ElfenwinterInhalt: Als in Vahan Calyd das größte Fest der Elfen, das Fest der Lichter, stattfindet, wird die Stadt von einem Heer von Trollen angegriffen. Ollowain, der Schwertmeister der Königin, die Königin Emerelle selber und einige andere, darunter Zentauren und andere Wesen, gelingt um Haaresbreite die Flucht. Emerelle ist allerdings sehr schwer verletzt. Sie fliehen aus Albenmark, dem Reich der Elfen und suchen Schutz und Hilfe im Fjordland, das im Land der Menschen liegt. Sie suchen Alfadas auf, der einst ein Schüler Ollowains war und nun der Jarl, eine Art Bürgermeister, einer kleinen Ansiedlung ist. Horsa, der König der Menschen, verspricht den Elfen Hilfe und stellt ein Heer auf, dass mit nach Albenmark ziehen soll, um den Elfen im Kampf gegen die Trolle beizustehen. Als Heerführer wird Alfadas gewählt. Nachdem die Krieger nach Albenmark aufgebrochen sind, tragen die Trolle den Krieg in das Land der Menschen und zwingen die Bewohner des Fjordlandes vor ihnen zu fliehen. In Albenmark bezwingen Menschen und Elfen unter größten Verlusten die Trolle und im Fjordland vermögen die Flüchtlinge nur unter der Führung von Asla, der Frau Alfadas, den Trollen zu entgehen und sich in einem Fort zu verschanzen. Als der Fall des Forts unausweichlich erscheint, erhebt sich jedoch Emerelle von ihrem Krankenbett und begibt sich in die Hände der Trolle. Diese brechen zwar das Versprechen, die Menschen ziehen zu lassen, allerdings können so Alfadas und sein Heer noch rechtzeitig eintreffen und die Monster vertreiben. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser auch den Hintergrund, warum die Trolle gegen die Elfen Krieg führen. Die Trolle lebten, ebenso wie die Elfen, früher in Albenmark. Auch da hatte es Konflikte zwischen den beiden Rassen gegeben. Nach einer Schlacht hintergingen die Elfen allerdings auf grausame Art und Weise ihre Feinde. Mit verbundenen Augen und Mündern ließen sie diese in eine Schlucht stürzen, verbannten die restlichen Trolle aus Albenmark und bemächtigten sich ihres Landes. Nun kehren die alten Feinde zurück, um Rache zu üben.
Soweit der große Hauptstrang der Geschichte. Abzweigend davon verlaufen allerdings noch viele Nebenzweige. So ist die Liebe zwischen Alfadas und Asla dadurch getrübt, dass er einst eine Elfenfrau liebte und sich häufig zurücksehnt. Ollowain, der zwar Schwertmeister der Königin geworden ist, wird allerdings von Angehörigen seines eigenen Volkes als schwach angesehen, da er nicht über Magie gebieten kann. Ein Manko, was die Beziehung zu seinem Vater prägt, da dieser ihn nicht als erwachsen anerkennt. Orgrim, ein Krieger der Trolle, versucht sich im Kampf zu beweisen und erringt wichtige Siege gegen die Elfen. Sein König findet aber immer wieder einen Weg, um ihm diese Siege als vermeintliche Niederlagen auszulegen. Dieses Verhalten erklärt sich dadurch, dass Orgrim die Reinkarnation eines der größten Helden der Trolle ist und der König um seine Macht fürchtet, sollte diese Tatsache bekannt werden. Auch ist Orgrim ein Trollkämpfer, dem Begriffe wie Ehre und Treue sehr wichtig sind; Eigenschaften, die sonst unter den blutrünstigen Monstern nicht weit verbreitet sind. Neben diesen wichtigen Nebenplots finden noch viele kleinere Intrigen, Abenteuer und Schicksale Platz in dem Buch.
Die Welt, die Bernhard Hennen erschafft, ist sogenannte High Fantasy. Das Leben der Menschen ist magiearm, geprägt durch harte, körperliche Arbeit und den Glauben an ihre Götter. Im Gegensatz dazu existiert die Welt der magischen Wesen: Albenmark. Erschaffen durch Wesen, die heute nicht mehr präsent sind, eben die Alben. Hier leben die Elfen, Trolle, Zentauren, Holden und andere Kreaturen. Magie ist allgegenwärtig und besonders bei den Elfen weit ausgeprägt. Verbunden sind diese gegensätzlichen Welten durch magische Wege, die Albenpfade. Allerdings ist es schwierig und gefährlich diese Pfade zu bereisen, so dass die beiden Welten relativ unberührt durch ihr Gegenstück nebeneinander existieren können.
Fazit: Der Leser bekommt hier durchschnittlichen Lesestoff geboten. In Elfenwinter sind die Guten heroisch, tapfer und ehrenhaft, mit einem gesunden Anteil an persönlichen Schwächen und Fehlern. Die Bösen sind hinterhältig, intrigant und falsch und natürlich scheitern sie letztendlich. Beschreibungen von Land und Leuten lehnen sich an nordischer Mythologie und klassischer, altbekannter Fantasy an. Ein Minuspunkt sind die sehr blutrünstigen Beschreibungen, hier schießt der Autor eindeutig über das Ziel hinaus. Was ich gut finde, sind die wechselnden Perspektiven. So erfährt der Leser viel über die Motivationen der einzelnen Parteien. Allerdings sind die viele Begegnungen und Beziehungen durch die ständig vorherrschenden Intrigen geprägt. Bei den Elfen, die als eine hochmagische aber auch arrogante Rasse dargestellt werden, finde ich das noch stimmig, bei Menschen und Trollen empfinde ich es als zuviel. Die Geschichte wird dadurch mit Hintergedanken und Hinterlist überladen. Ansonsten: wer leichte Lektüre sucht, ist hier gut bedient.
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