasionsstreitkräften und ist auf ihrer Reise nach Brest. Schon hier treten die ersten Probleme auf, die die gutgläubigen und gutherzigen Engel verwundern. Dennoch setzen sie ihren Weg fort und gelangen schließlich nach Brest, um an Bord der Terra Nova zu gehen. Dort treffen sie auf andere Engelsscharen, die ebenso zur Invasionsstreitkraft gegen die Heiden gehören und auf den Feldherrn Franz von Kassel. Die Invasion gegen die Residenz des Sommerkönigs beginnt und die Engel sehen Dinge von denen sie nie geträumt hätten, daß sie existieren.

Zur gleichen Zeit gelangt Joel, einer der wenigen Engel des Ordens der Sarieliten, die der Angelitischen Kirche noch geblieben sind, auf die britannischen Inseln und kommt bei George Langley, einem Goldschmied und Spion der Angelitischen Kirche unter, um die Heiden auszuspionieren. Doch durch seine Arbeit gelangt das ungleiche Paar schon bald in Schwierigkeiten, denn sie werden in die Zeremonien der Dru verwickelt und das, während die Invasion der Engel gegen die Inseln zieht.

Terra Nova ist der erste von zwei Bänden, die die Geschichte der Invasion der britannischen Inseln im Jahre 2656 erzählen. Das Ganze spielt in der Welt des Engel-Rollenspiels, daß aus dem Hause Feder & Schwert stammt. Das postapokalyptische Setting umschreibt ein Europa, daß nach verschiedenen Seuchen und Naturkatastrophen in ein dem Mittelalter ähnliches Stadium zurückgefallen ist. Die Angelitische Kirche hat sich vor vielen Jahren erhoben und die Herrschaft an sich gerissen. Die von Gott gesandten Engel ziehen gegen die Heerscharen des Unglaubens, der so genannten Traumsaat, die von dem Herrn der Fliegen angeführt werden und beschützt die einfachen Menschen, während diese von der Kirche absichtlich dumm gehalten wird.

Das Buch ist das mittlerweile vierte Buch, daß in der Welt der Engel spielt und stammt von den Autoren Verena Stocklein und Thomas Plischke. Beide haben ein solides Werk abgeliefert, daß anfangs ein wenig schleppend beginnt aber schnell an Geschwindigkeit gewinnt. Die beiden parallel laufenden Handlungsstränge sorgen dabei für Abwechslung und zeigen verschiedene Ansichten der Invasion, denn sowohl Lumaels Schar als auch Joel und George sind maßgeblich an den Geschehnissen der Invasion beteiligt. Der Schreibstil der beiden Autoren ist erfrischend und dabei literarisch anspruchsvoll und gibt das Flair der sehr eigenen Engel-Welt hervorragend wieder. Schick ist auch die Aufmachung des Buches, daß im typischen Bronze-Gold Design der Engelbücher gehalten ist. Das Lektorat ist sehr gut gelungen.

Fazit:

Terra Nova ist ebenso ein Muß für alle Engel-Fans, wie die erste Trilogie um die apokalyptische Welt (Titel der Reihe: Hiobs Botschaft). Die Geschichte gute und interessant und entwickelt sich schnell zu einem spannenden Plot. Wer die Engel-Welt bereits vom Rollenspiel her oder aus den ersten Bücher kennt, wird sich schnell zurecht finden. Aber auch jene die Beides nicht kennen, werden mit Sicherheit ihren Spaß an Terra Nova haben, denn das Buch ist so geschrieben, daß auch „Unwissende“ sich ganz schnell an die Welt gewöhnen können. Die Engel-Welt wirkt stimmig und glaubwürdig, was nicht zuletzt am akribisch erarbeiteten Grundregelwerk liegt, welches von den Erfindern mit viel Liebe zum Detail entwickelt wurde, und genau das wirkt sich auch auf dieses Buch aus. Terra Nova ist jedem zu empfehlen der Fantasy mit einer postapokalyptische Endzeitstimmung mag.