Werwolfgeschichten...Inhalt: 1764, Südfrankreich Jean Chastel, Wildhüter, streift mit seinen Söhnen, Pierre und Antoine, durch die Wälder. Ein Bekannter hat sie um Hilfe gebeten. Etwas Böses treibt sich in seinen Gebieten herum. 21 Schafe, 4 Kühe und einen Hirten soll es schon getötet haben. Und nun haben sie es gefunden: Durch einen Köder ist es in die Falle gegangen, ein Haken hatte sich durch das Maul gebohrt und es so erledigt. Als sie es genauer anschauten, merkten sie, dass die Legende wahr ist. Die Legende von den „Loup-Garou“, den Werwölfen. Als sie das tote Tier von der Falle weg machen wollten, passiert es: Ein weiterer Loup-Garou springt aus den Büschen und greift die ahnungslosen Wildhüter an. Ein wilder Kampf entbrannt. Als der angebliche tote Loup-Garou aus seiner Totenerstarre erwacht und sich auch noch in den Kampf einmischt, scheint die Lage hoffnungslos. Antoine wird von einer der wilden Bestie gebissen und Pierre von den Krallen des Tieres bewusstlos geschlitzt. Ein Loup-Garou kann vollends getötet werden der andere mit letzter Kraft vertrieben werden. Doch der Geflüchtete zieht mit dem Jäger und seinen Söhnen mit, die nun ebenfalls den Fluch der Werwölfe in sich tragen und seine Rache ist schrecklich...
2004, München Eric von Kastel, Werwolfjäger in langer Tradition und Schürzenjäger, sitzt unter dem Tisch eines Apartements in München. Er beobachtet eine Gruppe von seltsamen Menschen. Doch er weiß, dass es keine Menschen sind. Es sind Feinde. Werwölfe. Und sie haben seinen Vater. Während er unter dem Tisch hervorspringt erledigt er die ersten mit Wölfe mit gezielten Schüssen aus seiner Spezialpistole. Die anderen Überlebenden gehen nun auf ihn los, mit gezielten Tritten und Schüssen erledigt er diese problemlos. Nach einigem Suchen hat er dann auch endlich seinen Vater gefunden. Gefesselt auf einem Stuhl, festgehalten von einem mächtigen Werwolf, Upuaut genannt. Voller Angst um seinen Vater zielt er auf den Fuß der Werwölfin, denn sie hat sich hinter seinem Vater in Deckung gebracht. Doch in dem Moment in dem er abdrückt, springt sie zur Seite und die Spezialkugel trifft seinen Vater...
Über das Buch: Dies sind die Anfänge der beiden Handlungsstränge, die Markus Heitz, Autor der Ulddart und „Die Zwerge!“-Trilogie, in seinem neuen Roman „Ritus“ erzählt. Beide Geschichten drehen sich um die Werwölfe, die die Welt unsicher machen.
Beide Handlungsstränge werden dabei Kapitelweise erzählt. Sie handeln beide von der Jagd nach den Werwölfen oder Loup-Garous, die sich in bei jedem Handlungsstrang sehr rasant und temporeich gestaltet. So kommt selten Langeweile auf und ruhigere Passagen sind eine Rarität. Durch das vorgegebene Tempo legt man das Buch nicht mehr so schnell aus der Hand und ehe man sich versehen hat, hat man schon die Hälfte gelesen. Jedoch gestaltet sich die Geschichte um den Wildhüter Jean Chastel über das ganze Buch hinweg viel interessanter. Auch wirkt diese Geschichte viel detaillierter ausgearbeitet und besitzt wesentlich mehr Tiefgang. Im Vergleich dazu wirkt die Geschichte von Eric von Kastell schon fast gestellt, unwirklich und man weiß von dem Protagonisten nur, dass er gerne Frauen beglückt, was in diesem Buch bei beiden Geschichten überraschend oft geschieht.
Sprachlich läuft Markus Heitz nicht auf höchstem Niveau, jedoch kann man das Buch flüssig lesen. Wer jedoch im Voraus nicht weiß, dass das Buch auf zwei Teile ausgelegt ist, so wie bei mir, wird am Ende des Buches schwer enttäuscht sein. Denn es hört auf, ohne irgendeine der offenen Fragen geklärt zu haben oder die Story auch nur halbwegs zu Ende gebracht wurde. So ist man gezwungen den nächsten Band des Abenteuers, „Sanctum“ (das im August erscheint), zu kaufen, um die Geschichte der beiden Jäger zu Ende zu lesen, die über das gesamte Buch hinweg keinerlei Bezug zueinander aufnehmen. Der einzige Anhaltspunkt wäre hier der Name, der gewisse Ähnlichkeiten aufweist: Jean Chastel und Eric von Kastell. Ob die Geschichten noch näher aneinander herankommen, wird sich in „Sanctum“ erweisen.
Nach dem Ende, im Anhang, kommt Markus Heitz noch darauf zu sprechen, warum er dieses Buch geschrieben hat und das es historische Hintergründe gibt. Des weiteren sollen sogar einige Charaktere damals wirklich existiert haben.
Fazit: „Ritus“ ist weder richtig gut noch richtig schlecht. Das hohe Tempo des Buches lässt einem die Seiten unter den Fingern nur so davon fliegen, jedoch enttäuscht die Geschichte vor allem bei Eric von Kastell. Dagegen weißt der andere Handlungsstrang eine sehr viel durchdachtere Geschichte auf und die Charaktere erfahren wahren Tiefgang. Das Buch wäre ohne Eric von Kastell wesentlich besser dran und könnte mehr begeistern. Das Ende von Ritus darf man so eigentlich nicht nennen; „Cliffhanger“ wäre hier der passendere Ausdruck. Sprachlich ist es gutes Mittelmaß, und wenn die Detailliebe beim ersten Handlungsstrang nicht vorhanden wäre, wäre es auch nur Mittelmaß. Die Geschichte reißt jedoch einiges raus und deswegen die Benotung von 3,2 Punkten.
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