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Der Krieg der Spinnenkönigin 1 - Zersetzung
Bewertung:
(4.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 07.12.2005
Autor:Richard Lee Byers
Typ:Roman
System:D&D basierend
Setting:Vergessene Reiche / Forgotten Realms
VerlagFeder und Schwert
ISBN/ASIN:3-935282-84-2 / FS 11307
Inhalt:496 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Zersetzung

„Zersetzung“ ist der erste Band in einer epischen, sechsteiligen Reihe, die von R.A. Salvatore’s Ideen und Geschichten, rund um die Dunkelelfen, die Drow, inspiriert ist. Geschrieben werden die sechs Bücher von verschiedenen Autoren, die derzeit zu den besten des Genres zählen. Der vorliegende erste Band stammt aus der Feder von Richard Lee Byers, einem herausragenden Autor, welcher schon für viele erstklassige Fantasy-Romane, wie beispielsweise der Scarred Lands Dead God Trilgoy, verantwortlich zeichnet.

 

Zum Inhalt:

Die chaotische Welt der Drow verändert sich zunehmend. Die Göttin der Dunkelelfen, Lolth, hat sich scheinbar von ihren Priesterinnen abgewandt und diese sind so ihrer Zauberkräfte beraubt. Natürlich vertuschen die Damen von Menzoberranzan diese Sache möglichst, denn sollten die niederen Drow-Männer dieses Geheimnis lüften, so stünde es schlecht um die herrschende Frauenriege, denn schließlich gehören die mächtigsten Magier und die fähigsten Krieger zu den Männern. Und eine ordentliche Zahl dieser unterdrückten Männer ist aus ihren Häusern geflohen und haben sich so als Abtrünnige geoutet. Der Magier Pharaun und der Krieger Ryld, beide Meister der Akademie Tier Breche, begeben sich auf die Suche nach den Abtrünnigen, um sie zur Strecke zu bringen und ihre Macht und ihre Position innerhalb der Akademie zu erweitern. Doch schon bald entdecken sie das die Abtrünnigen etwas weitaus Größeres planen und in den Tiefen des Braeryns, den Slums von Menzoberranzan, dem Viertel in dem die niederen Kreaturen, allesamt Sklaven, leben, die größte Gefahr für Menzoberranzan lauert, die die Stadt je gesehen hat… eine Revolte der Sklaven. Doch auch die Drowabgeordnete Faeryl, ihres Zeichen Abgesandte der Stadt Ched Nasad steht vor einem Problem, denn die Handelskarawanen und der Kontakt zu ihrer Stadt sind versiegt und die Abgesandte befürchtet schlimmes. Und damit beginnt eine sechsteilige Geschichte von epischen Ausmaßen, die die ganze Welt der Drow umkrempeln wird.

 

Der Stil:

Richard Lee Byers hat schon in vielen Romanen bewiesen, dass er hervorragend schreiben kann. Er hat seinen eigenen Stil entwickelt, der sowohl detailliert, als auch tiefgängig ist und er versteht es erstklassig, seinen Protagonisten und selbst den Nebencharakteren glaubhaft Leben einzuhauchen. Dabei fällt dem Leser sehr schnell auf, das Byers auch seine Hausaufgaben gemacht hat und sich ausgiebiges Wissen über die Drow und ihre Gewohnheiten angeeignet hat. Obwohl eine Geschichte um die Drow von Grund auf düster und böse erscheinen muss, schafft es der Autor dennoch, Humor in den Plot zu bringen, welcher die böse Natur der Dunkelelfen ausgezeichnet widerspiegelt. Allein das oben genannte Gespann Pharaun und Ryld sind zwar böse, hinterhältig und eigensüchtig wie jeder Drow, dennoch bieten sie häufig einen Anlass zum schmunzeln. Aber auch die anderen Protagonisten in der Geschichte sind glaubwürdig und zeigen eine schon fast verspielte Detailliertheit in ihrem Charakter.

Das große Problem, das Byers hat ist, das sein Buch das einführende Buch in die Reihe ist und er so die verschiedenen Darsteller auch vorstellen muss. Hier ist es besonders schwierig für einen Autor, die Geschichte spannend zu gestalten und den Leser zu fesseln. Aber auch das ist Mr. Byers sehr gut gelungen, denn er schafft es zwischen einführenden Ereignissen und Beschreibungen und dem Fortgang der Geschichte so zu wechseln, das der Plot schon nach den ersten 50 Seiten, den Leser absolut fesselt.

 

Optik, Layout & Übersetzung:

Das Buch kommt im Taschenbuch Format, eine Hardcover Version wie im Amerikanischen, existiert meines Wissens nicht. Das Cover ziert eine hervorragende Illustration eines männlichen Drows, die aus der Hand von Brom stammt. Die Umschlaggestaltung gleicht, im Gegensatz zu anderen deutschen Verlagen, die alternative (und meist hässliche und unpassende) Einbände und Illustrationen benutzen, dem Original und macht auch optisch was her. Die 496 Seiten sind durch das Layout und die Schriftgröße des Textes sehr gut lesbar. Auch die Übersetzung durch Ralph Sander und das Lektorat durch Oliver Hoffmann sind sehr gut gelungen. Hier zeigen die Jungs von Feder & Schwert wirklich eine gute Verbesserung.

 

Fazit:

Der erste Band der „Krieg der Spinnenkönigin“-Saga ist ein hervorragendes Buch, welches Höchstnoten verdient hat. Von Anfang an ist die Geschichte spannend und fesselt den Leser, auch wenn die Protagonisten nach und nach vorgestellt werden müssen. Schon nach wenigen Seiten will man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Dabei ist die Geschichte sowohl spannend als auch humorvoll angelegt und birgt einen Schreibstil, der absolut professionell erscheint. Richard Lee Byers hat es drauf (aber das wusste ich schon seit ich die Scarred Lands Trilogie gelesen habe). Ein Buch das allen Fans der Drow und der Vergessenen Reiche ebenso zu empfehlen ist, wie jedem, der düstere und böse Fantasy mag, denn eins sind die Dunkelelfen auch in diesen Bücher nicht…nämlich nett!