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Der Schwur des Sommerkönigs 2 - Terra IncognitaTerra Incognita
Bewertung:
(3.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 07.12.2005
Autor:Verena Stöcklein, Thomas Plischke
Typ:Roman
System:Engel 2.0 (d20/Arkana Kartensystem)
Setting:Engel
VerlagFeder und Schwert
ISBN/ASIN:393725546X
Inhalt:271 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Terra Incognita

Terra Incognita ist der zweite und gleichzeitig auch der abschließende Band der „Schwur des Sommerkönigs“-Reihe, die die Invasion der Britannischen Inseln durch die angelitische Kirche beschreibt. Auch der zweite Band stammt aus der Feder von Verena Stöcklein und Thomas Plischke, die auch schon für den ersten Band verantwortlich zeichneten.

 

Inhalt: (Vorsicht Spoiler!!)

Die Invasion, die im ersten Teil Terra Nova begonnen hat, geht weiter und die gigantische Armee der angelitischen Kirche hat London Island bereits erobert. Die Invasion scheint nicht zu stoppen zu sein und die Krieger der Angeliten scheinen durch die heidnischen Gegner zu schneiden, wie heißes Metall durch Butter. Doch das Blatt wendet sich, als einzelne Gegner der riesigen Armee in den Rücken fallen und hinter der eigentlichen Frontlinie in den Lagern der Invasoren Tod und Zerstörung sähen. Bald steht nur noch der so genannte Wash-Kanal zwischen den Heiden und den Invasoren, doch Erstere haben riesige Kriegsmaschinen an ihrer Uferseite aufgebaut, die für alle Krieger der angelitischen Kirche eine äußerst große Bedrohung darstellen.

 

Der Leser erfährt diese Invasion wieder aus dem Blickwinkel der Engelsschar um den Michaeliten Lumael. Wir erinnern uns: im ersten Band starb der Gabrielit der Schar, Virirl, eines grausamen Todes im Kampf und die Schar hat diesen Verlust noch nicht wirklich überwunden, als ihnen schon ein neuer Gabrielit zugeteilt wird. Doriel ist ein hochausgezeichneter Engel, der bereits die höchste Auszeichnung (Scriptura) trägt. Doch mit dem neuen Gabrielit kommen auch Querelen und Reibungen in die an sich geschlossene Schar, denn Doriel ist nicht ganz das, was er nach außen hin zu sein scheint und letztendlich droht die Gemeinschaft der Schar daran zu zerbrechen.

 

Im zweiten Handlungsstrang erfährt der Leser die Invasion aus dem Blickwinkel des Spions George Langley, der als Goldschmied auf den britischen Inseln lebt und dem der Engel Joel, seines Zeichens Samuelit, zur Seite gestellt wurde. Beide flüchten schon bald vor den heidnischen Dru, denn ihre Tarnung scheint aufgedeckt worden zu sein. Sie flüchten in den Norden und stoßen dort auf eine versteckte Partisanengruppe, die den Invasoren in den Rücken fallen will.

Mehr will ich an dieser Stelle nicht über den Inhalt verraten.

 

Qualität & Schreibstil:

Die Qualität des Buches steht dem des ersten Bandes in nichts nach. Die Beschreibungen von Örtlichkeiten, Kämpfen und auch den Gedanken und Ängste der einzelnen Protagonisten sind hervorragend geschrieben und sowohl sehr detailliert, als auch von sehr hoher Qualität. Was dem Buch aber leider fehlt, ist der richtige Kick, die „einschneidende Veränderung des 27. Jahrhunderts“, den der Leser aufgrund des Klappentextes erwartet. Die Invasion ist nur eine Aneinanderreihung verschiedener Szenen und auch die Ereignisse um den Sommerkönig, der sich erst zuletzt wirklich kurz blicken läßt, sind nicht einschneidend genug, um den Ankündigungen des Klappentextes und den Erwartungen, die durch das erste Buch entstanden sind, gerecht zu werden. Letztendlich beschreibt Terra Incognita nur eine vom Plot her etwas mehr als durchschnittliche Geschichte, die zwar recht spannend ist, aber nicht das bietet was man erwartet hat.

 

Fazit:

Terra Incognita hält nicht das was es verspricht oder das was der Leser und Engel-Fan erwartet hat. Jedenfalls hält der Plot nicht das, was der Klappentext verspricht. Woran das liegt kann man nur mutmaßen. Haben sich die Autoren letztendlich nicht getraut, die abgekündigten einschneidenden Ereignisse geschehen zu lassen und echte Veränderungen in die Engelwelt einzubringen? Durften sie es vielleicht auch nicht? Diese Fragen bleiben offen und was über dem Strich überbleibt, ist leider nur eine gute Geschichte, der echtes Potential fehlt. Schade, denn man hätte mit Sicherheit viel mehr aus der Idee machen können, denn an Ideen fehlen es dem Buch und den Autoren scheinbar nicht, nur an der Umsetzung hapert es halt. Und das ist nicht mal auf die literarische Qualität bezogen, denn diese ist wie schon beim ersten Band hervorragend. Es dreht sich um den Plot, dem eben die angekündigten einschneidenden Ereignisse abgehen. Dennoch ist das Buch in Ordnung und auf jedenfall kein völliger Fehlgriff und gerade für Engel-Fans und Sammler ist es ein „Must-have“. Schade das es nicht zu mehr reicht.