Links zur Rezension Rezension des 1. Band: Forsaken
ForbiddenInfo: Richard Lee Byers hat sich als Autor von guter Fantasy bereits einen Namen in der Szene gemacht. Seine Dead God Trilogy zum Scarred Lands Setting aus dem Hause Sword & Sorcery stammt aus dem Jahr 2002. Der vorliegende Roman Forbidden knüpft direkt an die Ereignisse in Band 2 der Trilogie (Forsworn) an. (Eine Rezi dazu ist auch hier im Gate zu finden). Richard Lee Byers (*1950) hat mittlerweile 15 Bücher geschrieben, darunter vor allem Bücher zu den Forgotten Realms (Krieg der Spinnenkönigin Band 1) und zur Welt der Dunkelheit (Netherworld).
Inhalt: „Forbidden“ ist der dritte und letzte Band der Dead God Trilogie, aus der Feder von Richard Lee Byers, welche als einführende Romanreihe in die Sword & Sorcery eigene Kampagnenwelt Scarred Lands gedacht ist. Vladawen, der Hohepriester der verdammten Elfen von Termana, versucht noch immer, den toten Gott der Elfen, Jandaveos, wiederzuerwecken. Am Ende des zweiten Bandes war das Ziel nahe, doch Kolvas, ein Schattenmagier, welcher der bösen Göttin Belsameth dient, funkte dazwischen, denn der Wunsch von Belsameth ist es, ihren Bruder Jandaveos zwar wiederzuerwecken, aber nicht als den guten Gott, der er einst war. Kolvas zwang Lillatu, Vladawens Gefährtin und eine fähige Assassinin, dazu, den Elfen hinterrücks niederzustechen und so fand sich Vladawen tot in den Händen der Göttin Belsameth wieder. Doch der dritte Band beginnt damit, das Lillatu und Opal mit Hilfe der Nekromanten von Hollowfaust, Vladawen ins Leben zurückholen. Dieser macht sich mit seinen Gefährten als bald wieder auf den Weg, um seine Mission zu erfüllen. Dies bringt die Gruppe nach Mithril, der Stadt an der Blutsee, die dem Gott Corean gewidmet ist und welche von den Paladinen des Gottes beherrscht wird. Dort wollen sie ein Schiff chartern, das sie in den verbotenen Bereich des Blutmeeres bringt, denn Vladawens einzige Chance, die Verwandlung seines Gottes in eine böse Macht aufzuhalten ist es, den Titan Kadum zu befragen, welcher gefangen in den Tiefen der Blutsee verweilt. Doch ihre Gegner sind ihnen voraus und so laufen die drei Gefährten schon bald in eine Falle und können nur knapp dem Tod entkommen. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Vladawen und Lilly von dem jungen Paladin Gareth gefangen genommen werden und kurz darauf Kolvas versucht, die Beiden im Gefängnis zu töten. Doch Gareth kommt ihnen zu Hilfe und so bildet sich eine ungewöhnliche Partnerschaft zwischen dem Paladin und dem Paar. Gemeinsam gehen sie gegen Kolvas und seinen Partner vor, dem kabalistischen Magier Levin, die Beide im Dienste des finsteren Dunkelelfs Dar’Tan stehen, jenem Anführer der geheimen Organisation namens Penumbral Pentagon, deren Ziel es ist, Mithril’s Regentschaft durch die Paladine zu stürzen. Und wie sich herausstellt, ist auch Dar’Tan dafür verantwortlich, das der elfische Gott korrumpiert werden soll. Es kommt schließlich zu einem alles entscheidenden Kampf.
Stil: Der dritte und letzte Teil der Scarred Lands Roman Saga setzt genau da an, wo der zweite Band endete. Dem Leser wird dabei faktisch keine große Pause gegönnt, denn zügig geht es mit viel Action weiter. Dabei fällt auf, das der Storyverlauf nicht vorhersehbar ist, und für viele Überraschungen und Wendungen gut ist. Vor allem da die Protagonisten von einem Fettnäpfchen ins Nächste geraten und mehrmals nur mit knapper Not dem Tod von der Schippe springen können. Ohnehin sind Vladawen, Lillatum, Opal und später auch der Paladin Gareth und der elfische Kapitän Khemaitas nicht diese hell leuchtenden Helden, die man aus so vielen Fantasy-Romanen kennt. Im Gegenteil, jeder Charakter hat sowohl helle als auch dunkle Seiten und kämpft mit seinem eigenen, inneren Zwist. Und das ist, was den Protagonisten, sowohl den Guten, als auch den bösen Finsterlingen, einen hohen Grad an Realismus einhaucht. Die Charaktere wirken dadurch glaubwürdig und „menschlich“. Außerdem versteht es Richard Byers hervorragend seine Geschichte zu erzählen, die ohnehin schon packend ist, aber durch seinen eleganten und wortgewandten Schreibstil, den Leser förmlich in den Bann schlägt. Der Autor weiß genau, wann er ausschweifen muss und wann es besser ist, eine Szene abzubrechen und mit einer anderen weiterzumachen. Daraus resultiert, das die meisten der 65 Kapitel kurz ausfallen, denn oftmals springt der Schreiber zwischen zwei verschiedenen Situationen hin und her und baut so gezielt eine hohe Spannung auf, denn genau beim Höhepunkt der Szene, springt Byers plötzlich zu einer anderen Szene. Dabei wechselt der Autor ebenso gekonnt zwischen ruhigen Szenen und actiongeladenen Sequenzen, die es in sich haben. Außerdem versteht er es vorzüglich, Kampfsituationen präzise und detailreich zu beschreiben, diese aber nicht so zu überfüllen, das sie an Spannung verlieren. Auch hier findet der Autor ein gesundes Maß zwischen ausführlichen Beschreibungen und knappen Erläuterungen.
Fazit: Der letzte Band der Dead God Trilogie ist ein Feuerwerk der Fantasy. Der Plot nähert sich der absoluten Spitze, während die Gruppe um den Elfen Vladawen, versucht den auferstehenden Gott der Elfen, davor zu bewahren, zu einer bösen und korrumpierten Macht zu werden. Dabei ist das Buch literarisch gesehen von allererster Güte, denn Richard Lee Byers versteht sein Handwerk hervorragend. Er schafft es nicht nur seinen Protagonisten glaubhaft Leben einzuhauchen, sondern ebenso gelingt es ihm, eine durchweg schon sehr spannende Trilogie, zu einem noch spannenderen Abschluss zu bringen. Ein geniales Buch, das absolut lohnenswert ist und zu der obersten Riege der Fantasylektüre gehört. (Okay, eigentlich gehören alle drei Bücher der Trilogie dazu, denn eins alleine zu lesen, macht keinen Sinn)
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